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Die Elementare von Calderon

Die Elementare von Calderon

Titel: Die Elementare von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Geste brachte ihm wenig ein, da der Hohe Fürst ihn deutlich überragte. »Überleg dir, Hoheit, wer dich berät.«
    » Ad hominem «, merkte Aquitanius an, »gegen die Person zu reden ist bekanntermaßen ein schwaches Argument der Logik. Und für gewöhnlich wird es benutzt, um vom eigentlichen Thema abzulenken - und um sich von einem unhaltbaren Standpunkt zurückzuziehen und den Gegner anzugreifen.«
    »Hoheit«, sagte Calix und zog den Kopf ein. »Bitte, hör doch auf die Vernunft. Wenn du jetzt handelst, steht dir nur die Hälfte deiner möglichen Streitkräfte zur Verfügung. Nur ein Narr würde nicht auf einen günstigeren Moment warten.«
    Aquitanius zog die Augenbrauen hoch. »Nur ein Narr. Ach.«
    Calix schluckte. »Hoheit, ich wollte nur sagen -«
    »Was du sagen wolltest, kümmert mich wenig, Graf Calix. Was du gesagt hast, ist hingegen eine ganz andere Angelegenheit.«
    »Hoheit, bitte. Lass dich nicht zur Eile drängen. Deine Pläne wurden so lange vorbereitet. Wirf sie jetzt nicht über den Haufen.«
    Aquitanius sah auf das Papier und fragte: »Was würdest du denn vorschlagen, Exzellenz?«
    Calix richtete sich auf. »Um es kurz zu machen, Hoheit - halte am ursprünglichen Plan fest. Schick die Windwölfe nach Rhodos ins Winterquartier. Sammle deine Legionen erst, wenn der Frühling kommt und das Wetter besser wird. Warte ab. In der Geduld liegt die Weisheit.«
    »Wer wagt, gewinnt«, konterte Aquitanius. »Mich verwundert es doch sehr, wie großzügig sich Rhodos zeigt, Calix. Dass er meine Söldner bei sich unterbringen will, obwohl damit sein Name mit ihnen in Verbindung gebracht werden wird, sobald die Angelegenheit erledigt ist. Wie sehr es ihm doch am Herzen liegt, dass du meine Interessen vertrittst.«
    »Der Hohe Fürst möchte einfach nur seine Verbündeten unterstützen, Hoheit.«

    Aquitanius schnaubte. »Gewiss möchte er das. Wir gehen alle so großzügig miteinander um. Und versöhnlich. Nein, Calix. Der Kursor -«
    »Der ehemalige Kursor, Hoheit«, warf Fidelias ein.
    »Der ehemalige Kursor, sicher. Der ehemalige Kursor hat recht genau vorhergesagt, was du mir erzählen würdest.« Aquitanius betrachtete das Papier, das er hielt. »Ich frage mich, wie er das gemacht hat.« Er richtete den Blick auf Fidelias und zog die Augenbrauen hoch.
    Fidelias sah Calix an. »Hoheit, ich glaube, Rhodos hat Calix als Spion und letztlich auch als Mörder hergeschickt -«
    »Wie kannst du -«, schrie Calix.
    Doch Fidelias sprach mit eiserner Stimme über ihn hinweg. »Calix drängt dich nur deshalb zum Warten, damit er während des Winters Zeit findet, Vorbereitungen zu deiner Beseitigung zu treffen, Hoheit. Die Söldner können in diesen Monaten bestochen werden, womit du deiner Stärke beraubt wirst. Wenn der Feldzug schließlich beginnt, sind die wichtigsten Posten mit Männern besetzt, die Rhodos verpflichtet sind. Er kann dich in den Wirren der Schlacht töten und damit die Bedrohung ausschalten, die du für ihn darstellst. Unser lieber Calix sollte vermutlich dein Mörder werden.«
    »Eine solche Beleidigung lasse ich mir nicht gefallen, Hoheit.«
    Aquitanius sah Calix an. »Doch, das wirst du.« Er wandte sich an Fidelias. »Und was rätst du mir? Was soll ich tun?«
    Fidelias zuckte mit den Schultern. »Heute Nacht wehte ein Südwind, wo es keinen hätte geben sollen. Nur der Erste Fürst kann ihn zu dieser Jahreszeit beschwören. Ich vermute, er hat die Elementare der Luft im Süden gerufen, um Amara oder einem anderen Kursor beim Flug nach Norden zu helfen - entweder in die Hauptstadt oder ins Tal.«
    »Es könnte sich um einen Zufall handeln«, wandte Aquitanius ein.

    »Ich glaube nicht an Zufälle, Hoheit«, entgegnete Fidelias. »Der Erste Fürst ist nicht blind, und er verfügt über Kräfte der Elementarbeschwörung, die ich in ihrer Stärke kaum vollständig einzuschätzen vermag. Er hat eilig jemanden in den Norden befördert. Ins Calderon-Tal.«
    »Unmöglich«, widersprach Aquitanius. Er rieb sich das Kinn mit dem Handrücken. »Allerdings war Gaius schon immer ein unmöglicher Mann.«
    »Hoheit«, mischte sich Calix ein. »Bestimmt denkst du nicht im Ernst daran -«
    Aquitanius hob die Hand. »Doch, doch, Exzellenz.«
    »Hoheit!«, zischte Calix. »Dieser Hund von niederer Geburt hat mir das Wort Mörder ins Gesicht geschleudert.«
    Aquitanius blickte kurz nachdenklich in die Runde. Dann trat er drei oder vier Schritte zurück und kehrte ihnen den Rücken zu, als würde er einen der

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