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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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begegnet, der sogar noch länger tot war als Jeremiah Knowles.
    Merlin Athrawes. Seijin Merlin. Der größte Krieger der Welt, ein Mann, den Visionen ereilten, Caylebs Beschützer, Mentor, Freund und Berater. All das war er ... und zugleich auch ein PICA - ein Persönlichkeits-Integrierter CyberAvatar, in dem die Erinnerungen, Hoffnungen und Träume einer jungen Frau gespeichert waren, die einst den Namen Nimue Alban getragen hatte.
    Merlin, der Einzige auf dem ganzen Planeten Safehold, der die Wahrheit über die Terra-Föderation und deren Zerstörung kannte - weil er sie mit Nimues eigenen Augen mitangesehen hatte. Weil Nimue selbst vor über neunhundert Jahren gestorben war. Sie hatte aus freien Stücken ihr Leben geopfert, damit dieser Planet, Safehold, eines Tages nicht mehr nur der Zufluchtsort der Menschheit sein möge, sondern die Wiege der Wiedergeburt der Menschheit.
    Nein, ohne Merlin hätte ich das alles niemals geglaubt, gestand sich Sharleyan ein. Ich hätte es glauben wollen, ja, das vielleicht. Aber ich hätte es nicht glauben können. So sehr ich Cayleb liebe, ich glaube, dass nicht einmal er mich hätte überzeugen können. Aber ich habe Merlin. Wir haben Merlin. Und wie könnte ich angesichts dessen nicht glauben?
    »Ich wünschte, du wärest jetzt hier, Cayleb«, sagte sie wehmütig und hörte in ihrem Ohr leises Lachen.
    »Das wünschte ich auch«, erwiderte ihr Ehemann von ihrem gemeinsamen Schlafzimmer in Cherayth aus ... in mehr als sechstausend Meilen Entfernung. »Und das nicht nur, weil Ehdwyrd und ich ernstliche Schwierigkeiten haben dürften zu erklären, wo du gerade steckst, falls jemand bemerken sollte, dass du fort bist.«
    Der wasserklare, beinahe unsichtbare Ohrhörer in ihrer rechten Ohrmuschel übertrug seine Stimme aus dem Sicherheits-Kom, das sie an einer goldenen Kette um den Hals trug.
    »Glücklicherweise«, meldete sich eine zweite, tiefere Stimme zu Wort, »seid Ihr einer der talentiertesten ... Geschichtenerzähler, den ich je kennengelernt habe, Cayleb.«
    »Jeder Diplomat erlernt es, glaubwürdige Lügengeschichten zu ersinnen, Merlin«, erwiderte der Kaiser.
    »Wieso habe ich das Gefühl, Ihr hättet erlernt, glaubwürdige Lügengeschichten zu ersinnen, indem ihr versucht habt, irgendwelche Kleinigkeiten zu erklären, zum Beispiel eingeschlagene Fensterscheiben, verschwundene Äpfel und all diese anderen kleinen Missetaten aus der Kindheit, derer Ihr Euch zweifellos schuldig gemacht habt?«, setzte Merlin Athrawes aus dem vorderen Cockpit des Schwebebootes nach.
    »Weil Ihr ihn kennt?«, schlug Sharleyan mit Unschuldsmiene vor.
    »Wahrscheinlich«, gab Merlin trocken zurück, und Sharleyan lachte in sich hinein.
    Na ja, dieser ›Kommunikator‹ mag ja Zauberwerk sein, dachte sie. Aber wenn dem so ist, dann ist das zumindest Zauberwerk, an das ich mich allmählich gewöhne. Ich frage mich aber, ob ich je den Punkt erreiche, all das einfach für selbstverständlich zu halten, so wie Merlin das tut?
    Manchmal vermutete sie, eines Tages wäre es so weit; dann wieder war sie sich sicher, dass es niemals geschehen würde. Es war einfach zu wundersam, zu unmöglich. Doch es gab auch jene Momente, in denen ihre eigene Unvertrautheit mit Merlins wundersamen Spielzeugen ihr zum Vorteil gereichte.
    Das Kom, das sie um den Hals trug, war ein gutes Beispiel dafür. Es war deutlich kleiner als das, das Merlin ihr ursprünglich ausgehändigt hatte. Wieder verzog Sharleyan die Lippen zu einem schiefen Grinsen, als sie darüber nachdachte, warum dem so war. Zunächst war ihr überhaupt nicht der Gedanke gekommen, so ein ›Kommunikator‹ könne überhaupt kleiner sein als der, den Merlin ihr ursprünglich gezeigt hatte. Doch als sie mehr und mehr Beispiele für hin und wieder unfassbar kleine Erzeugnisse der Technologie kennenlernte, die Merlin ihr und Cayleb zeigte, war ihr ein Gedanke gekommen.
    Von Anfang an fand sie, es müsse unbedingt möglich sein, Dinge wie diese Kommunikatoren zu verbergen. So klein die Handgeräte auch sein mochten, die Merlin ihnen gegeben hatte, sie waren immer noch ganz offensichtlich - und gefährlicherweise - fremden Ursprungs. Sie waren nicht Bestandteil der auf Safehold gewachsenen (und zulässigen) Technologie. Jeder, der sie sah, würde das sofort bemerken. Es mochte ja beliebig unwahrscheinlich sein, dass jemand sie zu Gesicht bekäme. Aber ›unwahrscheinlich‹ bedeutete nun einmal nicht ›unmöglich‹. Merlin selbst hatte einmal gesagt: sollte

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