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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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chisholmianischen Händlern und Manufakturbesitzern in gleichem Maße Zugang zu den Märkten des Kaiserreiches zu ermöglichen wie den Charisianern. Genau deswegen hatte Das Kaiserpaar auch gemeinsam erklärt, Chisholm habe die Führung bei der Schaffung der Imperial Army zu übernehmen. Natürlich gab es Royal Charisian Marines, die sich gegen diese Entscheidung aussprachen (auch wenn sie klug genug waren, das in den weitaus meisten Fällen nur sehr leise zu tun). Die errungenen Erfolge, in Corisande etwa, wo das Marines Corps den Gegner regelrecht aufgerieben hatte, hatten sie stolz auf ihr Corps werden lassen. Daher war man im Corps zutiefst verletzt ob der Vorstellung, die Marines sollten nicht nur wieder ausschließlich an Bord von Schiffen eingesetzt werden, sondern ein Großteil der Veteranen, die beim Corisande-Feldzug so siegreich gewesen waren, seien der Army zu überstellen.
    Diejenigen, die töricht genug gewesen waren, ihre Einwände öffentlich zu erheben, hatten rasch ... andere Aufgabenfelder gefunden.
    »Ich denke, dazu gehört noch etwas anderes«, sagte der Seijin nun. »Da Cayleb und Sharleyan vernünftigerweise Charis bei der Navy die Vormachtstellung eingeräumt haben, erscheint es doch nur angemessen, dasselbe Chisholm bei der Army zuzugestehen. Und genau deswegen sind Sie ja nun auch Offizier der Army. Die Entscheidung, einen Großteil der Imperial Marines in die Army einzugliedern - und dabei auch die Weisungsbefugnis der bereits existierenden Offiziere der Army anzuerkennen -, war gewiss nicht leicht, aber sicherlich richtig.«
    »Voll und ganz!« Green Valleys Nicken fiel noch heftiger und nachdrücklicher aus als Merlins. »Für die Offiziere, mit denen ich im Augenblick zusammenarbeite, ist diese Entscheidung der Beweis, dass Ihre Majestäten ihren Worten über die Reorganisation der Streitkräfte auch wirklich Taten folgen lassen. Vor allem, nachdem ... na ja ...«
    Der Baron stockte, und es klang beinahe - nicht ganz, aber doch beinahe -, als sei ihm etwas peinlich. Merlin lächelte, jedoch ohne jede Spur von Belustigung.
    »Meinen Sie, vor allem, nachdem der Oberkommandierende der Army sich mit den Tempelgetreuen verschworen hat, um Sharleyan ermorden oder zumindest entführen zu lassen?«
    »Naja ... eigentlich ja«, gestand Green Valley ein. Kaum merklich schüttelte er den Kopf. »Man kann es Mannschaften wie Offizieren kaum verübeln, dass sie sich deswegen Sorgen machen. Ich an ihrer Stelle hätte jedenfalls Sorge, ob die Krone der Army im Ganzen noch traut. Vor allem, wenn man bedenkt, wie beliebt Halbrook Hollow war - und ich meine hier: auch bei den einfachen Soldaten, nicht nur im Offizierskorps. Er war derjenige, der diese ganze Army überhaupt erst aufgebaut hat, Merlin! Er hat sie zu dem gemacht, was sie heute ist, er hatte bei den entscheidenden Schlachten das Kommando, und er hat seine Soldaten bei jedem einzelnen Feldzug zum Sieg geführt. Wie sollten sie sich nach dem Verrat ihrer aller Galionsfigur nicht Sorgen darum machen, wie das Kaiserhaus sie sieht? Viele Soldaten schämen sich darüber hinaus für Halbrook Hollows Verrat. Sie selbst haben nichts Falsches getan, aber er war ihr Kommandeur, und zumindest einige sind der Ansicht, sein Hochverrat habe auch ihre eigene Ehre befleckt.«
    »Ich weiß genau, was Sie meinen«, gab Merlin ernst zurück.
    In Wahrheit, setzte er für sich selbst hinzu, teilen zumindest einige Offiziere der Army Halbrook Hollows Zweifel am neuen Reich. Beispielsweise der hochwohlgeborene Graf Swayle.
    Barkah Rahskail, seines Zeichens Graf Swayle, war noch jung, gerade einmal siebenunddreißig Safehold-Jahre alt. Für einen Safeholdianer war er sehr hochgewachsen, kaum mehr als einen Zoll kleiner als Merlin selbst. Mit seinem hellen Haar, seinen dunklen Augen und der stets sonnengebräunten Haut war er zudem sehr gut aussehend. Als Merlin Athrawes noch Nimue Alban gewesen war, hätte sie diesen Swayle ganz gewiss ein wenig genauer in Augenschein genommen.
    Doch zusätzlich zu seinem guten Aussehen und seinem edlen Geblüt war Swayle auch noch ein eingefleischter Tempelgetreuer. Er wusste das besser zu verbergen als manche seiner Gleichgestellten - Halbrook Hollow beispielsweise. Doch Merlin glaubte genau zu wissen, wie der junge Graf dachte. Wem Swayles Treue galt, wusste der Seijin nicht. Würde sein Abscheu vor der ›Abtrünnigkeit‹ und ›Ketzerei‹ der Kirche von Charis ihn zum Hochverrat treiben? Oder reichte da schon der schändliche

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