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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Nahrungsmitteln waren außerdem noch Tausende von Eiern der Albatrosse und, im Sande vergraben, solche von Galapagos-Schildkröten hinzuzurechnen, ja die erwähnten riesigen Schildkröten mit ihrem gesunden, nahrhaften Fleisch hätten für die Ueberwinternden im sonst unwirthlichen Polargebiete allein zur Sicherung der Existenz hingereicht.
    Hierzu kamen endlich noch die unerschöpflichen Vorräthe aus dem Meere, dem Jane-Sund, in dem es von Fischen aller Art – von Lachsen, Kabeljauen, Rochen, Antoys, Schollen, Rothfedern, Seebarben, Plattfischen und Papageifischen – bis zum Grunde wimmelte und außerdem, von sonstigen schmackhaften Weichthieren zu schweigen, die köstlichen Meerkühe vorkamen, von denen die englische Goëlette eine volle Ladung mitzunehmen gedacht hatte, um sie auf den Märkten des Himmlischen Reiches zu verkaufen.
    Ueber diesen Zeitraum, der vom Jahre 1828 bis zum Jahre 1839 reichte, brauchen wir uns nicht eingehender zu verbreiten. Freilich waren die Winter immer recht hart. Wenn der Sommer seinen wohlthätigen Einfluß auf die Inselgruppe, zu der Tsalal gehörte, angenehm fühlbar machte, so verschonte sie doch die schlechte Jahreszeit, mit ihrem Gefolge von Schneegestöber, Regenfällen und Stürmen, nicht mit ihrer rauhen Strenge. Eine furchtbare Kälte herrschte über dem ganzen Gebiete der antarktischen Landmassen. Das erst von schwimmenden Schollen bedeckte Meer erstarrte dann für sechs bis sieben Monate. Man mußte das Wiedererscheinen der Sonne abwarten, um offenes Wasser zu finden, wie es Arthur Pym gesehen und wir es vom Packeiswalle an getroffen hatten.
    Alles in allem bot das Leben auf der Insel Tsalal aber doch keine besondern Schwierigkeiten. Würde das auf der öden Küste von Halbrane-Land, an der wir hausten, ebenso sein? So reichlich unsere Vorräthe auch waren, mußten sie schließlich zu Ende gehen und mit Eintritt des Winters zogen sich voraussichtlich auch die Schildkröten nach niedrigeren Breiten zurück.
    Jedenfalls hatte der Kapitän William Guy bis heute vor sieben Monaten noch keinen von denen eingebüßt, die heil und gesund der Falle bei Klock-Klock entkommen waren, was gewiß mit ihrer kräftigen Gesundheit, bemerkenswerthen Zähigkeit und ihrer großen Charakterstärke zu verdanken sein mochte. Leider sollten ihnen Unglücksfälle aber auch nicht erspart bleiben.
    Mit Anfang des Mai – der in jenen Gebieten dem November der nördlichen Halbkugel entspricht – begann schon das Schollentreiben auf dem Meere bei Tsalal – Schollen, die die Strömung damals nach Norden zu entführte.
    Eines Tages kehrte einer der sieben Leute nicht nach der Höhle zurück. Man rief nach ihm, wartete, suchte weit und breit umher… vergeblich! Ein Opfer irgendwelchen Unfalls – jedenfalls ertrunken – erschien er nicht wieder und sollte nie wieder erscheinen.
     

    Und sie warteten… (S. 407.)
     
    Patterson war es, der zweite Officier der »Jane«, der treue Gefährte William Guy’s. Und welches Herzeleid verursachte den wackern Leuten das Verschwinden eines der ihrigen, eines der Besten von Allen!… War das nicht wie ein Vorzeichen weiterer Unglücksfälle?
    Was William Guy bisher noch nicht wußte, das erfuhr er jetzt von uns, daß der zweite Officier der »Jane« – unter Umständen, die für immer dunkel bleiben werden – mit einer Scholle davongetrieben war, auf der er vor Hunger umkommen sollte. Auf dieser Scholle, die, benagt von dem wärmeren Wasser und der endlichen Auflösung nahe, bis zur Höhe der Prinz Eduard-Inseln gelangt war, hatte der Hochbootsmann den zweiten Officier der »Jane« entdeckt…
    Als der Kapitän Len Guy dann berichtete, wie sich die »Halbrane«, Dank den in der Tasche des unglücklichen Patterson gefundenen Notizen, hatte nach den antarktischen Gewässern mit einiger Aussicht auf Erfolg begeben können, da quollen seinem Bruder unwillkürlich heiße Thränen aus den Augen.
    Diesem ersten Unglück folgten nun bald andere.
    Von den sieben Ueberlebenden der »Jane« waren nur noch sechs übrig, und bald sollten es nur noch vier sein, nachdem die kleine Gesellschaft gezwungen worden war, ihr Heil in der Flucht von Tsalal zu suchen.
    Patterson war nämlich vor kaum fünf Monaten verschwunden gewesen, als Mitte October ein heftiges Erdbeben die Insel Tsalal geradezu durcheinander schüttelte, wobei gleichzeitig die Inselgruppe im Südwesten fast ganz zerstört wurde.
    Welche Gewalt diese Erschütterung gehabt hatte, das läßt sich mit Worten

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