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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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danach.«
    »Also gut. Ich schlage vor, wir schleusen mich um Null-dreihundert ein, in der Stille der Nacht. Ich schieße das Gewehr beim ersten Tageslicht ein. Es werden nicht viele Menschen in der Nähe sein und der Schalldämpfer reduziert das Geräusch. Sie haben nicht zufällig einen Schlafsack dabei?«
    »Verdammt, nein«, sagte Kanezaki. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Macht nichts, es gibt hier sicher einen Wal-Mart. Ich brauche wärmende Jagdbekleidung und eine Schaumstoffmatte zum Hinlegen. Werde den Sonnenaufgang bewundern, das ist hübsch.«
    Wir besorgten Dox seine Ausrüstung und kehrten nach Einbruch der Dunkelheit zur Baustelle zurück. Dox ging hinein und befand die Lage für gut. Dann checkten er und Treven, die am ehesten wie Einheimische aussahen, uns in einem anonymen Motel am Highway ein, zwei nebeneinander liegende Zimmer im oberen von zwei Stockwerken. Wir aßen zu Abend, überprüften die Ausrüstung und gingen den Plan durch. Kanezaki rief über ein Satellitentelefon seinen Freund bei der Telefongesellschaft an. Anscheinend hatte Gillmor sein Handy am Vortag in Lincoln eingeschaltet gehabt, aber jetzt war es aus.
    »Wenn wir ihn nicht lokalisieren können«, meinte ich, »ist die Operation gestorben.«
    Kanezaki nickte. »Dann muss ich anonym eine Bombendrohung melden. Damit sie die Schule evakuieren. Aber das lenkt den Anschlag nur um. Und beim nächsten Mal wissen wir vielleicht nicht, welche Schule das Ziel ist.«
    Wir waren alle sehr still. Ich wusste, jeder hatte das Gefühl, dass wir dieser Sache Einhalt gebieten mussten. Und wenn es uns hier nicht gelang, hatten wir wahrscheinlich die letzte Chance verpasst.
    Kanezaki sagte: »Was ist mit Horton?«
    »Was soll mit ihm sein?«, fragte ich.
    »Ich weiß, er ist zurückgetreten, aber er hat immer noch Kontakte. Vielleicht weiß er etwas. Können Sie ihn erreichen?«
    »Er ist uns möglicherweise im Moment nicht sehr gewogen«, meinte Larison.
    Ich dachte an die Nachricht auf dem Bulletin-Board. »Nein, da irren Sie sich, schätze ich. Aber ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nichts mehr von dem glauben würde, was er sagt.«
    Larison grinste. »Besser spät als nie.«
    »Was kann es schon schaden?«, fragte Kanezaki. »Benutzen Sie mein Satellitentelefon. Es ist unmöglich, seine Position durch Triangulation aufzuspüren.«
    Ich dachte kurz nach. Er hatte recht – ein Nachteil war nicht erkennbar. Aber Horton hatte mich angelogen und uns in eine Falle gelockt. Ich hatte ihm nichts zu sagen. Ich hatte nicht einmal vor, ihn am Leben zu lassen, wenn das hier vorbei war.
    Doch das war dumm. Die Taktik ging vor. »Gut, geben Sie mir das Telefon«, sagte ich. Horton nahm so schnell ab, als hätte er den Anruf erwartet. »Horton.«
    »Ich sollte Sie zurückrufen.«
    »Gott sei Dank, dass Sie es getan haben. Ich wollte schon bei der Polizei in Lincoln eine Bombendrohung melden. Aber das würde den Anschlag nicht verhindern, nur …«
    »Umlenken, ich weiß.«
    »Bitte sagen Sie mir, dass Sie vor Ort sind. Und dass Sie der Sache ein Ende bereiten werden.«
    »Das letzte Mal, als Sie meinen Aufenthaltsort kannten, haben Sie vier Attentäter geschickt.«
    »Das war der mit Abstand größte Fehler meines Lebens.«
    Ich konnte mir vorstellen, dass das von Herzen kam. Nicht, dass es etwas geändert hätte. »Wie haben Sie uns dort aufgespürt?«, fragte ich und dachte dabei an Treven.
    »Die technischen Möglichkeiten einer Regierung.«
    Vielleicht sagte er sogar die Wahrheit. Das konnte ich unmöglich wissen. Ich war nicht einmal sicher, warum ich mir die Mühe gemacht hatte, zu fragen. Es war einfach ein loser Faden, der mir keine Ruhe ließ.
    »Wenn Sie in Lincoln sind«, sagte er, »dann möchte ich helfen. Soweit ich kann.«
    »Wir sind hier«, sagte ich und hasste es, ihm diese Befriedigung zu geben.
    »Gut.«
    »Gillmor auch.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich muss wissen, wo. Sein Handy ist ausgeschaltet. HabenSie eine Möglichkeit, ihn aufzuspüren?«
    Es gab eine kurze Pause, dann: »Lassen Sie mich ein paar Anrufe machen. Wie kann ich Sie erreichen?«
    »Ich rufe Sie wieder an.«
    »Danke«, sagte er und ich legte auf.
    Niemand schlief. Um drei Uhr morgens fuhr Kanezaki Dox zu dem Bauplatz. Ich rief Horton an. Er hatte immer noch nichts herausgefunden. Kanezakis Freund bei der Telefongesellschaft teilte ihm mit, dass Gillmors Telefon weiterhin ausgeschaltet sei. Ich fing an, mich ziemlich trostlos zu fühlen. Es ging nicht nur

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