Die einzige Lektion über Aktieninvestitionen, die Sie jemals brauchen werden (German Edition)
Grundnahrungsmittel, Öl und so weiter. Die neue, unerwartete Nachfrage von Indien und China hat bereits zu anhaltenden Preissteigerungen bei den meisten grundlegenden Rohstoffen geführt. Davon werden wiederum die Länder profitieren, die reich an Bodenschätzen und Nettoexporteure sind: Australien, Kanada, Russland, Brasilien, Chile, Kolumbien, Peru, der Nahe Osten und Teile Afrikas.
Amerika und Europa mit Ausnahme von Norwegen sind in erster Linie Konsumländer und werden von dieser Entwicklung nicht profitieren. Selbst das unterentwickelte und oft missachtete Afrika erzielt höhere nachhaltige Wachstumsraten (drei Prozent) als Europa und die USA. Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) werden in den kommenden beiden Jahrzehnten mindestens zwei-, wenn nicht sogar dreimal so schnell wachsen wie die USA oder Europa.
Russlands volkswirtschaftliches Reinvermögen wird auf über eine Million Dollar pro Haushalt geschätzt. Die Russen mögen gelegentlich verrückte Spekulanten sein, aber sie haben wenig bis gar keine Schulden und nur 130 Millionen Einwohner auf einer Landesfläche, die das Zweifache der USA beträgt. Außerdem haben sie mit Abstand die größten Mineralvorkommen der Welt.
Basiserzeugnisse und zunehmend auch technisch hoch entwickelte Waren werden weiterhin die westlichen Märkte überschwemmen und unsere weniger effizienten »Ferner-liefen«-Hersteller vernichten. Die Skaleneffekte der chinesischen Produktion werden weiterhin kaum effiziente westliche Wettbewerber verdrängen. Nur die hoch innovativen Unternehmen, die mit modernsten Technologien arbeiten, werden überleben. Es ist außerdem nur eine Frage der Zeit, wann die Chinesen beginnen werden, qualitätsvollere Produkte herzustellen. Und falls Sie es noch nicht bemerkt haben, die drei größten Banken der Welt gemessen an ihrem Marktwert sind allesamt chinesisch. Ich wette, Sie können nicht eine einzige davon nennen. Ganz nebenbei, HSBC ist die Nummer vier, gilt aber als britisch. Wenn die Bank auch nur den geringsten ökonomischen Verstand hätte, würde sie ihre Hauptzentrale und ihren Steuersitz von England nach Hongkong verlegen.
Wenn man die Renditen in US-Dollars misst, kann man davon ausgehen, dass Australien, Chile, Kanada, Korea, Taiwan, Singapur und viele andere Länder die US-Aktienmärkte in den kommenden Jahrzehnten überrunden werden. Diese Entwicklung ist bereits in vollem Gange und teilweise schon diskontiert. Immerhin hat der US-Dollar gegenüber anderen großen Währungen bereits 80 Prozent an Wert verloren, seit Nixon im Jahr 1971 den Goldstandard etabliert hat. Noch sinnvoller ist es, bei einem Einbruch in diese Märkte zu investieren. Länder, die in der Vergangenheit ihre Währung abgewertet und Privatunternehmen enteignet und verstaatlicht haben, sollte man mit Vorsicht genießen. Hier ist eine opportunistische statt einer langfristigen Strategie möglicherweise der bessere Weg, weil es eines Tages mindestens genauso wichtig werden könnte, dass Sie überhaupt Ihr Kapital zurückerhalten, statt eine Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erzielen.
Ich empfehle, dass Sie Ihr Portfolio entsprechend langfristig ausrichten. Sie sollten Aktien großer multinationaler Konzerne besitzen, die schwerpunktmäßig in aufstrebenden Volkswirtschaften aktiv sind, also erstklassige amerikanische und europäische Exportfirmen. Außerdem sollten Sie Unternehmen berücksichtigen, die von der Bevölkerungsüberalterung in der westlichen Welt profitieren; Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für betreutes Wohnen, Hersteller bestimmter medizinischer Hilfsgeräte und sogar einige multinationale Pharmakonzerne. Achten Sie auf weniger zyklische große Konzerne mit einer überzeugenden Serie an Dividendenerhöhungen.
Halten Sie sich von rein nationalen amerikanischen, japanischen und europäischen Unternehmen im Einzelhandel, Bauwesen, Immobiliensektor, Dienstleistungswesen und anderen zyklischen Bereichen fern. Möglicherweise verzeichnen sie zwar Kursanstiege, die aber nicht nachhaltig sind, weil der Gegenwind, der ihnen ins Gesicht bläst, zu stark ist, als dass sie die breiten Indizes langfristig schlagen könnten. Und lernen Sie, in die Marktführer der Zukunft statt der Vergangenheit zu investieren. In den aufstrebenden Volkswirtschaften sollten Sie sich auf die Marktführer mit Preisgestaltungsmacht und einer verteidigbaren Nischenposition konzentrieren, die Wachstumspotenzial bietet. Machen Sie einen Bogen um hoch
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