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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gesamte Gebiet ständig unter Beobachtung. Vertraut mir, dort unten ist wirklich niemand! Und selbst wenn: Ich habe das Schwebeboot auf maximale Tarnung eingestellt. Für jeden, der sich doch dort unten aufhalten sollte, wären wir gänzlich unsichtbar.«
    »Verzeiht, ich bemühe mich wirklich, nicht so nervös zu sein«, sagte sie in halb-entschuldigendem Ton.
    »Eure Majestät ... Sharleyan ... Ihr haltet Euch deutlich besser als ich das vermutlich täte, wäre ich an Eurer Stelle.«
    »Das halte ich, mit Verlaub, für absolut unmöglich«, gab sie trocken zurück. »Da ich gelernt habe, mich stets zu kontrollieren, merkt Ihr mir die Nervosität wahrscheinlich nicht in ihrem eigentlichen Maße an. Mahrak hat mir immer gesagt, es sei unerlässlich, allen Leuten stets das Gefühl zu geben, man sei gelassen und habe die Lage im Griff, ganz egal, wie verängstigt man in Wirklichkeit ist.«
    »Vater hat mir dasselbe beigebracht«, bemerkte Cayleb über den Ohrhörer. Wieder hörte sie, wie ein gewisser Neid seine Stimme färbte. Sie wusste, dass er die Bilder betrachtete, die das Schwebeboot an ihn weiterleitete. Doch sie wusste auch, dass das ganz und gar nicht das Gleiche war, wie selbst hier zu sein.
    Und wahrscheinlich bin ich die einzige Person, die sich noch mehr als er wünscht, er wäre jetzt hier!
    Es gelang ihr, sich das nervöse Kichern zu verbeißen, das ihr daraufhin in der Kehle kitzelte.
    »Nun, es dauert nicht mehr lange«, versicherte Merlin ihr. »Schaut!«
    »Wo ...?«, setzte Sharleyan an. Doch dann erstarrte sie, die Augen weit aufgerissen. Merlin raste geradewegs auf eine senkrecht abfallende Steilwand zu!
    Eigentlich sind wir gar nicht so schnell, meldete sich eine Stimme in ihrem Hinterkopf zu Wort. Zumindest nicht im Vergleich zu der Geschwindigkeit, mit der wir hierher geflogen sind! Aber sie waren doch schnell genug, dass ihr das Herz bis an den Hals schlug. Sie spürte, wie sie sich in Erwartung des Aufpralls unweigerlich zusammenkrampfte. Sie japste, als sich vor ihnen gedankenschnell ein kleines Portal öffnete.
    »Merlin!«
    »Verzeihung!«
    Seine tiefe Stimme ließ die Bitte um Entschuldigung durchaus aufrichtig klingen ... doch zugleich schwang da auch eine gewisse Spur Belustigung mit. Sharleyan nahm sich fest vor herauszufinden, ob man einen PICA erwürgen konnte. Bei ihm, ihrem flegelhaften Ehemann, dessen schallendes Gelächter sie über ihr Kom hörte, ging das jedenfalls wunderbar!
    »Ach, das findest du wohl komisch, was, Cayleb?«, erkundigte sie sich in gefährlich freundlichem Ton. Unterdessen schwebte das Schwebeboot mittig in einem riesigen, absolut runden Tunnel in die Tiefe.
    »Ohm, nein. Nein, eigentlich gar nicht«, erwiderte der Kaiser augenblicklich und bewies damit erneut taktischen Scharfsinn.
    »Gut«, gab sie zurück. »Was Euch betrifft, Merlin Athrawes ...!«
    »Ich weiß: Das werdet Ihr mich büßen lassen«, fiel er ihr ins Wort. »Aber ... das war's wert.«
    Wieder lachte Cayleb. Dieses Mal konnte Sharleyan nicht anders, als sich ihm anzuschließen. Ihr Puls war mittlerweile fast wieder normal. Sie schüttelte den Kopf, während der Tunnel vor ihnen sich anscheinend bis in die Unendlichkeit erstreckte. Der Schweber flog langsam genug, dass Sharleyan erkennen konnte, wie glatt und poliert die Steinwände rings um sie waren. Sie wirkten glatt wie ein Spiegel. Sie reflektierten das grelle Licht der endlosen Reihe von ... was waren es? ... Leuchten, die genau in die Mitte der gekrümmten Decke eingelassen waren. Der Tunnel war breit genug, dass mindestens ein halbes Dutzend Fluggeräte von der Größe des Schwebebootes hier Seite an Seite hätten entlangfliegen können. Sharleyan kam sich sehr, sehr klein vor, beinahe schon winzig.
    »Wie weit nach unten führt der Tunnel?«, erkundigte sie sich.
    »Also, die Höhle befindet sich unter dem ›Olymp‹«, antwortete Merlin. »Im Augenblick sind wir noch etwa zwei Meilen vom Berg selbst entfernt - wir nähern uns von Norden aus. Wenn wir angekommen sind, werden wir etwas mehr als zwölftausend Meter - das sind ungefähr siebeneinhalb Meilen - tief sein.«
    »Siebeneinhalb Meilen?«, wiederholte Sharleyan sehr bedächtig. Wieder lachte Merlin leise in sich hinein. Doch Sharleyan entging nicht, dass er dabei nicht allzu vergnügt klang, und fragte sich nach dem Grund.
    »Also, siebeneinhalb Meilen unterhalb der Bergspitze, nicht unter dem Meeresspiegel«, erläuterte Merlin. Noch war Sharleyan kein Grund eingefallen,

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