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Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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es nicht für notwendig, den ganzen Rat mit einer solch seltsamen Angelegenheit zu belästigen«, erwiderte Kurdagh-Vlata. Ethan kam das ziemlich kläglich vor.
    »Ich verstehe«, sagte Brauneiche. »Es ist ja sattsam bekannt, daß die Weisheit Eurer Lordschaft größer ist als die von uns allen anderen zusammen. Ich beuge mich vor Eurer Entscheidung.« Darmuka vollführte eine schlampige halbe Verbeugung. »Aber ich glaube bei meinem Eintreten einen Hinweis auf die Horde gehört zu haben. Würdet Ihr sagen, Mylord, daß irgend etwas, das darauf Bezug hat, mehr Bedeutung hat als eine bloße Kuriosität? Vielleicht sogar einer Diskussion im Rat würdig ist, da es ja schließlich jeden Erwachsenen und jedes Junge im großen Land Sofold betrifft?«
    »Ja, bestimmt«, erwiderte Kurdagh-Vlata.
    »Wäre es dann vielleicht nicht klug, die Diskussion darüber aufzuschieben, bis der Rat sich versammelt hat?« Kurdagh-Vlata schwieg, und Darmuka drängte: »Einverstanden, Mylord?«
    »Ich. also meinetwegen, Darmuka! Verfluchte Unverschämtheit!« Er erhob sich abrupt und stieß zweimal mit seine m juwelenbesetzten Stab auf den Boden. Sir Hunnar und Darmuka verbeugten sich beide. Die Menschen ahmten sie nach. Dann zog sich der Landgraf im Gefolge seiner Tochter und seines Ratgebers zurück.
    »Es freut mich, daß ihr sicher und gesund zurückgekehrt seid, Sir Hunnar«, sagte Brauneiche. »Hat es auf eurer Expedition erfolgreiche Massaker gegeben?«
    »Wir sind niemandem begegnet, also kämpften wir auch mit niemandem, rückgratloser Bote«, erwiderte der Ritter steif. Er lächelte, aber diesmal blitzte es weiß zwischen seinen Zähnen. Es war offenkundig, daß es ihm Mühe bereitete, Haltung zu bewahren.
    »Wie glücklich. Ich hätte es zutiefst bedauert, wenn einer unserer besten Ritter bei einer solchen Sache verletzt worden wäre. Besonders da eine Krise bevorsteht. Ich wünsche guten Tag, ihr Ausländer.« Er verbeugte sich vor Ethan. »Wir werden uns zweifellos noch öfters sehen.«
    Und damit stelzte der Präfekt, eingehüllt in seine meeresfarbene Seide und dicke braune Pelze, die Halle hinunter.
    »Nun«, sagte Hellespont, »mag sein, daß ich die hiesige Sprache nicht so gut beherrsche wie ihr Herren, aber den Typ erkenne ich auch ohne Worte.«
    »Er ist schon eine Nummer«, bemerkte September auf tranisch und nickte. Dann sah er zu Hunnar hinüber und grinste. »Ihr beide seid nicht gerade Blutsbrüder, stelle ich fest.«
    »Dieser Brauneiche hat weniger Mut für den Kampf als ein Geleemoos«, stieß der Ritter hervor und starrte dem Präfekten nach. »Daß jemand, der so wenig Herz hat, so viel Macht ausüben darf. Und schlimmer noch, ein gewissenloser Schlächter ist er, der die ganze Provinz in seiner Selbstgerechtigkeit dem Feind ausliefern würde!«
    Er seufzte. »Kommt. Ich bringe euch auf eure Zimmer. Und da gibt es noch etwas von großer Bedeutung, das ihr wissen müßt, ehe wir weiter über eure Reise sprechen können. Oder ehe ihr vor den Rat tretet. Ich werde dafür sorgen, daß eure Lebensmittel auf eure Zimmer gebracht werden.
    Der Rat freilich wird erwarten, daß ihr mit ihm speist. Könnt ihr unsere Nahrung essen?«
    »Wir betrachten sie nicht gerade als Delikatesse, aber ich glaube, wir werden es schaffen«, erwiderte September.
    »Der hier«, sagte Ethan und erinnerte Hunnar an Walthers Gegenwart, »sollte alleine in seinem Zimmer essen und von einem Posten bewacht werden. Einem, der sich nicht bestechen läßt.«
    Walther schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. »Ich bin sogar noch kleiner als die Lady du Kane, und doch haben Sie alle Angst vor mir.«
    September lachte bloß.
    »Ich werde dafür sorgen«, sagte Sir Hunnar.

6
    Ethans Zimmer war gut möbliert. Vermutlich war die Einrichtung nach hiesigen Begriffen sogar luxuriös. Wenn Wannome eine typische Provinzhauptstadt war, dann waren die Aussichten, auf diesem Planeten Handel zu treiben, wesentlich besser, als bisher irgend jemand vermutet hatte. Allein an Kunstschmiedearbeiten. Und dann diese herrlichen Mäntel.
    Wenn er nur einen Bericht durchgeben könnte!
    Das große Himmelbett hatte seidenähnliche Vorhänge und Laken. Er fragte sich, wie dieses Material hergestellt wurde. Alle wohlhabenden Tran, denen sie bis jetzt begegnet waren, waren in ähnliches Material gekleidet gewesen. Auch sorgfältig gearbeitet. Er bezweifelte, daß das Material von Seidenwürmern stammte. Wenn es auf dieser Welt Insekten gab, so machten sie sich rar. Jeder

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