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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht und du auch nicht.«
    Seine Antwort kam schnell und knapp. »Ach nein? Das hättest du mal all den Männern erzählen sollen, die ich in Doms Auftrag getötet habe. Erzähl es ihren Witwen und Waisen oder den Menschen, die heimatlos wurden, weil ich geholfen habe, ihre Dörfer zu plündern.« Isabel zuckte unwillkürlich ein wenig vor ihm zurück. Sie wusste nicht, was sie von der Finsternis halten sollte, die sich plötzlich in seine Augen geschlichen hatte. Ihr Erschrecken schien ihn nicht zu überraschen. Er lachte bitter, ja traurig auf. »Ich habe meine Hände hundertmal mit dem Blut anständiger, nobler Männer besudelt. Sie haben getan, was ihr Ehrgefühl ihnen befohlen hat, und dennoch sind sie tot.«
    »Du darfst dich nicht für Dinge verantwortlich machen, die in Droghallow geschehen sind«, sagte sie sanft. »Du hast nur deine Pflicht getan. Daran ist nichts Ehrenrühriges.«
    »Nicht? Ich nehme an, die Tochter von Droghallows Vogt sieht das ein wenig anders, Mylady.«
    Isabel krauste die Stirn. »Meinst du die Frau, der Dom Gewalt angetan hat?«
    »Ich habe dir nicht alles erzählt, was damals geschehen ist«, sagte er. Seine Stimme klang zu gelassen für die schweren Schuldgefühle, die sich in seinen Augen spiegelten. »Als ich dir in Hexford davon erzählte, habe ich einiges verschwiegen. Dinge, derer ich mich schämte, sie auszusprechen, selbst jetzt noch.«
    Zwar fürchtete sie sich vor dem, was er womöglich sagen würde, dennoch streckte sie die Hand nach ihm aus. »Du kannst mir alles anvertrauen, Griffin.«
    Zu ihrer Erleichterung entzog er sich ihr nicht. Zwar sah er sie nicht an, aber seine Finger verschränkten sich mit den ihren und hielten sie fest. Sein Griff war stark und dennoch schien er nach Halt zu suchen. Sanft strich er mit dem Daumen über ihre Knöchel und blickte auf ihre miteinander verschlungenen Hände, während er sprach. »Wie du dich vielleicht erinnerst, hatte Sir Robert Vorkehrungen für die Frau und ihren Gemahl getroffen.«
    »Ja. Er wollte Doms Schandtat wiedergutmachen.«
    Griffin seufzte. Seine Brust hob sich mit einem weiteren tiefen Atemzug, dann fuhr er fort: »Nach dem Tod des Earls in diesem Jahr hatte Dom unverzüglich eine Aufstellung über seine Güter und Kosten verlangt. Er wollte wissen, wofür all sein Geld ausgegeben wurde und wer es bekam. Als er von Sir Roberts Arrangement erfuhr, bekam er einen Tobsuchtsanfall. Er befahl mir, ihn ins Dorf zu begleiten, um das Paar aus ihrem Häuschen zu werfen. Ich hatte angenommen, er würde die beiden des Dorfes verweisen und es dabei bewenden lassen.« Er räusperte sich. »Dom hatte indes andere Pläne.«
    Isabel schluckte den Kloß, der ihr plötzlich die Kehle eng machte, hinunter. »Was hat er getan?«
    »Wir kamen zur Mittagszeit dort an. Die Frau und ihr Mann hatten sich gerade an den Tisch gesetzt, um ihr Mahl einzunehmen, bevor sie mit ihrem Tagewerk fortfahren wollten. Dom verlangte, dass man ihn einließ, und natürlich konnten sie ihm als ihrem Lord den Zutritt nicht verwehren. Er zog sein Schwert, räumte den Tisch mit einem langen Streich ab und meinte, er habe für das Essen bezahlt, also könne er es auch verderben. Die Frau bedachte er mit ähnlichen Worten.«
    »Sie müssen vor Angst außer sich gewesen sein«, flüsterte Isabel. Ihr fiel es leicht, sich an die Stelle des Paares zu versetzen, auf Gedeih und Verderb den Launen eines grausamen Lords ausgesetzt zu sein, ohne Chance, ihm zu entkommen.
    »Sie weinte und flehte um Gnade, als Dom ihr zu Leibe rückte. Ihr Gatte versuchte einzugreifen, doch ich stand zwischen ihm und Dom. Uns beide verfluchend, versuchte er, an mir vorbeizukommen, um seiner Frau zu helfen. Er rutschte auf den Essensresten auf dem Boden aus, und als er wieder auf den Füßen stand, hielt er ein kleines Messer in der Hand. Dom war zu beschäftigt, um die Gefahr zu bemerken, aber ich sah die Waffe klar und deutlich und wusste, dass der Mann beabsichtigte, sie zu benutzen.« Griffin krauste die Stirn, vermutlich erlebte er den schrecklichen Moment in Gedanken noch einmal. Er blinzelte, dann richtete er den Blick auf Isabel. »Das konnte ich nicht zulassen.«
    »Griffin …«, sagte sie sanft, denn sie war sich der Last seiner Schuldgefühle bewusst.
    »Ich hatte versprochen, auf Dom aufzupassen, und trotz der Verachtung, die ich in diesem Moment für ihn empfand, konnte ich nicht einfach zusehen, wie er getötet wurde. Also habe ich

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