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Die Eishölle

Die Eishölle

Titel: Die Eishölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Basil Copper
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fand später heraus, dass es ihm gelang, so gut wie jeden auf diese Art für sich einzunehmen. Selbst Van Damm war dagegen nicht immun, obwohl er gelernt hatte, seine wahren Gefühle hinter zänkischem und kritischem Gehabe zu verstecken.
    An einem langen Arbeitstisch im Inneren der Werkstatt saßen zwei Männer. Der ältere wandte sich um, als wir eintraten, und ein breites Lächeln legte sich über sein Gesicht. Er sprang erregt auf und sagte zu Scarsdale: »Sie hatten recht, Professor.
    Die Wellenlänge macht einen gewaltigen Unterschied. Ich konnte die Schwierigkeiten ausräumen.«
    Der Professor lächelte und wandte sich mir zu, um uns einander vorzustellen.
    »Das ist Norman Holden. Er ist nicht nur ein hervorragender Historiker, sondern auch unser Funkspezialist. Van Damm wird für die Wartung der Traktoren zuständig ein.«
    Holden war ein Mann von etwa 55 Jahren, mittelgroß und stämmig. Er hatte gerade, weiße Zähne, etwas fleischige Lippen und tiefbraune Augen. Sein Gesicht verriet Charakter und Humor, und ich mochte ihn sofort.
    Der andere Mann am Ende der Bank stand auf und kam auf uns zu. Geoffrey Prescott war etwa 45, und obwohl er ein hervorragender Sprachwissenschaftler und Ägyptologe war, hatte er ebenso ausgesprochen praktische Fähigkeiten. Er würde sich auf der Expedition um das Anfertigen der Karten sowie das Kochen kümmern und konnte noch eine ganze Reihe anderer Talente beisteuern. Glücklicherweise war Scarsdale überdies auch Arzt und konnte mit allen ernsthaften Krankheiten fertig werden, die unseren kleinen Trupp heimsuchen mochten.
    Prescott hatte, wie ich später von Scarsdale erfuhr, mitgeholfen, einige der Hieroglyphen zu entziffern, die den Professor so neugierig gemacht hatten und die der Grund für unser Treffen gewesen waren. Nun aber entschuldigte er sich, seine augenblickliche Arbeit erfordere, solle die Expedition pünktlich losgehen, seine ganze Aufmerksamkeit. Während er sprach, sah er Scarsdale mit einem begeisterten Lächeln an und ging mit einem kurzen Winken zurück ans Ende des Tisches.
    Scarsdale sagte nichts, nahm eine geschwärzte alte Pfeife aus der Tasche und biss auf ihren gelben Stiel.
    Wir waren in der Werkstatt herumgegangen und befanden uns in der Nähe des Hoftors, wo ein weiterer riesiger Schuppen von der Größe eines Flugzeughangars angrenzte. Scarsdale schob die Schiebetür mit seiner bulligen Schulter bebend auf.
    Drinnen ging er hin und her und schaltete die Lichter an.
    »Hervorragende Leute, Prescott und Holden«, sagte er kurz.
    »Man könnte sich keine besseren Begleiter wünschen. Ich denke, Sie werden bestens zu uns passen.«
    Blinzelnd stand ich im plötzlichen Licht, einer Reihe von kraftvollen Reflektoren, die an den Deckenbalken angebracht waren. Vor mir standen zwei jener grauen traktorartigen Vehikel. Im Unterschied zu den anderen beiden, die ich im Obstgarten und im Hof gesehen hatte, waren sie frisch lackiert und besaßen Nummernschilder. Beide trugen die schablonierte schwarze Aufschrift: GROSSE NORDEXPEDITION.
    Auf Nummer eins stand ›Kommandowagen‹, darunter
    Scarsdales Namen. Nummer zwei trug Van Damms Namen als Wagenführer. Nummer drei und vier würden uns als Reservefahrzeuge begleiten, erklärte Scarsdale, als er mich die Leichtmetalltreppe zu seiner Maschine hinauf führte.
    Einmal innerhalb der Schiebetüren, schaltete der Professor die Innenbeleuchtung ein und zeigte mir mit durchaus verständlichem Stolz sein Reich.
    »Wir vier haben diese Fahrzeuge gemeinsam entwickelt, um mit einigen Schwierigkeiten fertig werden zu können, auf die ich damals gestoßen bin«, sagte der Professor. »Die Traktoren sind mit einem neuartigen Friktionsantrieb ausgestattet. Van Damm, wie schwierig er auch in vieler Hinsicht sein mag, war dabei unbezahlbar. Er hat auch einen neuen Typ langlebiger Hochleistungsbatterien entwickelt, die wir unterwegs wieder aufladen können.«
    Während er sprach, zeigte er mir das Innenleben des Fahrzeugs, das mir ebenso genial wie geräumig vorkam. Der Kontrollraum, der über Beobachtungsfenster verfügte, die von Schiebeplatten aus Metall verdeckt werden konnten, beinhaltete auch eine Art Kartentisch und ein Regal für die Bücher und Instrumente des Professors.
    Darunter befand sich ein Schlafraum, in dem drei Besatzungsmitglieder bequem schlafen konnten, darunter eine kleine Kombüse, die komplett ausgerüstet war. Es gab sogar eine winzige Toilette mit Duschkabine und Waschbecken.
    »Alle Traktoren sind

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