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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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darum, dass wir nicht in der Lage sein würden, den Anschlag zu verhindern. Es lag daran, dass ich mich immer dafür verantwortlich fühlen würde, ihn ermöglicht zu haben.
    Ich beschloss, dass Horton sterben musste, egal, wie das hier ausging und wie lange ich warten musste. Es war belanglos und letzten Endes unwichtig, aber der Gedanke lenkte mich wenigstens ab und beruhigte mich. Er half mir, eine Weile einzudösen.

Kapitel
Einunddreißig
    Als es draußen hell zu werden begann, rief ich Horton noch einmal an und rechnete mit dem Schlimmsten.
    »Gute Nachrichten«, sagte er.
    Ich versuchte, nicht allzu viel Hoffnung zu schöpfen. »Inwiefern?«
    »Die Drohne. Die Viper. Sie navigiert per GPS. Wenn sie gestartet wird, muss sie eine Verbindung zu einem Satelliten herstellen. Und dann …«
    »Wissen wir, von wo aus sie gestartet wurde.«
    »Korrekt. Ich habe einen Freund bei der NRO, der ausschließlich nach diesem Signal Ausschau hält. Sobald wir die Koordinaten haben, gebe ich sie Ihnen durch.«
    »Uns bleibt möglicherweise nicht viel Zeit. Wir wissen nicht einmal, ob er sich im Gebiet von Lincoln aufhält.«
    »Das ist mir klar. Aber ich denke, es wird funktionieren. Die Viper kann einen ganzen Tag lang in Wartestellung fliegen. So lange wird Gillmor sie sicher nicht in der Luft halten, doch er muss auch nicht bis zur letzten Minute warten. Ich vermute, er wird sie mindestens eine Stunde, bevor die Terroristen zuschlagen, starten. Das lässt ihm einen gewissen Spielraum, falls es mechanische oder andere Probleme geben sollte. Ich muss Sie erreichen können.«
    Ich gab ihm die Nummer von Kanezakis Satellitentelefonund war froh, dass es nicht eines unserer Handys war. »Ich werde im Auto sein«, sagte ich. »Rufen Sie mich an, sobald Sie mehr wissen.«
    Ich sagte den anderen Bescheid, dann rief ich Dox über das Komm-System. »He«, meldete ich mich. »Ich habe dich doch hoffentlich nicht geweckt, oder?«
    Er lachte in sich hinein. »Ich mag es, wenn du mich verarschst. Wie stehen die Dinge?«
    Ich teilte es ihm mit.
    »Okay, das ist gut«, sagte er und klang dabei milde erfreut – alle seine Reaktionen, wenn er sich im Scharfschützenmodus befand, waren milde, wie ich aus Erfahrung wusste, egal, wie die Neuigkeiten lauteten.
    »Wie ist der Ausblick?«, fragte ich.
    »Ganz hübsch bei dem Licht. Ich sehe alles.«
    »Bist du auf dem Dach?«
    »Ein Stockwerk darunter. Glaube kaum, dass mich jemand von oben sehen könnte, aber wozu ein Risiko eingehen?«
    »Na denn, gute Jagd.«
    »Dir auch, Partner. Wenn du diese Drohne nicht ausschaltest, ist meine ganze gute Arbeit für die Katz. Und ich glaube Treven und Larison wären auch nicht begeistert.«
    Damit meinte er, dass Treven und Larison sich vor Ort an der Schule im Radius der Hellfire-Explosionen befinden und zu Asche verbrannt werden würden. Neben Gott weiß wie vielen Kindern.
    »Ja, daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Gut. Nicht, dass ich drängen wollte.«
    »Verstanden. Ich rufe dich an, sobald wir mehr wissen.«
    Wir zogen die
Dragon Skin
-Westen an und machten uns kurz vor acht auf den Weg. Wir wären gerne früher in Position gegangen, aber abgesehen von Dox’ Scharfschützenstellung gab es nur wenige Möglichkeiten, sich zu verstecken oder mit der Umgebungzu verschmelzen. Fremde Männer, die vor einer Schule herumlungerten, erregten Aufmerksamkeit. Allerdings standen die Terroristen vor dem gleichen Problem.
    Kanezaki fuhr und wir überprüften derweil ein letztes Mal unsere Ausrüstung. Wir setzten Treven und Larison ein paar Ecken vor der Schule ab. Sie trugen Jeans, T-Shirts und Baseballkappen. Mit den Sporttaschen, in denen die HKs steckten, konnten sie problemlos als ein paar Einheimische auf dem Weg zur Arbeit im Baumarkt oder auf einer Baustelle durchgehen. Wir wünschten uns gegenseitig Glück und keiner sprach aus, was uns wirklich auf der Seele lag: Wenn ich nicht bald von Horton hörte, würden wir höllisch schnell einen Plan B aus dem Ärmel zaubern müssen.
    Aber zehn Minuten später meldete er sich. »Wir haben ihn«, sagte er mit untypischer Erregung. »Nicht direkt in Lincoln, aber ganz in der Nähe. Ein kleiner Ort namens Palmyra. Schreibt sich Papa, Alpha, Lima, Mike, Yankee, Romeo, Alpha. Ein Bauernkaff. Haben Sie ein Navigationssystem?«
    »Ja. Geben Sie mir die Koordinaten.«
    Er tat es. Ich gab die Daten ein. »Vierzig Kilometer«, sagte ich zu Kanezaki. »Fahren Sie weiter auf der Route 2. Ich sage Ihnen, wenn Sie abbiegen

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