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Die Ehre der Slawen

Die Ehre der Slawen

Titel: Die Ehre der Slawen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosi ihn zurecht und schob ihn mit dem Ellenbogen etwas auf Distanz, als sie sich von ihm gar zu sehr bedrängt fühlte.
     »Paddie, öffne deine Hand!«
     Der Angesprochene, dessen Blicke gerade rings um die ihm wohlbekannte, kupferne Fibel gewandert waren, und der dabei, rein zufällig natürlich, auf Kosis Brüste gestarrt hatte, schrak auf. Er fühlte sich in seinen Gedanken ertappt und seine Ohren wurden noch eine Spur röter.
     »Äh, was?«, stammelte er verlegen.
     »Deine Hand! Strecke deinen Arm aus und öffne deine Hand. Oder willst du nicht?«
     »Ähm, doch, doch!«
     Paddie tat wie ihm geheißen und registrierte mit Entsetzen, wie seine Hand zitterte. Kosi bemerkte dies, griff zu und hielt Paddies Hand einfach von unten her fest. Niemand, außer Kosi selbst, bemerkte das kaum wahrnehmbare Zusammenzucken, das diese kleine Berührung auslöste. Die junge Frau begann zu lächeln, hielt das inzwischen geöffnete Beutelchen über Paddies Hand und zögerte.
     »Übrigens, was ist überhaupt mit unserer kleinen Verabredung? Ich habe fast den Eindruck gewonnen, dass du gar keine Lust mehr dazu hast«, blinzelte sie verschmitzt.
     »Nun mach doch endlich und schütte das Ding aus!«, forderte Bikus aufgeregt und begab sich erneut in eine gefährliche Nähe.
     Rapak hatte sich indessen umgedreht und wandte den neugierigen Dreien seinen Rücken zu. Er tat, als ob ihm die ganze Sache überhaupt nichts angehe, und begann leise ein Lied zu pfeifen.
     Paddie kämpfte derweil mit seinem zusammengeschnürten Hals und riss all seinen Mut zusammen.
     »Doch, doch, ja gerne«, presste er schließlich zwischen den Zähnen hervor.
     »Wann?«, blinzelte Kosi ihm abermals zu und verstärkte den Druck ihrer Hand etwas.
     »Ich …!«
     »Wann?«
     »Heute Abend? Morgen? Wann passt es dir denn?«
     »Ach Paddie, du bist unverbesserlich«, lachte Kosi auf, schüttete endlich den Beutelinhalt in die immer stärker zitternde Hand.
     Mit allem hatten sie gerechnet, nur damit nicht. Sprachlos vor Überraschung schauten alle Drei auf das silbern schimmernde Etwas und rissen ihre Augen auf.
     »Oh Mann, Rapak!«, stieß Bikus perplex die Luft aus seinen Lungen.
     Kosi drehte Paddies Hand hin und her, betrachtete das kleine silberne Kreuz nebst zierlicher Kette von allen Seiten. Zum Abschluss ihrer Begutachtung schüttelte sie leicht mit dem Kopf.
     »Das Zeichen der Christen«, flüsterte die junge Frau erstaunt und blickte fragend zu Rapak hinüber.
     »Na und? Was ist denn schon dabei?«, warf dieser über die Schulter zurück. Eine Mischung aus Enttäuschung, leiser Wehmut und unterschwelliger Trauer schwangen dabei in seiner Stimme mit. Ein Charakterzug drängte an die Oberfläche, den die Freunde noch nie an ihm kennengelernt hatten. Ihr Rapak war schwermütig und deprimiert.
     »Beim großen Swarozyc, Rapak, bist du ein Christ?«, fragte Paddie vorsichtig.
     Sein großer Freund hielt sich immer noch abgewandt und ein müdes Schulterzucken war vorerst die einzige Antwort. Dann jedoch drehte er sich entschlossen um und blickte einem nach dem anderen mit traurigem Blick in die Augen.
     »Ich weiß es nicht«, sprach er dann mit leiser Stimme.
     »Wie, du weißt es nicht?«
     »Na, ‘ich weiß nicht’ heißt, dass ich eben nicht mehr weiß, woran ich noch glauben soll.«
     Ein betretenes Schweigen folgte, das alle peinlich berührte. Kosi überwand als Erste ihre Überraschung und versuchte behutsam in Rapaks Gedankenwelt einzudringen.
     »Aber hast du denn früher an den Gott der Christen geglaubt?«
     Rapak schwieg und die Freunde konnten gut erkennen, wie es in seinem Kopf arbeitete.
     Abermals ergriff Kosi die Initiative. Sie umklammerte Paddies Hand fester denn je und zog ihn einfach hinter sich her. Dann streichelte sie mit ihrer anderen Hand sanft über Rapaks Oberarm und suchte ihn mit fast mütterlicher Stimme zu besänftigen.
     »Du armer, großer Junge! Warum weißt du denn nicht mehr, woran du glauben sollst? Du kannst uns doch ruhig sagen, wenn du ein Christ bist.«
     Rapak trat schnell ein paar Schritte zurück, um Kosis sanften Berührungen zu entweichen. Da kannte er die junge Frau allerdings schlecht. Mit flinken Schritten, den arg verlegenen Paddie nicht loslassend, holte sie den großen Schwarzhaarigen ein und hielt ihm einfach am Arm fest.
     »Bei aller Freundschaft, sag uns jetzt, welche Sorgen dich drücken!«, forderte sie mit Nachdruck.
     Rapak erkannte, dass er so einfach

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