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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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lebensbedrohliche Wunde zu sein, doch kurz darauf kippte der Kopf des Verletzten zur Seite, und der Mann sank um.
    Bernard packte Tavis Arm und krabbelte mit ihm zusammen hinüber, wobei er sie mit dem Schild schützte. Er überprüfte den Hals des Mannes. »Muss eine Schlagader getroffen haben. Er ist tot.« Dann stutzte er und beugte sich vor. »Das ist kein Maratpfeil.«
    Plötzlich zuckte der nächste Legionare zusammen. Der Kopf, der nur wenige Zoll über den Schild hinausgeguckt hatte, wurde zurückgeworfen. Er blinzelte einige Male, ehe Blut über die Stirn und über die eine Schläfe rann. Danach brachen seine Augen, und er kippte um. Ein Pfeil ragte aus seinem Helm.
    Amara zerrte Faede auf den Boden und spähte vorsichtig über den Schild. »Das ist er «, zischte sie.
    Der dritte Mann kauerte sich hinter seinen Schild und zog alles ein - zwecklos. Der nächste Pfeil krachte auf den Schild, durchbohrte ihn und traf den Mann in die Brust zwischen die Rippen. Er stieß einen pfeifenden Schrei aus, und vor seinem Mund bildete sich blutiger Schaum.
    Tavi starrte voller Schrecken auf die Legionares , die auf der Mauer neben ihm starben. Es geschah so schnell. Der unsichtbare Bogenschütze hatte kaum eine halbe Minute gebraucht, um die drei Männer zu töten.
    »Wir müssen hier weg«, stammelte der letzte Legionare . Er wollte aufstehen. »Hier ist es zu gefährlich!«
    »Unten bleiben, Narr«, rief Bernard.
    Doch der Legionare rannte los zu dem Seil, das neben der Bresche lag. Er hatte es noch nicht erreicht, da schrie er auf, und Tavi sah einen dicken schwarzen Pfeil in seinem Bein. Der Legionare ging zu Boden und landete auf seinem Schild.

    Der nächste Pfeil traf ihn ins Ohr. Der Soldat erschlaffte, als würde er einschlafen, und regte sich nicht mehr.
    »Verflucht, Fidelias!«, schrie Amara heiser.
    Tavi blickte sich auf der Mauer um. Hinter ihm endete der Wehrgang an der Stelle, an der Doroga mit seinem Garganten durchgebrochen war. Vor ihm erstreckte sich die Mauer geradeaus bis zu einer steilen Felswand. Die Erbauer von Kaserna hatten das alte Granitgestein der Berge zu beiden Seiten der Festung als Nord- und Südmauer benutzt. »Können wir dort hinaufklettern? Können wir dort entlang fliehen?«
    »Bei all den Ritter Aeris?« Amara schüttelte den Kopf. »Wir hätten keine Chance.«
    Aus dem Hof hörte Tavi die Schreie der Marat und ihrer Tiere, das Wiehern von Pferden und Fauchen von Wölfen sowie das schrille Pfeifen der Herdentöter. Selbst wenn er an dem Seil hinunterstieg, würde er nur vom Regen in die Traufe kommen.
    »Wir sitzen in der Falle«, stöhnte Tavi.
    Der nächste Pfeil schlug in Bernards Schild, durchbohrte das Metall und Holz und ragte mit der Stahlspitze mehrere Fingerbreit heraus. Er war nur kurz vor Bernards Kopf zum Halt gekommen. Bernard wurde aschfahl, zuckte jedoch ansonsten nicht mit der Wimper und hielt den Schild weiter über sich und Tavi.
    Durch die Bresche heulte ein Windstoß, und als Tavi sich umdrehte, sah er den Mann, der die Ritter befehligte. Er ließ sich von einem der Ritter auf dem Wehrgang absetzen, und einen Augenblick später landete der riesige Schwertkämpfer neben ihm.
    Amara holte tief Luft, alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. »Verschwinde, Fidelias.«
    Der unschuldig wirkende Mann betrachtete gleichgültig diejenigen, die auf der Mauer hockten. »Gib mir den Dolch.«
    »Der gehört dir nicht.«
    »Gib mir den Dolch, Amara.«
    Statt einer Antwort erhob sich Amara und zog ihr Schwert. Sie
nahm den Dolch aus dem Gürtel und warf ihn hinter sich auf den Stein. »Hol ihn dir doch, wenn du kannst. Es überrascht mich, dass du uns nicht längst alle umgebracht hast, solange du die Gelegenheit hattest.«
    »Mir sind die Pfeile ausgegangen«, erwiderte der Mann. »Aldrick. Töte sie.«
    Der Schwertkämpfer zog seine Klinge und setzte sich in Bewegung.
    Amara fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und hielt das Schwert des Wächters aus dem Memorium parallel zu ihrem Bein. Tavi sah ihre Hand zittern.
    Neben ihm knurrte sein Onkel. Bernard zog an den Riemen des Schildes und löste es von seinem Arm. Er reichte die Riemen Tavi und sagte: »Halt das mal.« Daraufhin erhob er sich, nahm die doppelschneidige Axt und trat zu Amara.
    Tavi starrte ihm entsetzt hinterher.
    Aldrick stand in ein paar Schritten Entfernung plötzlich vollkommen still.
    Bernard zuckte mit einer Schulter, stieß einen Schrei aus und setzte sich in Bewegung. Mit einem wilden Schwung der

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