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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Bernard. »Wenn sich Pluvus an die Vorschriften hält, geht er jetzt ins Bett und ernennt einen der älteren Zenturionen zum Kommandanten der Wache.«
    »Und?«, meinte Amara. »Was bedeutet das für uns?«
    »Dadurch erhalten wir vielleicht die Gelegenheit, mit jemandem zu sprechen, den ich kenne«, sagte Bernard. Er erhob sich, lauschte, und kurze Zeit später rasselte tatsächlich die schwere Außentür des Verlieses und wurde aufgestoßen.
    Amaras Herz begann zu rasen. »Werden die uns freilassen?«
    »Es gibt nur einen Weg, das zu erfahren«, meinte Bernard und stellte sich an die Tür.
    Amara kam zu ihm. »Wolltest du mich küssen?«
    Er räusperte sich. »Ja.«
    »Wieso?«
    »Ich mag dich«, sagte er.
    »Du magst mich.«
    Die Farbe stieg ihm wieder in die Wangen. »Du bist schön, und du bist tapferer als jede andere Frau, die ich kenne. Und ich mag dich.«
    Sie spürte, wie sich ihre Mundwinkel nach oben zogen, und kämpfte gegen das Lächeln an. Dann gab sie es auf, blickte ihm in die Augen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft auf die Wange.
    Einen Moment lang zeigte sich in seinen Augen genau das gleiche Verlangen, das sie bei seinem Kuss empfunden hatte. »Irgendwann
werde ich dich mal allein erwischen, wenn wir nicht gerade in Lebensgefahr schweben.«
    Amara drückte die Zunge an den Gaumen, der plötzlich trocken geworden war. Sie suchte nach einer passenden Antwort, doch dann hörten sie Schritte auf der Treppe, und schließlich klirrte ein Schlüssel in der Tür.
    Die öffnete sich, und Pluvus Pentius trat ihnen mit leerer Miene entgegen.
    Oder zumindest war das Amaras erster Eindruck. Der Wahrheitssucher ließ den Kopf nach vorn sinken, und im nächsten Moment schnarchte er laut. Die Tür schob sich weiter auf, und nun sah Amara zwei Männer an den Seiten des schlafenden Pluvus, die ihn stützten. Einen erkannte sie, den grauhaarigen alten Heiler. Der andere, ein Mann mittleren Alters mit rundem Gesicht und schielenden Augen, trug den Brustpanzer und den Helm eines Zenturios.
    »Bernard«, sagte Harger fröhlich. »Ich habe Pluvus gerade gefragt, ob wir dich nicht herauslassen sollen, und er hat ja gesagt.« Harger packte Pluvus am Haarschopf und bewegte den Kopf vor und zurück. »Siehst du? Der Junge kann nicht so viel Wein vertragen, fürchte ich.«
    »Wehrhöfer«, sagte der Zenturio angespannt. »Diese Sache kann mich meinen Helm kosten.«
    »Giraldi.« Bernard trat vor und legte dem Mann die Hand auf die Schulter. »Schön, dich zu sehen. Wie geht es Rosalia?«
    »Sie macht sich Sorgen«, meinte Giraldi, dessen schielende Augen von Bernard zu Amara schweiften. »Bernard, was ist los?«
    »Die Marat kommen. Hierher. Und wir glauben, sie werden von einer Kompanie Ritter unterstützt. Söldner.«
    Giraldi blieb der Mund offen stehen. »Bernard, das ist verrückt. Wie ist das möglich? Aleraner helfen den Marat?«
    »Ich selbst wurde vor zwei Tagen in der Nähe von Garados beinahe von einem Marat getötet«, erzählte Bernard. »Gestern
Nacht wollten einige Wirker, die stärker waren als ich, meinen Neffen töten, weil er sie ebenfalls gesehen hat.«
    »Tavi? Große Elementare, Bernard.«
    »Wir haben keine Zeit. Ich habe Graem Bericht erstattet, und er hat mir geglaubt. Gerade wollte er volle Bewaffnung und Alarmbereitschaft anordnen sowie Kundschafter und Boten zu Riva ausschicken, als wir von Rittern vor dem Tor angegriffen wurden. Wurden diese Anweisungen ausgeführt?«
    »Ich habe meine ganze Zenturie auf Posten gestellt und bewaffnet, Bernard. Außerdem habe ich Meldegänger zu den Wachtürmen geschickt, die dafür sorgen, dass Signalfeuer entzündet werden, sobald es Schwierigkeiten gibt, aber mehr liegt nicht in meiner Macht.«
    »Dann ordne es in Graems Namen an«, schlug Bernard vor. »Versetze die Ritter und den Rest der Legion in Alarmbereitschaft. Hol das Volk der Stadt in die Mauern und erstatte Bericht an Riva. Ohne die Unterstützung seiner Legionen ist es nämlich völlig bedeutungslos, ob wir kampfbereit sind oder nicht.«
    Giraldi knurrte gereizt und übergab Pluvus an Harger, der daraufhin nur grunzte. »Bernard«, sagte Giraldi, »du verstehst nicht. Pluvus hat schwere Vorwürfe gegen dich erhoben. Hochverrat, Bernard. Er behauptet, du hättest dich an dem Mordanschlag gegen Graem beteiligt.«
    »Das ist doch gequirlte Schleichenkacke, das weißt du ganz genau.«
    »Aber ich bin kein Civis«, meinte Giraldi ruhig. »Und außerhalb deines Wehrhofs bist auch du

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