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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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Griffin nicht sagen. Das Feuer war längst zu Asche verbrannt, und außerhalb der Höhle dämmerte feucht und kühl der neue Morgen. Die kalte Luft legte sich auf die Felsenwand in seinem Rücken und kroch unter seine Tunika, bis sie seine Knochen erreicht hatte. Griffin zog einen Zipfel seines Mantels ein wenig höher bis zu Isabels Kopf, die fest in seinen Armen schlief, so friedlich wie ein Säugling. Vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, bedeckte er sie mit der weichen Wolle bis zum Kinn.
    Erholt vom Schlaf reagierte sein Körper schnell auf ihre wohlige Nähe. Schlummernd bedeckte ihr Körper den seinen; unter dem Mantel waren ihre Beine mit den seinen verschlungen, ihre Hüfte drängte sich an ihn, ihr schlanker Körper und die festen vollen Brüste schmiegten sich verführerisch an seine Brust. Warm und weich lag sie in seinen Armen, ein vom Himmel gefallener Engel mit gebrochenem Flügel, verwundet und darauf vertrauend, dass er für sie sorgen würde.
    Allzu bereitwillig schweiften Griffins Gedanken zu dem intimen Moment, den sie am Vorabend miteinander geteilt hatten, ihr zärtliches Verständnis für sein schändliches Vergehen, ihre unendliche Güte. Seine Gedanken wanderten zu dem Kuss, den sie getauscht hatten, zu der brennenden Leidenschaft, die er in Isabels Umarmung verspürt hatte, der Begierde, die er kaum hatte beherrschen können. Ob er es wollte oder nicht, bereits ihr Anblick weckte diese ungestümen Regungen erneut in ihm, die Erinnerung an ihre zärtliche Liebkosung, ihre unschuldige Sinnlichkeit. Wie von selbst hob sich seine Hand und strich ihr über das offene Haar, das in weichen Wellen über ihren Rücken floss und in einer warmen Wolke aus kupferroter Seide über ihn fiel. Einen langen Augenblick legte er den Kopf in den Nacken und erlaubte sich, diesen friedlichen Moment zu genießen, es zu genießen, sie zu berühren, ihr sacht durchs Haar zu streichen.
    Obwohl es wider jegliche Vernunft war, fragte sich Griffin, wie ihr Leben wohl aussähe, wenn ihnen keine Gefahr durch Dominic und John Ohneland drohen würde. Er fragte sich, wie ihr Leben wohl aussähe, wenn es keine königliche Order gäbe, die Isabel die Hochzeit mit Sebastian of Montborne befahl. Wie viel Silber wäre wohl nötig, um diesem Wahnsinn zu entkommen? War es möglich, aus England zu fliehen, irgendwohin, wo sie in Sicherheit zusammenleben konnten? An einem Ort, an dem man sie niemals finden würde?
    Er bezweifelte zwar, dass es einen solchen Ort gab, dennoch ließ sich der Gedanke daran nicht vertreiben, und er konnte nicht anders, als sich inständig eine Lösung für die unmögliche Situation zu wünschen, die ihnen nur die Wahl zwischen zwei unerträglichen Möglichkeiten ließ, von denen jede unweigerlich auf ihre Trennung hinauslief.
    Ich würde mit dir wohl bis ans Ende der Welt gehen, wenn du mich darum bittest.
    Ihre nachdrücklich, wenngleich wohl auch ein wenig beschwipst hervorgebrachten Worte verfolgten ihn selbst jetzt noch, Stunden später. Ihre Äußerung hätte ihn beinahe veranlasst, sie in seine Arme zu nehmen und auf der Stelle mit ihr durchzubrennen. Selbst jetzt noch war er versucht, dies zu tun. Besonders jetzt, bevor sie ernüchtert und mit klarem Kopf aufwachte und ihr törichtes Angebot rückgängig machen konnte.
    »Meine süße Izzy«, flüsterte er und streichelte über das schlanke Rund ihres Armes. »Was sollen wir nur tun, du und ich?« Zärtlich strich er ihr üppiges, flammenfarbenes Haar zur Seite, das ihr ins Gesicht gefallen war, und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.
    Das Blut gefror ihm in den Adern, als seine Lippen ihre Haut berührten.
    Ihre Stirn brannte wie Feuer auf seinem Mund; ihre Haut war gerötet und heiß.
    Lieber Gott, stellte Griffin erschrocken fest, sie hatte Fieber.
    »Isabel«, rief er und zog die Luft ein. »Isabel, wach auf.«
    Aber sie regte sich nicht. Ihr Körper lag schlaff wie eine Gliederpuppe auf ihm; schwach, reglos, beängstigend still.
    »Isabel«, wiederholte er mit scharfer, von aufkeimender Panik erstickter Stimme. Er schüttelte sie leicht, aber sie wachte nicht auf. Er befühlte mit dem Handrücken ihre Wangen, presste sein Ohr an ihre bleichen, trockenen Lippen, um auf ein Lebenszeichen zu lauschen. Ihr flacher Atem gab ihm Hoffnung, aber als er den Mantel zur Seite schlug und hastig die Bandage an ihrem Arm entfernte, überkam ihn mit einem Mal eine überwältigende Furcht.
    Die Verletzung hatte sich entzündet. Dünne rote Fäden

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