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Die Eiskrone

Die Eiskrone

Titel: Die Eiskrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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alles, was sie wußte.
    Schweigend hörte Onkel Offlas ihr zu. Sandar drückte sich ständig in der Nähe herum, denn er hätte gerne seinen Kommentar dazugegeben. Als Roane geendet hatte, wartete sie auf den Sturm, der nun losbrechen mußte.
    »Mit dem Mädchen befassen wir uns später«, sagte der Onkel. »Und was deine Entdeckung angeht … Sandar, du hast es gesehen?«
    »Ja, durch ein Fenster. Es könnte von den Psychokraten stammen, nicht von Vorgängern. Vielleicht hat die Anlage etwas mit der Konditionierung auf Clio zu tun.«
    »Egal, womit es zu tun hat, aber der Fund dürfte wichtig sein. Wir können darüber berichten – und über die hier.« Er sah die Prinzessin an, als sei sie ein Lumpenbündel. »Wir müssen aber noch zwei Tage warten, bis wir eine gute Funkposition zum Schiff in der Umlaufbahn haben. Bis dahin müßten wir mehr wissen.«
    »Und was ist mit der Prinzessin?« fragte Sandar. »Sie suchen sie, und wir können unsere Deformer nicht ständig so hoch eingestellt lassen. Ich schlage eine Gehirnwäsche vor, dann können wir sie irgendwo aussetzen, wo man sie findet.«
    Im Augenblick wagte Roane nicht zu widersprechen, weil sie ihren Widerspruch nicht mit einer Waffe unterstreichen konnte. Unter der überwältigenden Gegenwart von Onkel Offlas begann ihr Selbstbewußtsein langsam zu schwinden.
    »Im Augenblick suchen sie im Norden. Ich will auch erst noch einiges über diese sagenhafte Krone erfahren. Haben wir erst ihr Gedächtnis ausradiert, erfahren wir nichts mehr. Unsere Ausrüstung läßt auch keine differenzierte Gehirnwäsche zu. Wir haben noch ein wenig Zeit und können warten. Und jetzt möchte ich selbst einen Blick auf diese Installationen werfen. Und du, Roane, mußt dir über das klar sein, was du getan hast. Du bist eine Närrin! Denke darüber nach und überlege dir, was für eine Zukunft du weggeworfen hast.«
    Roane hätte nicht zu hoffen gewagt, daß die Sache so glimpflich ablaufen würde. Trotzdem wußte sie natürlich, daß es schlimm genug war, keine Zukunft mehr zu haben. Wahrscheinlich würde man sie auf einen zurückgebliebenen Planeten verbannen und ihr verbieten, das jemals wieder anzuwenden, was man ihr beigebracht hatte.
    Und wenn man ihr selbst eine Gehirnwäsche verpaßte? Sie stöhnte und verbarg ihr Gesicht in den Händen.
    Warum hatte sie das alles getan? Sie hätte ebenso gut allein in die Freiheit klettern können, und dazu hatte man sie ja auch erzogen. Was hatte sie also veranlaßt, gegen diese Schulung zu handeln?
    Ihren Fund konnte sie nicht in die Waagschale werfen, denn Onkel Offlas konnte geltend machen, er beruhe auf einem Zufall. Die einzige Information von einigem Wert war die, daß die Prinzessin offensichtlich so beeinflußt war, daß sie das Fenster nicht sehen konnte. Und natürlich konnte Ludorica von der Eiskrone erzählen.
    Gegen ihren Willen konnten sie aus Ludorica keine Informationen herausholen, denn dazu waren sie nicht ausgerüstet. Und sie konnte die Prinzessin warnen. Vielleicht war es möglich, daß sie mit Onkel Offlas die Informationen aushandelte. Für eine Warnung mußte Ludorica aber wach sein …
    »Was haben sie über mich gesprochen?« fragte die Prinzessin.
    Roane erschien es wie ein Wunder, daß man sich von einer vollen Stunnerladung so rasch erholen konnte. Diesen Umstand mußte sie ausnützen, ehe die anderen Verdacht schöpften.
    »Hör gut zu«, flüsterte sie. »Man will dir dein Gedächtnis wegnehmen, damit du dich nicht mehr an uns erinnern kannst. Und dann will man dich aussetzen, damit die anderen dich finden können.«
    Sie hatte Unglauben erwartet, aber die Prinzessin kniff nur ein wenig die Augen zusammen. »Und du glaubst, daß sie mir mein Gedächtnis wegnehmen können?«
    »Ja, ich habe es selbst schon miterlebt.«
    »Wenn du es glaubst, dann muß ich es auch glauben. Aber wer hat ein Recht, die Krone …« Ludorica runzelte die Brauen. »Wenn ich nur die Krone finden könnte! Ich muß die Krone finden!«
    »Für mich ist es jetzt sehr wichtig, zu wissen, wie lange du schon wach bist«, sagte Roane.
    »Eine Erinnerung, die für dich wertvoll ist? Nun, gut. Ich sah einen jungen Mann, der Kleider trug, die deinen ähnlich sind. Roane, warum kleiden sich bei euch Männer und Frauen auf die gleiche Art? Selbst unsere Bauernmädchen lieben fröhliche Farben, und du trägst so trübselige und häßliche. Ja, ich sah den jungen Mann, und dann schlief ich traumlos. Hier wachte ich auf – ich weiß nicht, wo ich

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