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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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erwarten
könnte.
    Stumm
saßen Màiri und Joan nebeneinander auf dem Kutschbock, bis die ersten Bäume von
Glenbharr auftauchten. Die Soldaten verabschiedeten sich von ihren beiden
Kommandanten – obwohl es sie nach Hause zog, war es für sie selbstverständlich,
den beiden stellvertretenden Clan-Oberhäuptern alles Gute zu wünschen.
    „Flieht
von hier, so schnell ihr könnt“, riet ihnen Ewan zum letzten Mal. „Nehmt eure
Frauen und Kinder und geht in die Lowlands – und versteckt vor allem eure
Plaids, sodass euch niemand auf den ersten Blick als Highlander erkennt.“
    Malcolm
Grant schnaubte empört. „Ich bin ein stolzer Highlander, und das darf jeder
wissen!“
    „Besser,
das behältst du für dich!“, rief Mìcheal. „Wir alle sind stolz auf das, was wir
sind, aber in Zukunft dürfen wir das nicht mehr offen zeigen, wenn wir nicht
wegen Hochverrates gefangen genommen werden wollen.“
    Das
verstand sogar ein Sturkopf wie Malcolm, er verneigte sich vor Ewan und betonte
noch einmal, dass er seinem Laird auch weiterhin treu dienen würde, wenn er ihn
rief. Natürlich konnte Malcolm nicht ahnen, dass sich sein über alles verehrter
Laird bereits in wenigen Monaten auf dem Ozean befinden würde.
    „Eilt
jetzt heim“, sagte Ewan ein letztes Mal und sah seinen Soldaten nach, die sich
mit letzter Kraft auf den Weg zu ihren Heimatdörfern machten.
    Am
Waldrand stiegen Màiri und Joan vom Wagen, spannten die Pferde aus und
sattelten sie, während Mìcheal und Eden das Fuhrwerk im Unterholz versteckten.
Sollten es die Rotröcke finden, würden sie darin nichts finden außer einigen
Strohmatratzen und zerschlissenen Decken.
    *
    „Sie
kommen, sie kommen!“ Die Turmwache wedelte aufgeregt mit dem Händen, denn aus
dem Dickicht schälten sich einige zerlumpte Gestalten auf zottigen Rössern, die
hastig auf Glenbharr Castle zuhielten.
    Sofort
kam Leben in die Burgbewohner und sie versammelten sich aufgeregt auf dem
Burgplatz. Das große Tor wurde weit aufgerissen, und schon ritten Ewan und die
anderen unter großem Jubel ein.
    Als
einige Frauen, deren Männer Soldaten waren, sie nicht unter den Heimkehrern
entdecken konnten, begannen sie hysterisch zu kreischen, doch Ewan konnte sie
schnell beruhigen.
    Noch
bevor er vom Pferd stieg, sagte er: „Unsere tapferen Soldaten sind auf dem
geraden Weg hierher, sie werden bald hier sein. Mein Schwager und ich
entschieden uns, die Abkürzung durch den Wald zu nehmen, um etwas früher daheim
zu sein als die anderen.“
    Die
Frauen heulten vor Erleichterung, dann machten sie Platz für ihren Laird, der
es sich nicht nehmen ließ, seinen Sohn vor aller Augen zu umarmen.
    Marion,
Lenya, Darla und die Kinder waren ebenfalls auf den Burghof geeilt, um die
Heimkehrer zu begrüßen – mit vielen Tränen der Erleichterung.
    „Ich
fürchtete, euch nie wieder zu sehen“, sagte Marion zu ihrer vor Schmutz
starrenden Tochter und schämte sich ihrer Tränen nicht. „Robin sagt, wir müssen
auf der Stelle flüchten, die Rotröcke können Glenbharr Castle jederzeit
stürmen.“
    „Vorher
brauche ich ein Bad“, bestimmte Joan und zerrte sich ungeduldig ihre einst
weiße Haube vom Kopf. „Wo sind Donny und May?“
    Bevor
Marion antworten konnte, sah Joan ihre Kinder; sie drängten sich ungestüm
zwischen den Erwachsenen hindurch und erreichten endlich jubelnd ihre Mutter.
    „Oh,
ich bin so glücklich, euch beide wiederzusehen!“, rief Joan und breitete ihre
Arme aus. „Seid ihr denn auch brav gewesen?“
    Die
Kinder nickten gleichzeitig, wobei Donnys Nicken etwas verhaltener ausfiel.
    „Er
konnte manchmal sehr hartnäckig sein, wenn wir ihm verboten, sich auf die Suche
nach dir und seinem Vater zu machen“, raunte Marion ihr schmunzelnd zu, dann
umarmte Joan endlich ihre Kinder, die sie so schmerzlich vermisst hatte.
    *
    Zwei
Stunden später trafen die Soldaten der beiden Clans ein. Die wenigen, die auf
Glenbharr Castle lebten, verabschiedeten sich von ihren Kumpanen, die noch
einen langen Weg zu ihren Dörfern oder nach Barwick Castle hatten, und
stolperten dann mit letzter Kraft durch das noch immer weit geöffnete Burgtor,
freudig erwartet von ihren Frauen und Müttern.
    Unterdessen
hatte sich die Familie längst zurückgezogen. Eden und Lenya waren zu ihrem Hof
geritten, um zu packen, die anderen hatten sich in der Bibliothek versammelt –
die Kriegsteilnehmer frisch gebadet, umgezogen und nach langer Zeit wieder
einmal satt. Viel Zeit, um von den Erlebnissen während

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