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Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Die Eistoten: Thriller (German Edition)

Titel: Die Eistoten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Buder
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fest und bückte sich, um in das Wageninnere sehen zu können.
    »Steig ein!«, befahl ihr der Mann.
    Alice zögerte, doch etwas sagte ihr, dass sie keine Wahl hatte. Kommissar Engelhardt hätte sie nicht ins Auto gezogen, doch seine unmissverständliche Art gab ihr zu verstehen, dass keine Zeit mehr blieb, um lange herumzureden, es war auch keine Zeit mehr, um sie wie ein kleines Mädchen zu behandeln.
    Der Gangerl holt sie alle, ob jung oder alt, und bald ist auch dein Arsch kalt …
    »Ich werde dich nach Hause bringen, Alice.«
    »Ich will aber gar nicht nach Hause.«
    »Und ich möchte, dass du dort bleibst, und wenn dein Vater nicht da ist, dann möchte ich, dass du alle Türen und Fenster verriegelst.«
    »Wollen Sie mir nicht erst einmal sagen, was passiert ist?«
    »Ich habe noch keine eindeutigen Ergebnisse. Aber der vorläufige Bericht der Spurensicherung hat ergeben, dass der Hausmeister sich nicht selbst getötet haben kann. Die Fingerabdrücke auf dem Hammer, mit dem Tom schwer verletzt wurde, stammen nicht von dem Hausmeister.«
    »Das heißt, es gibt einen Dritten.«
    »Einen Dritten. Der Hausmeister war wahrscheinlich nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Er war wahrscheinlich gerade dabei, Girlanden für Silvester zu befestigen, als er jemanden im Büro bemerkte. Der Hausmeister nahm einen Hammer und ging der Sache nach. Als Tom das Büro betrat, ging der Unbekannte auf ihn los. Er würgte Tom. Wäre der Hausmeister nicht gekommen, dann wäre Tom jetzt sicherlich tot. Der Unbekannte überwältigte den Hausmeister. Er erschlug ihn mit seinem eigenen Hammer und verletzte auch noch Tom. Der Krach machte andere Bedienstete aufmerksam, von denen natürlich keiner den Unbekannten gesehen hat. Dieser floh durch das Fenster und verschwand im Wald.«
    »Mein Gott, wir hätten gleich die Polizei einschalten sollen, es war …«
    »Wovon redest du?«
    Sie erzählte Engelhardt von dem Fund der Leiche im Wald, den Schmierereien, ihrem Verdacht, dem Tod Ina Zugls und dem Tod ihrer Mutter.
    »Das war dumm«, sagte Engelhardt, »aber hätten wir die Leiche im Wald gefunden, hätte die Polizei wahrscheinlich nicht auf ein Verbrechen geschlossen. Mit eurer Abhöraktion habt ihr den Täter aus der Reserve gelockt. Er begeht Fehler …«
    »Ja, beinahe wäre Tom ein solcher Fehler geworden … und der arme Hausmeister. Er wollte unbedingt noch eine Frau finden, und jetzt ist er tot, weil er Tom geholfen hatte.«
    »Wer auch immer diese Taten begeht, schreckt vor nichts zurück. Er ist äußerst entschlossen, und er verwischt sehr geschickt seine Spuren. Anfangs dachte ich, dass der Hausmeister deinen Freund niedergeschlagen hatte, doch das passte nicht zu den Würgemalen an seinem Hals. Der Hausmeister hätte ihn mit Leichtigkeit erwürgen können. Dass er aufhört und dann zum Hammer greift und nur einmal zuschlägt, ist unsinnig. Und eines passt überhaupt nicht in das ganze Tatschema: dass der Hausmeister sich selbst die Pulsadern aufschneidet.«
    »Sieht aus, als hätte der Mörder nicht viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Mein Großvater war es jedenfalls nicht. Der sitzt ja in U-Haft.
    »Es muss sich ja nicht um einen einzelnen Täter handeln.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir müssen von allen Möglichkeiten ausgehen. Dazu gehört auch, dass dein Großvater kein Einzeltäter ist, sondern dass es sich um eine Gruppe handelt.«
    »So ein Schwachsinn … Lassen Sie mich aussteigen!«
    »Das sind nur Hypothesen, die wir erwägen müssen. Das ist Polizeiarbeit.«
    »Nein, das ist gequirlte Kacke. Großvater hatte mit dem Hausmeister des Hotels nichts zu tun. Er hat ihn nicht einmal gekannt.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Hundertpro … Großvater ist ein Dinosaurier, der sein ganzes Leben lang in Hintereck verbracht hat. Der Hausmeister kommt von auswärts, und die Leute vom Hotel haben mit den Hinterecklern nichts zu schaffen.«
    »Das ist so etwas wie Dörflerehre, oder?«
    »Nein, das hat was mit der Gosch zu tun.«
    »Mit der was?«
    »Ich meine, wer keine Allgäuer Gosche hat, der hat keine Chance.«
    »Das ist so etwas wie die Clubkarte.«
    »So isches«, sagte Alice und betonte das »sch«.
    »Es ist ja möglich, dass du nicht alles über deinen Großvater weißt.«
    Jeder hat eine dunkle Seite.
    »Ausgeschlossen, davon hätte ich irgendwann erfahren.«
    Der Wagen des Kommissars schlitterte um eine Kurve und blieb in einem Schneehaufen stecken. Er setzte zurück, die Räder drehten durch.
    »Steigen Sie aus

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