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Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition)

Titel: Die Einheit: Thriller (Tokio Killer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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denke, es gibt einen besseren Weg.«
    Wir sahen ihn alle an. Er fuhr fort: »Sehen Sie sich die Gebäude in der Umgebung der Schule an. Was haben wir da … eine Kirche, Videoladen, Autohändler und ein Holiday Inn, wie es aussieht. Dazwischen nur ebener Grund und von jedem der genannten Punkte aus habe ich zwei Seiten der Schule voll im Schussfeld. Mit einem Beobachter zur Zielverifizierung und meiner neuen Freundin SR-25 hier könnte ich auf die kurze Entfernung vier Ziele in vier Sekunden erledigen. Wenn Tom für mich den Beobachter spielt, bleiben Treven und Larison für die restlichen zwei Seiten. Und Rain hätte freie Hand, sich den Piloten der Drohne vorzunehmen, wo immer er sich eingenistet hat.«
    Ich wusste nicht, ob er Kanezaki wirklich als Beobachter brauchte oder ihm einfach etwas zu tun geben wollte. Ich sagte: »Entweder als Beobachter für dich oder als Fahrer für mich. Hängt davon ab, wo und wann wir Gillmor aufspüren, und wie das Terrain aussieht.«
    Keiner erhob Einwände. Die Vorgehensweise erschien vernünftig. Treven und Larison waren die beiden besten Kampfschützen, Dox der einzige Scharfschütze und damit blieb der Bursche, der die Drohne flog, für mich übrig. Und selbst wenn er bewaffnet war, würde er durch seine Aufgabe abgelenkt sein.
    »Wie sind die Sicherheitsvorkehrungen in der Schule?«, wollte Treven wissen.
    »In normalen Zeiten«, antwortete Kanezaki, »nicht existent.Aber wegen der ganzen Spekulationen über Anschläge auf Schulen postieren viele Kleinstädte Polizisten vor den Eingängen. Ich denke, damit müssen wir rechnen.«
    Treven nickte. »Sicherheitstheater.«
    »Genau«, meinte Larison. »Ein oder höchstens zwei gelangweilte Cops mit ihren 38ern im Halfter. Schnelligkeit, Überraschung und massive Gewaltanwendung und sie sind tot, bevor sie wissen, was geschieht.«
    »Die Umgebung sieht zu achtzig Prozent nach Äckern und Wiesen aus«, sagte ich. »Jede Menge einsame Stellen. Wenn Ihr Freund Gillmors Handy nicht lokalisieren kann, wird es höllisch schwierig, ihn zu finden.«
    »Ich arbeite daran«, meinte Kanezaki grimmig. »Lassen Sie uns in der Zwischenzeit anhand der Karten überlegen, wo wir uns an Gillmors Stelle postieren würden.«
    Wir verbrachten den restlichen Flug damit, den Plan auszufeilen und dringend benötigten Schlaf nachzuholen. Als wir landeten, war es bereits Abend, und obwohl der Asphalt des Vorfelds noch die Hitze des Tages abstrahlte, als wir ausstiegen, wurde es langsam kühler. Wir setzten Baseballmützen und Sonnenbrillen auf, nur für den Fall, das selbst hier draußen in der Pampa von Lincoln jemand nach uns Ausschau hielt. »Die einzig richtige Art zu reisen«, meinte Dox, die Tasche mit der SR-25 über die Schulter geschlungen, während wir zur Autovermietung gingen, um den von Kanezaki versprochenen Van abzuholen.
    Wir kauften etwas zu essen, dann fuhren wir zur Schule. Die Sonne stand schon tief an einem blauen, wolkenlosen Himmel, der sich in die Unendlichkeit erstreckte, und selbst im Van roch die Luft nach frischem Heu.
    Die Schule stand am Stadtrand, in einer Gegend, wo es hauptsächlich Einfamilienhäuser gab, dazwischen einzelne Farmen und ein Gewerbezentrum mit Büros und Läden. Ich vermutete, die Verschwörer hatten die Schule wegen ihrer relativen Abgeschiedenheitausgesucht: Da gab es weniger potenzielle Zeugen, um jene Aspekte des Gemetzels zu beschreiben, die die Verschwörer verheimlichen wollten.
    Ein Stück weiter kamen wir an einem halb fertigen Bau vorbei. Dox sagte: »Moment mal, das würde ich mir gerne ansehen.«
    Wir kehrten um und fuhren durch unsere eigene Staubwolke zurück. »Sieht nicht so aus, als würde hier gearbeitet«, meinte Dox.
    Er hatte recht. Maschinen und Baumaterial waren nirgends zu sehen, nur ein viergeschossiges Skelett aus Doppel-T-Trägern und Betonsteinen, nicht einmal mit einem Maschendrahtzaun gesichert. Keine Fenster, kein Dach, keine Türen.
    »Ich glaube, was wir hier vor uns sehen, ist eine Bauruine, wie man diese Opfer von Amerikas anhaltender Rezession nennt. Und ein urbanes Scharfschützenversteck. Seht euch das an – direkte Sichtverbindung zur Vorderseite der Schule, zweihundert Meter. Kinderkram. Ich würde gerne im Dunkeln einsteigen und mich vergewissern, aber ich denke, wir haben meinen Standort gefunden. Wann sollen die Terroristen eintreffen?«
    »Die Eröffnung des neuen Schuljahres ist um acht Uhr fünfundvierzig«, antwortete Kanezaki. »Also vermutlich gleich

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