Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
Vom Netzwerk:
Ihrer Freilassung niemand finden wird. Sonst noch etwas?«
    »Was hat mein Vater getan?«
    »Das werden Sie ihn selbst fragen müssen. Noch etwas?«
    »Ja. Warum fragen Sie mich überhaupt, ob ich Fragen habe, wenn sie schon im Voraus wissen, dass Sie sie nicht beantworten werden?«
    Ich lächelte und bewunderte sie dafür, wie schnell sie sich in den Griff bekommen hatte. Der Mut, den sie mitten in Schock und Verwirrung bewies, gefiel mir.
    »Sie stellen gute Fragen«, sagte ich. »Es tut mir leid, dass ich sie nicht beantworten kann. Aber ich kann Ihnen Folgendes sagen: Wir werden ein paar Mal den Wagen wechseln. In einem werden Sie und ich im Kofferraum mitfahren. Und es wird ein paar Stunden dauern, bevor wir wieder an einem halbwegs komfortablen Ort sind, wo es ein Badezimmer gibt. Wenn Sie es nicht so lange aushalten, müssen wir Sie bitten, eine Windel für Erwachsene anzulegen. Schaffen Sie es?«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
    »Ich versuche, es Ihnen so leicht wie möglich zu machen, Mimi. Aber doch, Sie sollten besser glauben, dass es mir Ernst ist.«
    Mimi Kei lehnte die Windel ab, was mich erleichterte. Es war vielleicht unter den Umständen nicht viel wert, aber ich wollte ihr diese Demütigung wirklich ersparen. Es würde so schon schwer genug für sie sein.
    Wir verbrachten die nächsten zwei Stunden damit, unter buchstäblich jeder Brücke über den Highway 1 und die Interstate101 und 110 hindurch und auch verschiedentlich in Tiefgaragen hineinund wieder hinauszufahren. Ich saß auf dem Beifahrersitz. Larison blieb hinten bei Kei. Als ich zufrieden war, rief ich Dox an. »Bist du bereit?«
    »Bereit, Partner.«
    »Gut. Wir sind unterwegs.«
    Wir bogen vom Venice Boulevard links auf den South Redondo ab. Als wir das Stoppschild an der Bangor Street erreichten, sah ich den Fusion, der schon bereit stand, rechts abzubiegen – Dox. Er fädelte sich vor uns ein und wir folgten ihm südlich bis zur 10. Sobald wir unter der Überführung anlangten, scherte Dox rechts aus und holperte auf den Gehsteig. Die Heckklappe sprang auf. Treven schaltete den Warnblinker ein, riss den Van nach rechts und wirbelte das Steuer gleich wieder nach links herum, sodass der Wagen sich drehte und schliddernd mit der Beifahrerseite direkt hinter der geöffneten Heckklappe des Fusion zum Stillstand kam. Ich sprang nach hinten und ließ die Schiebetür aufgleiten. Larison stand mit Kei schon bereit, immer noch mit gefesselten Händen und jetzt auch verbundenen Augen. Zu zweit hievten wir sie problemlos in den Kofferraum und ich kroch hinter ihr hinein. Larison knallte den Deckel zu, dann fuhr Dox wieder los, beschleunigte voll bis zum Ende des Tunnels und ging dann wieder auf normales Tempo herunter. Treven würde mit dem Lieferwagen dicht hinter ihm sein, im selben Abstand und in derselben Formation, wie wir hineingefahren waren.
    Wir spielten mit den Unterführungen und Tiefgaragen eine Art Hütchenspiel. Wir wussten immer noch nicht, wie Horton uns zum Capital Hilton hatte folgen können. Unsere Arbeitshypothese lautete aber, dass er Spionagesatelliten benutzte. Wir mussten davon ausgehen, dass er Zugriff auf Ressourcen des National Reconnaissance Office und der National GeospatialIntelligence Agency hatte. Wenn das stimmte und er einen Ausgangspunktfür die Überwachung hatte – sagen wir, den Dulles Airport oder das Haus seiner Tochter – dann konnte er möglicherweise sein Ziel von diesem Fixpunkt aus verfolgen, wo immer es sich hinwandte, theoretisch unbegrenzt weit. Wenn unsere Hypothese stimmte, hatten wir in Washington irgendwo Glück gehabt, vielleicht in der Parkgarage des Hotels, vielleicht auch an einem anderen Punkt zwischen Washington und Los Angeles. Aber wir wollten uns nicht noch einmal auf unser Glück verlassen. Immer, wenn wir mit dem Van durch eine Unterführung oder Tiefgarage fuhren, schufen wir eine Möglichkeit, dass Kei in eines von Dutzenden anderer Fahrzeuge verfrachtet worden war, die ungefähr zur selben Zeit wie wir durchkamen oder später die Garage verließen. Wenn man diese Dynamik mit Dutzenden von Unterführungen und Garagen und Dutzenden von Autos potenzierte, von denen viele ihrerseits wieder unter mehreren Unterführungen durchoder in andere Garagen einfahren würden, erzeugten wir einen Datensatz, der zu umfangreich war, als dass Horton etwas damit anfangen konnte, jedenfalls nicht in der Zeit, die wir ihm lassen würden.
    Wir planten, dass Treven und Larison das

Weitere Kostenlose Bücher