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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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erwarten, seine Belohnung zu kassieren.
    Wieder ertönte das Klopfen, lauter dieses Mal und begleitet von der drängenden Stimme eines seiner Wachmänner. »Mylord, seid Ihr wach?«
    »Jetzt ja«, grummelte er, schob Felices Arme zur Seite und sah bewundernd zu, wie sie gähnte und sich wie eine Katze neben ihm streckte. »Rühr dich nicht vom Fleck«, wies er sie an, setzte sich auf und schob die Decke von sich.
    Er hob seine Bruche vom Boden auf und wand sich das leinene Beinkleid um die Hüften. Mit beiden Händen hielt er es zusammen und öffnete die Tür. »Was ist los?«, fragte er den großen Ritter, der auf der Schwelle stand.
    »Es geht um die Frau, Mylord. Montbornes Verlobte.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Nun, sie ist fort, Mylord.«
    In der Annahme, sich verhört zu haben, verengte Dom die Augen zu Schlitzen. »Fort? Was meinst du damit, fort?«
    »S…sie ist nicht mehr hier, Mylord.« Der Mann räusperte sich, als wolle das, was er zu sagen hatte, nicht über seine Zunge. »Sie ist verschwunden. Sir Griffin ging spät gestern Nacht zu ihr. Er hat mir erlaubt, meinen Posten zu verlassen. Er hat gesagt, er würde mich wieder holen, sobald er mit ihr fertig sei, aber das hat er nicht.«
    »Was soll das heißen, Mann?«, fragte Dom. Innerlich war er keineswegs so ruhig, wie seine Stimme vermuten ließ.
    Der Ritter schüttelte hilflos den Kopf. »Ich muss wohl in der Halle eingeschlafen sein. Als ich heute Morgen zur Kammer zurückkehrte, um meinen Posten wieder einzunehmen, war sie fort. Die Kammer war leer.«
    »Jesus!« Dom schlug mit der Handfläche an den Türrahmen, er kochte vor Wut. »Wie konnte das passieren?«
    »Ich … ich weiß es nicht, Mylord.«
    »Hol meinen Stiefbruder«, befahl Dom. »Sag ihm, ich will ihn sofort sehen. Und er soll die Garnison antreten lassen. Die Frau kann nicht weit sein. Sag Griffin, ich will, dass sie gefunden wird, und zwar sofort.«
    Der Mann rührte sich nicht von der Stelle. Er starrte Dom nur dümmlich an. »Äh, Mylord … Sir Griffin ist ebenfalls fort. Die Nachtwache sagt, er habe die Burg gegen Mitternacht verlassen. Eine Frau war bei ihm, Mylord. Er hat gesagt, er solle sie auf Euren Befehl zum Dorf zurückbringen.«
    Als wäre er plötzlich wahnsinnig geworden, brach Dom in schallendes Gelächter aus. »Dieser hinterlistige Bastard. Falls ich noch einen Grund gebraucht hätte, ihn tot zu sehen, ist dieser so gut wie jeder andere.« Er richtete seinen zornglühenden Blick auf den Ritter vor sich und stellte mit Genugtuung fest, dass der große Mann erbleichte. »Informiere die Garnison, dass Griffin of Droghallow flüchtig ist. Sag den Wachen, ich zahle ihnen tausend Silbermünzen für die Frau und doppelt so viel für ihn. Mir ist übrigens gleich, ob ihr ihn töten müsst, um ihn zu mir zu bringen. Nur bringt ihn mir!«

8
    Den Großteil des Tages verbrachten Isabel und Griffin ohne Rast zu Pferde. Sie mieden die Straße und ritten stattdessen so schnell sie es wagten durch dichte Wälder und belaubtes Unterholz. Isabels Körper schmerzte von dem holprigen, anstrengenden Ritt. Ihre Kehle war ausgedörrt, ihr Magen leer. Der Hunger quälte sie, doch sie wollte Griffin nicht bitten anzuhalten. Sie wollte ihm keine Schwäche eingestehen, und sie zweifelte auch daran, dass es ihn überhaupt kümmern würde.
    Griffin schien die ermüdende Reise nichts auszumachen. Es hatte fast den Anschein, als wolle er ohne Unterbrechung nach Montborne reiten. Darüber müsste ich eigentlich glücklich sein, dachte Isabel. Je eher sie in Montborne ankamen, desto eher konnte sie Griffin of Droghallows Gegenwart entfliehen.
    Desto eher konnte sie die Erinnerung an ihn in den hintersten Winkel ihres Herzens verbannen.
    Doch dieses Kunststück schien ihr unmöglich, solange er sie an seine harte Brust drückte, solange sie das Vibrieren der donnernden Hufe des Pferdes durch seinen Körper in den ihren übergehen spürte, solange sie seinen Arm fest um ihre Taille fühlte. Sie wusste um die Wärme seiner Berührung, die Stärke seiner Umarmung und konnte sich viel leichter ausmalen, die restlichen Tage ihres Lebens mit ihm zu verbringen.
    Isabel fühlte sich nur wenig erleichtert, als er einige Stunden später das Pferd in der Nähe eines kleinen Baches zügelte und murmelte, dass das Tier sich ausruhen müsse. Kaum hatte er die Hände von ihrer Taille gelöst, um abzusteigen, stellte sie fest, dass sie entgegen aller Vernunft seine Berührung vermisste. Obwohl sie sein Vorhaben

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