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Die Eiskrone

Die Eiskrone

Titel: Die Eiskrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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soviel wie eine ganze Mahlzeit. Weißt du, sehr gut schmeckt das Zeug nicht, aber es gibt uns Kraft und ist gut für den Körper. Wenn du meinst, dann esse ich zuerst.« Sie drückte einen Strang der Paste aus der Tube direkt in ihren Mund, ohne die Öffnung zu berühren.
    Interessiert sah ihre Gefährtin zu. Als ihr Roane die Tube reichte, machte sie es ihr nach, verzog aber das Gesicht, ehe sie schluckte.
    »Du hattest recht, es schmeckt nicht sehr gut«, stellte sie fest. »Ich glaube auch nicht, daß ich bereit wäre, viele Mahlzeiten davon zu essen. Hat man jedoch Hunger, kann man sich die Nahrung nicht immer aussuchen. Wenn man nur satt wird.« Die leere Tube gab sie Roane zurück, die sie ganz klein zusammendrückte und unter einem losen Stein versteckte.
    Dann erst entdeckten sie, daß sie nun in einer richtigen Höhle standen. Im nächsten Moment fanden sie noch etwas. Roane sah zuerst das am Boden liegen, was früher einmal ein Mensch gewesen war. Die Knochen lagen unter einem Felsblock, der den Oberkörper völlig verdeckte.
    Sie hörte einen Schrei der Prinzessin, die den Strahl der Lampe durch die Höhle wandern ließ. Plötzlich sah sie etwas funkeln. Roane bückte sich und hob einen schmalen Metallreif auf, der mit kleinen Edelsteinen besetzt war. Es war ein wundervolles Stück Arbeit, denn die bunten Steinchen waren zu Blüten zusammengesetzt, die zwischen metallenen Blättern standen.
    Im nächsten Augenblick hatte ihr die Prinzessin den Reif entrissen. »Das ist Olavas Armreif! Und das hier ist wirklich Och’s Versteck! Dann muß auch die Krone hier sein, die Krone!«
    Fieberhaft suchte sie mit den Augen die Höhle ab, während Roane in jede Ecke leuchtete. Aber der Spalt in der Wand, vor dem der Mann durch einen Felsbrocken den Tod gefunden hatte, war von der langen seither verflossenen Zeit wieder geschlossen worden.
    Ein Ausgang war nicht zu entdecken, so verzweifelt Roane auch suchte.

 
5
     
    »Wenn es je einen gegeben hat, dann muß erunter diesem gestürzten Felsen begraben sein«, erklärte Roane.
    »Man kann ihn freigraben!« drängte Ludorica. »Du sagtest, es würden Leute kommen, die uns von der äußeren Höhle her befreien. Sie können sicher dabei helfen, die Krone zu finden! Ich brauche nur einmal meine Hände auf sie zu legen, dann hat Reveny nichts mehr zu befürchten, denn solange ich lebe, kann niemand anderer Ansprüche …«
    »Solange du lebst. Was dann, wenn du die Krone findest, und wenig später finden dich deine Feinde? Wie lange lebst du dann noch?«
    Die Prinzessin sah Roane mit großen Augen an. »Kein gewöhnlicher Mann kann seine Hand gegen den Träger der Krone erheben, denn die Krone steht unter dem Schutz der Hüter. Ein solcher Tod wäre nur möglich, ehe die Krone auf dem Haupt des Erwählten geruht hat.«
    »Aber dein Großvater gilt doch jetzt als Träger der Krone, nicht wahr? Solange er lebt, wirst du immer in Gefahr sein.«
    »Das ist richtig. Aber auch meine Angst ist wahr. Wenn Reddick so offen gegen mich handeln kann, dann ist der König dem Tod nahe. Die Krone weiß das, denn sie hat seltsame Kräfte. Sie sind die Herzen ihrer Lande, und die Leben ihrer Untertanen sind ihr eigenes Leben und umgekehrt. Arothner hat es bewiesen. Wenn nun deine Leute kommen, müssen sie nach der Krone suchen. Es gibt sie noch, und wir müssen sie finden!«
    Ein unbestimmter Zwang, dem sie immer wieder unterlag, ließ Roane halbwegs zustimmen. Es gelang ihr aber auch, die Prinzessin zu überreden, daß es besser wäre, zum anderen Ende der Höhle zurückzukehren. Sie zweifelte nicht daran, daß Onkel Offlas kommen würde, nur konnte es natürlich länger dauern, als sie erwartete. Das erklärte sie auch der Prinzessin.
    »Du kannst doch eine Botschaft senden! Warum tappst du nicht auf diesem häßlichen Armreif eine Mitteilung?« Unvermittelt ging sie auf ein anderes Thema über. »Aber ich weiß gar nicht, wer du bist. Aus Reveny stammst du nicht, auch nicht aus einem der anderen Königreiche, die ich kenne. Hättest du mich nicht aus jenem Turm befreit, dann würde ich … Da ich aber nicht mehr in Reddicks Gewalt bin, muß ich dir wohl vertrauen. Schicke denen, die kommen sollen, eine neue Botschaft. Sag ihnen, sie sollen meinen Namen der Garnison von Yatton mitteilen. Dort ist ein Colonel Nelis Imfry. Er gehörte zur Palastwache, ehe er in den Dienst der Garde trat. Ruft man ihn in meinem Namen, dann wird er sicher kommen. Du kannst deinen Leuten sagen, wenn du dich

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