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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Feuer fuhr wie eine Sense über die Mauer, warf Männer schreiend zu Boden, die vor den Flammen flohen und sich hin und her wälzten, um ihren brennenden Körper zu löschen. Manche sprangen sogar vom Wehrgang hinunter in das wilde Getümmel der Marathorde.
    Voller Entsetzen beobachtete Amara, wie die Sänften auf den Hof zusteuerten, wo ein halbes Dutzend benommener Legionares die Eindringlinge angriffen. Aldrick ex Gladius stieg aus, begleitet von Ritter Aeris, und trieb die Verteidiger zurück.
    Fidelias trat aus der Sänfte und ging zum Tor. Er blickte sich rasch um und legte dann die Hände auf das schwere Holz. Ungefähr eine halbe Minute lang stand er dort mit geschlossenen Augen. Dann brüllte er seinen Männern einen Befehl zu und humpelte zur Sänfte zurück. Aldrick und die anderen fanden sich dort ebenfalls wieder ein, und die ganze Gruppe hob ab und verschwand außer Sicht.
    Amara nahm ihr Schwert. Sie hob den Kopf und beobachtete das Tor, um herauszufinden, was Fidelias damit angestellt hatte.
    Das Holz bebte, Staub rieselte herab. Und dann stieß die grausam scharfe Kralle eines Herdentöters durch die schweren Bohlen, als wären sie aus Papier. Der Vogel wich wieder zurück.

    Und dann zerschlugen die Marat, die wie Wahnsinnige heulten, das Tor von Kaserna zu Splittern. Gleich würden sie in die Festung hereinströmen.
    Sie schluckte. Ihr war immer noch schwindelig, und ihre Hände zitterten. Sie packte ihr Schwert fester und trat den Kriegern entgegen.

37
    Amara blickte nach rechts und links, während sie auf das Tor zuging. An der einen Seite standen mehrere junge Legionares , die vor Entsetzen erstarrt waren und wie gelähmt den Marat zuschauten, die das Tor zerschlugen. Auf der anderen Seite lagen verbrannte Leichen und Männer mit übelsten Brandwunden, die von der Mauer gefallen waren, unter ihnen auch Bernard und Pirellus, die sich gerade benommen aufrappelten.
    »Formiert euch!«, rief Amara den Legionares zu, war sich jedoch nicht sicher, ob die sie überhaupt hörten. Sie suchte sich einen heraus, der den Helm eines Zenturios trug, und brüllte: »Zenturio! Verteidige das Tor!«
    Der junge Mann in seinem hübschen Umhang blickte vom Tor zu der halbzerstörten Mauer, riss die Augen auf und stammelte mit zitterndem Mund: »Z-zurück! Rückzug!« Allerdings schien es, als würde niemand auf ihn hören.
    Verzweifelt sah Amara zur anderen Seite. »Pirellus!«, rief sie. »Los, hoch! Du musst den Befehl führen!«
    Pirellus hatte die Explosion den Helm vom Kopf gerissen und
das Haar auf der einen Seite fast bis zum Schädel verbrannt. Er starrte sie verständnislos an.
    Die Marat hatten ihr Zerstörungswerk am Tor fortgesetzt, und als Erster kam nun ein stämmiger junger Krieger hindurch, der eine Steinaxt schwang.
    Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Wenn das Tor den Marat erst endgültig in die Hände gefallen wäre, würden sie nach Kaserna hereinströmen, und dann konnte sie angesichts ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit nichts mehr aufhalten. Obwohl sich die Welt immer noch vor ihren Augen drehte und trotz der Rückenwunde, die stark schmerzte, rannte Amara auf das aufgebrochene Tor zu.
    Sie hörte ihren eigenen schrillen Schrei, als der Maratkrieger sich ihr zuwandte und die Axt in weitem Bogen schwang, um die Kursorin mit einem Hieb in Hüfthöhe zu spalten. Amara rief Cirrus herbei, sprang über die Axt hinweg und stach zu. Der gute Stahl traf den Marat im Gesicht, er ging zu Boden und brüllte. Doch im nächsten Moment gelang es einem der Kriegsvögel, sich durch das Tor zu quetschen.
    Amara wollte dem Tier ausweichen, doch der Vogel schnappte mit dem Schnabel zu und packte ihren linken Arm mit unnachgiebigem Griff. Der Schmerz war unerträglich, und dass der Arm nicht am Ellbogen abgetrennt wurde, hatte sie allein dem Kettenhemd zu verdanken. Der Vogel schüttelte den Kopf heftig nach links und rechts und schleuderte Amara herum wie eine Puppe, bis sie in ihrer Verzweifelung den dicken Hals traf. Daraufhin stieß der Herdentöter einen schrillen Schrei aus und ließ von ihr ab.
    Schon kam der nächste Marat durch das Tor, doch der verwundete Herdentöter schnappte und pickte nach allem, was sich bewegte, und trieb den Marat zurück. Mit einem lauten Schrei stürzte sich Amara vor und versenkte das Schwert des Wächters tief im Leib des Vogels und schleuderte das Tier halb herum, bis es zu Boden ging und in seinem eigenen Blut liegen blieb.
    Amara schnappte nach Luft, doch nun kam der

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