Die Eissegler von Tran-ky-ky
Fremden, daß ihr Volk eine Stadt hätte, die abseits von Wannome liegt. Dorthin wünschen sie zu reisen. Acht- oder neuntausend Satch.«
»Ein kleiner Nachmittagsausflug, ja.«
»Aber wenn sie ihre Freunde erreichen könnten, Mylord, könnten sie vielleicht noch mehr Metall bringen und vielleicht auch andere.« »Genug!« herrschte der Landgraf ihn an. »Zweifellos würden sie ein Floß für diese Reise brauchen, vielleicht sogar einige?«
»Möglicherweise mehr als eins, Lord.«
»Mit voller Mannschaft und Vorräten und Soldaten, um sie vor Piraten zu schützen?«
»Richtig, Mylord, aber.«
»Kommt nicht in Frage.«
»Aber, Euer Lordschaft.«, begann Ethan.
»Sie machen uns ihr Schiff zum Geschenk, Mylord«, sagte Hunnar. »Ein wahrer Berg aus Metall. Ohne irgendeine Verpflichtung. Das ist mehr, als eine solche Reise kosten würde, ein Vielfaches davon.«
»Ja, das ist es. Wie großzügig von ihnen, das herzuschenken, was sie weder gebrauchen noch beschützen können.«
Ethan wollte protestieren, vermutete dann aber zu Recht, daß der Landgraf genau das von ihm erwartete. Also blieb er stumm.
»Absolut unmöglich - im Augenblick. Vielleicht in einem Malet oder so. Nachdem wir mit den Gräueltätern fertig sind.«
»Ja, Mylord!« dröhnte eine mächtige Stimme aus dem Hintergrund der Halle. »Wie sollen wir denn mit den Gräueltätern verfahren?«
Jedermann wandte sich der mächtigen Stimme zu.
Ein Tran, den sie zuvor nicht gesehen hatten, kam auf sie zugeschritten. Er glänzte in blauer und smaragdfarbener Seide und trug darüber feines Leder und Gurte. Sein Bart war länger als der Hunnars, und in sein Stahlgrau mischten sich silberne Fäden.
Seine Augen lagen tief unter buschigen Brauen. Als er näher kam, war noch ein weiterer Aspekt seiner Persönlichkeit zu bemerken: dies war der erste wirklich fette Tran, den sie zu Gesicht bekamen.
»Darmuka Brauneiche«, verkündete der Herold. »Präfekt von Wannome!«
»Was hat das alles zu bedeuten?« flüsterte September Hunnar zu.
»Darmuka ist Präfekt der Stadt und außerdem ein mächtiges Mitglied des Rates«, erwiderte der Ritter. »Ein sehr hartnäckiges Individuum. Außerdem ehrgeizig und habgierig. Und sehr reich, was auf lange Sicht viel wichtiger ist als alles andere. Es gibt wenige, die reicher sind als er. Einer davon ist natürlich der Landgraf. Von den anderen unterstützen manche ihn und manche Darmuka.«
»Hm. Politischer Konflikt«, murmelte Ethan zu niemand Bestimmtem gewandt. »Ich dachte, der Landgraf verfügt über absolute Macht?«
»In allen Entscheidungen hat der Landgraf das letzte Wort«, sagte Hunnar. »Das heißt nicht, daß er unklug gegen die Wünsche einer Mehrzahl von einflußreichen Bürgern handelt.« Der Ritter verstummte, als der Präfekt in Hörweite kam.
Darmuka stellte einen Fuß auf das Podest und musterte die Versammlung mit Interesse und unverhohlener Verachtung.
»Dies also sind die Fremd en, die auf einem Floß aus fliegendem Metall zu uns gekommen sind, wie?« sagte er beinahe herausfordernd.
»Es sind gewiß fremdartige Fremde.«
»Du selbst bist auch kein interstellarer Halbgott, Dicker«, konterte September. Ethan zuckte zusammen, aber der Präfekt brummte nur befriedigt.
»Ich dulde nicht, daß meine Gäste in meiner Gegenwart beleidigt werden«, verkündete Kurdagh- Vlata ziemlich schwach.
»Beleidigt?« Der Präfekt legte beide Hände auf die Brust und richtete sich auf. »Ich, einen Besucher der Ratskammer beleidigen? Ich?« Er wandte sich um und sah sich ratlos im Raum um, eine Geste, der der Herold und selbst der Landgraf unwillkürlich folgen mußten. Der Präfekt starrte zur Decke und hob dann den Rand eines Teppichs an, um darunterzublicken.
»Übrigens«, fuhr er in gespielter Überraschung fort, »wo ist denn der Rat? Ich glaube nicht, daß hier eine beschlußfähige Mehrheit zugegen ist. Da haben wir sechs fremde Geschöpfe mit unbekannten Kräften und Absichten vor uns. Sie bringen ein Schiff aus mehr geschmiedetem Metall mit sich, als Wannome seit der großen Plünderung je gesehen hat. Und kein Ratsmitglied gegenwärtig - abgesehen von meiner eigenen armseligen Wenigkeit.« Er sah den Landgrafen unschuldig an. »Ist dies in Übereinstimmung mit der Charta des Rates? Vielleicht sollte man eine Sitzung des Rates einberufen, um seine Abwesenheit zu diskutieren. Da seine Mitglieder aber nicht hier sind, kann man nicht darüber debattieren. Du liebe Güte, ein Paradoxon.«
»Ich hielt
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