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Die Elefanten meines Bruders (German Edition)

Die Elefanten meines Bruders (German Edition)

Titel: Die Elefanten meines Bruders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Pöll
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und das und so weiter. Was soll das denn? Das ist doch völlig bescheuert. Napoleon ist doch tot! Ich habe mal heimlich „Napoleon ist to“ auf die Tafel geschrieben, um meinen Geschichtslehrer zu ärgern. Weiter bin ich aber nicht gekommen, weil er beim letzten „t“ reinkam. Er sagte:
    „Sehr witzig, Hoffmann“.
    Dann musste ich gleich vor der Klasse stehen bleiben und alles erzählen, was ich von Napoleon und Europa unter Napoleon wusste. Das war aber nicht viel. Ich meine es gab doch keine Autos und kein Fernsehen und eigentlich gar nichts. Was hätte ich denn sagen sollen? Napoleon hatte ein Pferd, das drei Sprachen spricht. Doch das geht. Weil das Pferd ein Zauberpferd ist. Eigentlich hat das Pferd die Schlachten gelenkt. Napoleon ist nur drauf gesessen und hat sich jeden Abend volllaufen lassen so wie Gerd. Das war aber egal, weil er nicht Auto fahren musste. Wenn Napoleon voll war, hat ihn das Pferd heimgebracht. Und wenn Napoleon gemault hat, dann hat das Pferd gesagt: halt den Mund, Napoleon, wir haben morgen wieder eine Schlacht.
    Das habe ich aber meinem Geschichtslehrer nicht erzählt, weil er sich sonst total aufregt und mich durchfallen lässt. Die Erwachsenen sagen zwar immer: sag einfach was Du denkst, aber wenn man das dann tut, gibt es richtig Ärger. Deshalb musste ich „Napoleon ist to“ von der Tafel wischen und habe eine Fünf bekommen.
    Das war aber egal, weil dann Wochenende war und ich am Freitag bei Mona übernachten durfte. Ihre Mutter hatte nämlich ein paar Filme ausgeliehen und hat mit ihrer Freundin und uns einen Videoabend gemacht. Das ist immer super. Monas Mutter und ihre Freundin kippen sich dann immer Weißwein rein und pennen weg und Mona und ich können dann solange aufbleiben, wie wir wollen. Trotzdem sind wir am nächsten Tag gar nicht müde, obwohl wir nur vier Stunden geschlafen haben. Monas Mutter war total müde. Sie sagt dann immer, dass Kinder wenig Schlaf brauchen und Leute im Alter mehr.
    Am Samstag war es mörderheiß und wir sind gleich am Morgen ins Schwimmbad gedüst. Monas Mutter hatte auch meine Spezialsonnencreme dabei, von der ich keine Lähmung bekomme. Darauf habe ich geschaut, denn wenn ich einen Mördersonnenbrand habe, drehe ich durch und wenn ich durchdrehe, dann kann ich am Abend nicht zu den Akrobaten gehen. Im Schwimmbad vergehen die Stunden viel schneller als in Geschichte. Obwohl wir gar nichts tun, außer ins Wasser hopsen und Eis essen. Am Nachmittag habe ich Monas Mutter gelöchert und sie gefragt, wie viele Decken in der Mannschaftsunterkunft eines imperialen Schlachtkreuzers pro Besatzungsmitglied da sein sollten. Mona musste lachen, weil sie die Antwort schon wusste: drei. Monas Mutter hat aber „zwei“ gesagt. Deshalb fragte ich:
    „Warum zwei und nicht drei?“
    Das war ihr zu viel und Monas Mutter hat den Eisjoker gezogen. Der Eisjoker ist, dass sie mir ein Pistazieneis kauft und dafür keine Fragen mehr beantworten muss. Das ist OK.
    Dann wären wir fast zu spät gekommen, weil die Uhr von Monas Mutter stehen geblieben ist. Und ich musste ja noch heim zum Duschen und Sachen wechseln und so weiter. Meine Eltern waren völlig aus dem Häuschen, weil ich viel zu spät war, aber Monas Mutter hat es ihnen erklärt. Wegen der Uhr und so. Serrano war auch schon da, aber er war ganz entspannt. Wenn man zu spät ist, dann regen sich meine Eltern manchmal so auf, als ob man einen Flug nach Amerika verpasst hat. Aber sie haben sich schnell beruhigt. Ich bin nämlich ganz schnell, wenn wir wohin gehen, wo es schön ist. Ich brauche nur acht Minuten, bis ich fertig bin. Mit Duschen.
    Beim Duschen stelle ich mich einfach unter den Wasserstrahl, seife mich ganz ein und zähle bis 200. Dann bin ich sauber. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf die 200 gekommen bin. Aber das dauert nur drei Minuten. Dann hopse ich ganz nackt und nass durch die Wohnung in mein Zimmer. Meine Mutter ruft immer:
    „Zieh Dir was an“, und mein Vater, „Trockne Dich ab“. Also immer. Sie rufen immer dasselbe. Auf dem Weg in mein Zimmer denke ich mir eine Zahl aus zwischen eins und zehn, sagen wir fünf. Dann nehme ich das fünfte T-Shirt aus meinem Schrank. Deshalb bin ich auch so schnell fertig, weil ich beim Anziehen nicht so lange überlegen muss wie meine Tante, die eine halbe Stunde nicht weiß, welche Schuhe sie anziehen soll. Aber Tante Gisela geht gottseidank nicht mit.
    Mona hat mit ihrer Mutter schon am Eingang gewartet. Monas Mutter hatte schon für uns

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