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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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danke Ihnen.« Honor sah wieder Courvosier an. »Ich komme sofort zu Ihnen, wenn ich Andy gefunden und ihn gewarnt habe, daß er als Gastgeber auf sich allein gestellt ist, Sir.«
    »Vielen Dank, Captain. Ich weiß das zu schätzen.«
    »Oh, ich auch, Sir«, gab sie grinsend zu. »Ich auch!«
     
    Courvosier stand am Bullauge der Kajüte und drehte sich um, als die Luke leise aufglitt. Honor trat ein.
    »Ich weiß, daß Sie Partys nicht besonders mögen, Honor«, begann er, »aber es tut mir wirklich leid, Sie von einer abzuberufen, die offenbar so gut läuft.«
    »So schnell, wie sie läuft, werde ich rechtzeitig zurück sein, Sir.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kenne nicht einmal die Hälfte der Leute! Es sind viel mehr Planetenbewohner gekommen, als ich geglaubt hätte.«
    »Selbstverständlich sind sie gekommen«, antwortete Courvosier. »Sie sind eine von ihnen, und sie sind stolz auf Sie.«
    Honor winkte ab. Röte zog ihr über die Wangenknochen.
    »Sie müssen sich dieses Erröten abgewöhnen, Honor«, teilte ihr alter Mentor ihr ernsthaft mit. »Bescheidenheit ist eine Zier, aber seit der Geschichte mit dem Basilisk-Vorposten stehen Sie auf der VHP-Liste.«
    »Ich hatte Glück«, protestierte sie.
    »Selbstverständlich«, stimmte er so rasch zu, daß sie ihm einen in der Tat sehr scharfen Blick zuwarf. Dann grinste er, und sie erwiderte das Grinsen, als ihr klar wurde, wie schnell sie auf sein Necken angesprungen war. »Aber im Ernst, falls ich es noch nicht gesagt habe: Wir alle waren stolz auf Sie.«
    »Danke«, antwortete sie ruhig. »Da es von Ihnen kommt, bedeutet es sehr viel.«
    »Tatsächlich?« Er lächelte ein wenig schief, als er auf die Goldstreifen an seinem weltraumschwarzen Uniformärmel schaute. »Wissen Sie, ich hasse den Gedanken, mich von der Uniform zu trennen«, seufzte er.
    »Doch nur vorübergehend, Sir. Man wird Sie nicht lange auf dem trockenen sitzen lassen. Um ehrlich zu sein«, fügte Honor stirnrunzelnd hinzu, »ich begreife nicht, warum das Foreign Office ausgerechnet Sie angefordert hat.«
    »Aha?« Er legte den Kopf schräg und funkelte sie an. »Wollen Sie damit sagen, daß man einem alten Wrack wie mir keine diplomatische Mission mehr anvertrauen sollte?«
    »Selbstverständlich nicht! Ich wollte damit nur sagen, daß Sie beim Taktiklehrgang für Fortgeschrittene zu wertvoll sind, als daß man Sie mit diplomatischen Soirees belästigen sollte.« Sie verzog angewidert den Mund. »Wenn die Admiralität auch nur halbwegs bei Verstand wäre, dann hätte man dem F. O. gesagt, einen Sprungschritt durch den Knoten zu machen, und Ihnen einen Kampfverband zugeteilt, Sir!«
    »Es gibt mehr im Leben, als den TLF zu leiten – oder einen Kampfverband«, widersprach Courvosier. »Tatsächlich sind Politik und Diplomatie wahrscheinlich auch wesentlich wichtiger im Leben, wenn man’s recht bedenkt.«
    Honor schnaubte verächtlich, und Courvosier schnitt ein finsteres Gesicht. »Sie stimmen mir nicht zu?«
    »Admiral, ich mag keine Politik«, antwortete Honor offen. »Jedesmal, wenn man darin verwickelt wird, verfärbt sich alles grau und wird undeutlich. Die ›Politik‹ war für die Katastrophe im Basilisk-System verantwortlich, und dabei wäre meine gesamte Crew beinahe draufgegangen!« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Sir. Ich mag die Politik nicht, ich verstehe sie nicht, und ich will sie auch gar nicht verstehen.«
    »Dann sollten Sie Ihre Meinung baldigst ändern, Captain.« Plötzlich sprach Courvosier mit eisiger, beißender Stimme. Honor stutzte verwundert, und auf ihrer Schulter hob Nimitz den Kopf. Er richtete den Blick aus seinen grasgrünen Augen auf den cherubinischen kleinen Admiral. »Honor, was Sie mit Ihrem Geschlechtsleben anstellen, ist Ihre Sache, aber kein Captain im Dienste Ihrer Majestät kann eine Jungfrau bleiben, was die Politik angeht – und was die Diplomatie betrifft, schon gar nicht.«
    Honor errötete wieder, diesmal wesentlich tiefer. Gleichzeitig spürte sie, daß sie unwillkürlich die Schultern straffte, wie damals auf der Akademie, als der damalige Captain Courvosier das Sagen hatte. Seit Saganami Island waren sie beide weit gekommen, aber offenbar änderten sich manche Dinge einfach nie.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, sagte sie ein wenig steif. »Ich wollte damit nur sagen, daß es mir so vorkommt, als seien Politiker mehr mit Schmiergeldern und dem Vermehren von Einfluß beschäftigt als mit ihren Aufgaben.«
    »Irgendwie bezweifle

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