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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Bernard blickte sie an. »Die sind gefährlich. Sehr gefährlich.«
    Amara nickte. »Ja. Gefährlich ist er.«
    »Wer hat gesagt«, knurrte Bernard, ohne den Blick abzuwenden, »dass ich Fidelias gemeint habe.«
    Amara sah ihn scharf an.
    »Letztendlich geht es doch immer um Menschen. Du kannst kein Reich und kein Ideal haben ohne Menschen, die daran glauben. Es unterstützen. Das Reich besteht, um die Menschen zu beschützen. Es erscheint mir widersinnig, Menschen zu opfern, um das Reich zu erhalten.«
    »So einfach liegen die Dinge nun auch wieder nicht, Wehrhöfer.«
    »Wirklich nicht? Denk daran, wer dich unterrichtet hat«, sagte Bernard sanft und doch mit Nachdruck. »Im Augenblick ist er irgendwo dort draußen und denkt, er tue das einzig Mögliche. Bei den Krähen, vermutlich glaubt er, dass er das Richtige tut. Dass er mehr weiß als alle anderen und deshalb die Entscheidung treffen darf.«
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Woher weiß ich, dass er nicht die richtige Entscheidung trifft?«

    Bernard erhob sich und ging auf sie zu. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und blickte sie ernst an. »Weil ein gesunder Baum keine kranken Wurzeln hat, Amara. Kein großes Unternehmen kann auf Verrat gegründet werden, darauf, dass die Menschen, die dir vertrauen und die dich lieben, belogen werden.«
    Tränen brannten ihr in den Augen. Bernard zog sie dicht zu sich heran. Sie lehnte sich bei ihm an und genoss einen Moment lang seine Wärme und Stärke. »Ich weiß nicht, was ich sonst tun soll«, erklärte sie. »Ich habe alles getan, was mir einfiel, um das zu verhindern. Aber es hat nicht genügt.« Und Gaius hatte auf sie gezählt. Hatte ihr diese Mission anvertraut.
    »Manchmal«, murmelte Bernard, »ist es am schlauesten, gar nichts zu tun. Manchmal muss man warten und zuschauen, wie sich die Ereignisse entwickeln, ehe man eingreift. Übe dich in Geduld.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dazu haben wir keine Zeit«, beharrte sie. »Wir müssen rufen, bis jemand herunterkommt. Du musst sie davon überzeugen, auf mich zu hören -«
    Bernard zog sie noch fester an sich und drückte sie mit den Schultern an das schwere Holz der Tür. Er beugte sich vor und küsste sie, ganz plötzlich und gleichzeitig sehr zart.
    Amara riss erstaunt die Augen auf. Sein Mund fühlte sich warm und weich an, und Wut stieg in ihr auf. Hielt er sie denn für ein dummes Kind, das man mit einem Kuss trösten konnte?
    Nun ja, seine Wärme und seine Nähe fühlten sich tatsächlich beruhigend an. Und die sanfte Kraft seiner Hände und seines Körpers waren unwiderstehlich und einschüchternd zugleich. Und sein Geruch nach Leder und Wind und vor allem nach Mann hätte sie durchaus dazu bringen können, sich die Kleider vom Leib zu reißen.
    Sie hob die Hände und wollte ihn fortschieben, doch ihre Handflächen blieben einfach auf seiner muskulösen Brust liegen und maßen seine Kraft und seine Hitze, während sie den Mund
seinem entgegendrängte, die Lippen öffnete und auf seine drückte. So erkundete sie ihn und schmeckte ihn.
    Er stöhnte verlangend und schmiegte sich noch fester an sie. Ihr Herz klopfte. Sie war verärgert. Natürlich. Und sie musste ihre Arbeit erledigen. Und zwar unabhängig davon, wie wunderbar er duftete und wie gut er sich anfühlte, ganz unabhängig davon, wie rasch ihr Körper darauf reagierte -
    Sie löste sich abrupt von ihm, und er zog sich ein wenig zurück, wobei er ihren Blick suchte.
    »Was glaubst du eigentlich, was du da tust?«, wollte sie von ihm wissen. Ihre Stimme klang ruhiger als beabsichtigt, beinahe leise.
    »Ich glaube, ich bin mit einer wunderschönen Frau eingesperrt«, antwortete Bernard unbeeindruckt. »Und ich küsse sie.«
    »Zum Küssen habe ich keine Zeit«, erwiderte Amara, wobei sie den Blick allerdings nicht von seinem Mund lösen konnte. Ihre eigenen Lippen brannten, nachdem sie sich von seinen gelöst hatte.
    »Aber du wolltest mich küssen«, wandte Bernard ein.
    »Nein«, gab sie zurück. »Ich meine, jedenfalls nicht jetzt.«
    »Nein? Ich hatte da einen ganz anderen Eindruck.« Er küsste sie sanft auf den Hals. Seine Zunge strich über ihre Haut, und sofort wurde sie von einem Verlangen übermannt, das stärker war als alles, was sie kannte. Ihr Körper drängte sich gegen seinen, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollte.
    Sie griff ihm ins Haar und zog seinen Mund wieder auf ihren, küsste ihn gierig, umschlang ihn trotzig, ließ die Hände über seine Brust, seine

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