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Die Ehre der Slawen

Die Ehre der Slawen

Titel: Die Ehre der Slawen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bleiben, die an abendlichen Lagerfeuern gepflegt wird.«
     »So, meinst du?«
     Paddie nickte zögerlich.
     »Ich hoffe es jedenfalls.«
     »Die Deutschen und die Christen, du kannst sie alle gemeinsam in einen Sack stecken, alle sind hinterhältig, verlogen und gemein. Ich werde ihnen nie wieder etwas glauben!«, antwortete Bikus aus dem tiefsten Ton der Überzeugung heraus und wandte Paddie demonstrativ den Rücken zu.
     Rapak nickte bestätigend und fügte hinzu: »Wenn unsereins dir ein Versprechen gibt, dann wird er es auch halten. Gleichgültig, wie schlimm es für ihn kommen mag, er wird bis in den Tod zu seinem Worte stehen. Glaube aber nur einmal dem Wort eines Deutschen und so wird es dein Untergang sein.«
     So schnell wollte sich Paddie aber immer noch nicht geschlagen geben.
     »Aber denkt doch nur einmal an unseren kleinen Freund, den Thietmar. Der war doch nicht so. Thietmar hatte uns doch sogar den heiligen Freundschaftseid geleistet.«
     »Pah! Thietmar ist noch jung und unverdorben. Lasse ihn erst einmal zu einem Manne heranwachsen, dann wird er alles vergessen haben, was er mit uns erlebt hatte. Dich, mich und auch Rapak, niemanden wird er mehr wiederkennen wollen«, gab Bikus trotzig über die Schulter zurück.
     Paddie war der Verzweiflung nahe. Er konnte seine Freunde einfach nicht von ihrem Hass abbringen. Langsam war er mit seinem Latein am Ende.
     »Und der Priester, dieser Oddar, der sich schützend vor uns stellte, als dieser verdammte Ritter Udo uns nach Leib und Leben trachtete?«
     »Diesen Christenpriester meinst du?«, höhnte Bikus. »Der so schwach war, dass der kleinste Stoß ihn aus dem Gleichgewicht brachte?«
     »Ja genau, den meine ich. Auch wenn er körperlich nichts gegen den bösen Ritter ausrichten konnte, so stellte er sich ihm doch in den Weg. Und das ganz ohne Waffen. Ich nenne so etwas Mut.«
     Eine geraume Weile schwieg Bikus und grübelte. Dann endlich schien er doch etwas einlenken zu wollen: »Zugegeben, dieser Priester wollte uns schützen. Er war aber der Einzige, außer Thietmar natürlich, der dies versucht hatte. Dieser Oddar ist und bleibt also eine Ausnahme.«
     Auch Rapak schien plötzlich etwas einzufallen.
     »Thietmars Vater und sein Oheim, die schienen mir auch Männer der Gerechtigkeit zu sein. Und obwohl sie uns einen Teil unserer Ernte wegnahmen, als auferlegten Tribut, wie sie sagten, so waren sie aber doch um eine gerechte Lösung bemüht. Und außerdem: Ohne sie gäbe es unser Dorf wahrscheinlich nicht mehr! Und sie ließen uns trotz allem immer noch so viel übrig, dass wir im Winter nicht hungern mussten.«
     Paddie atmete auf, als sich ein Kompromiss andeutete. Gerade wollte er den Streit endgültig begraben, als ihm jemand zuvorkam.
     »Hallo Jungs! Ich komme wohl gerade noch rechtzeitig, um mit anzusehen, wie ihr euch gegenseitig die Haare ausraufen wollt?«
     Von den drei Freunden unbemerkt war Kosi den Hügel hinaufgestiegen und stand nun freundlich lächelnd vor ihnen. An ihrem rechten Zeigefinger baumelte das kleine Lederbeutelchen, das Rapak kurz zuvor in seiner Wut weggeworfen hatte. Paddie spürte, wie sich abermals sein Herzschlag beschleunigte und ihm das Blut zu Kopf stieg. Voller Verlegenheit senkte er seinen Blick.
     »Ich glaube, du hast etwas verloren«, wandte sich Kosi an Rapak und hielt ihm sein Amulett am ausgestreckten Arm entgegen.
     »Ich will es nicht mehr«, antwortete dieser mit einer Bestimmtheit, die keinen Zweifel offen ließ.
     »Wirklich nicht?«
     »Nein, du kannst den Mist behalten. Der taugt sowieso nichts.«
     Rapak verschränkte trotzig seine Arme und richtete seinen Blick gen Himmel, während Kosi ihren Arm zurückzog und das kleine Lederbeutelchen prüfend wog.
     »Leicht ist er«, stellte sie fest und fragte neugierig: »Ich hatte mich schon immer gefragt, was du da ständig so Geheimnisvolles mit dir herumträgst. Sagst du es mir?«
     »Schau doch selbst nach!«
     Dies ließ sich Kosi natürlich nicht zweimal sagen. Mit flinken Fingern begann sie die Knoten zu öffnen, welche das kleine Beutelchen verschlossen. Paddie und Bikus hatten ihren Zwist derweil vergessen und schauten dem Mädchen neugierig auf die Hände. Nicht einmal sie hatten bisher gewusst, was für einen Glücksbringer ihr Freund um den Hals trug. Dies war immer sein kleines Geheimnis gewesen.
     »Nun mach schon!«, drängte Bikus, der vor Neugierde fast platzte.
     »Immer mit der Ruhe, ich habe es gleich«, wies

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