Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eissegler von Tran-ky-ky

Die Eissegler von Tran-ky-ky

Titel: Die Eissegler von Tran-ky-ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
bog ihr Führer scharf nach links. Sie passierten eine weitere Gruppe der allgegenwärtigen Posten. Dann ein rechter Bogen, einen weiteren Korridor hinunter und dann noch einer, und schließlich betraten sie eine lange gewölbte Halle, an deren anderem Ende sie eine Gruppe von drei Tran erwartete. Zur Linken loderte ein großes Feuer in einem mächtigen Kamin. Vielleicht lag die Temperatur hier drinnen tatsächlich knapp über dem Gefrierpunkt, sagte sich Ethan.
    »Nein, ich werde euch anmelden«, warnte der Herold. Er schritt den langen, grell gefärbten Teppich hinunter, der den nackten Steinboden bedeckte. Zu beiden Seiten stand je ein scheinbar endloser Tisch mit Stühlen und seltsam verkrümmten Kerzen.
    »Bedenkt«, flüsterte Hunnar Ethan zu, während sie langsam hinter dem Herold einhergingen, »er ist zwar zäh und hart, aber nicht böse. Wenigstens nicht absichtlich. Ich hörte, daß wir schon härtere Herrscher hatten. Wenigstens ist er kein Idiot wie sein Halbbruder.« »Werden wir seinen Halbbruder kennen lernen?« fragte Williams mit dem Interesse des Gelehrten.
    »Nein, es sei denn, ihr habt noch fremdartigere Transportmittel als euer Schiff aus Metall. Als seine Schwäche unübersehbar wurde, hat man ihn getötet.«
    »Du liebe Güte«, erwiderte der Lehrer verstört. »Das kommt mir aber ziemlich extrem vor.«
    »Unsere Art«, sagte Hunnar ungerührt.
    »Dies ist eine extreme Welt«, fügte September hinzu. »Man wird hier nicht von anderen unterstützt, wie?« Dann meinte er zu Ethan gewandt: »Lassen Sie sich Zeit, junger Mann, und sagen Sie, was Sie für das Beste halten.«
    Der Herold war vor ihnen stehengeblieben. Jetzt wandte er sich um und verkündete mit dröhnender Stimme: »Sir Hunnar Rotbart, Junker Suaxus-dal- Jagger und Junker Budjir Hotahg, mit der Gruppe von Ausländern!«
    »Ausländer?« September sah den Ritter mißtrauisch von der Seite an.
    »So hat man euch genannt«, erwiderte Hunnar. »In Ermangelung eines besseren Ausdrucks. Langsam jetzt; seht mir zu.«
    Sie folgten dem Ritter das letzte Dutzend Meter. Ethan hatte einen Augenblick Zeit, die Tran zu mustern, die sie erwarteten. Dann verbeugte Sir Hunnar sich tief, kreuzte die Arme über dem Kopf und bedeckte sich mit seiner Schwinge. Sie ahmten seine Bewegung so gut es ging nach und erhoben sich erst, als sich auch der Ritter wieder erhob. »Mylord«, begann er, »diese Leute erheischen Gnade dafür, daß sie in die Provinz der Menschen eingedrungen sind. Sie suchen Schutz und vielleicht Unterstützung. Sie befinden sich auf einer.« - er zögerte einen Augenblick lang - »einer Pilgerreise zu fernen Teilen der Welt. Ihr Himmelsschiff aus Metall wurde wie vom Vater der Rifs zerstört, und ihre Rettung hängt von uns ab.«
    Ein hochgewachsener alter Tran mit grauem Pelz legte beide Hände auf die Armstützen seines Throns. Der Landgraf stand jetzt aufrecht vor ihnen. Ethan stellte fest, daß der rückwärtige Teil des Throns, wie es schien, aus einer einzigen Elfenbeinsäule geschnitzt war, die bis zu dem hohen Dach reichte. Sie war, soweit er sehen konnte, mit Symbolen und Zeichen bedeckt. Das Ding war so groß wie ein gut gewachsener Baum.
    Der Landgraf war in weiches Leder und so etwas wie Seide gekleidet. Gehämmerte Metallplatten, mit silbernem Faden geschmückt, bildeten eine komplizierte funkelnde Brustplatte. Ein Lederband mit einem blitzenden Rechteck aus Gold, das in die Stirn eingelassen war, war das einzige, was einer Krone nahekam. Dafür hielt er einen kunstvoll geschnitzten hölzernen Stab, der fast zweieinhalb Meter lang war, ziemlich dünn, poliert und mit roten und blauen Steinen besetzt. Den Knopf oben schmückten ein paar geschliffene Edelsteine.
    »Sir Ethan Frome Fortune«, deklamierte Hunnar und wies auf Ethan, ehe dieser gegen den unverdienten Titel protestieren konnte. »Ich präsentiere Euch dem rechten und gerechten Torsk Kurdagh- Vlat, Landgraf von Sofold und wahrer Beschützer von Wannome.«
    »Wir fühlen uns in der Gegenwart Eures Vatersvater und Eurer selbst geehrt, Sohn des Windes«, deklamierte Ethan seine auswendig gelernte Rede.
    »Ihr seid willkommen, Ausländer«, erwiderte der Landgraf. Für einen Tran war seine Stimme erstaunlich hoch, verglichen mit denen, die sie bisher gehört hatten. Der Landgraf wies zu seiner Rechten auf ein unglaublich eingeschrumpeltes, aber helläugiges altes Individuum, das ganz in schwarze Seide gekleidet war. Es trug ein schwarzes Kopfband.
    »Mein

Weitere Kostenlose Bücher