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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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sich gegen seinen Willen. Der Kriegshammer fiel ins zertretene Gras. Er versuchte den Arm zu bewegen, doch der Schmerz brannte in seinen Nerven, so dass ihm schwarz vor Augen wurde. Er konnte den Arm nicht mehr bewegen.
    »Geht hin und tötet ihn«, rief die Elfe. Und die Uttiker folgten ihrem Befehl.

DER LETZTE GARDIST
    Adrien konnte Kampflärm hören, doch im dichten Wald war er sich nicht ganz sicher, aus welcher Richtung die Geräusche kamen. Er ließ die Zügel locker. Sein Pferd fand immer den Weg in die Schlacht.
    Der junge Ritter duckte sich unter einem tief hängenden Ast hindurch. Eine Böe fuhr rauschend durch das dichte Blätterdach von Eichen und Buchen. Der Boden war schlammig. Vor einer Stunde noch hatte es geregnet. Es regnete viel zu oft hier. Er mochte die Wälder Drusnas nicht. Sie waren zu nass. Zu dicht. Zu feindlich. Eine Bewegung im Astwerk einer Eiche ließ ihn aufblicken. Er sah einen Fuß. Etwas weiter links schimmerte Metall durch das dichte Blätterdach. Kaum einen Herzschlag lang.
Hast du sie gesehen?
    »Zwei, würde ich sagen.«
Wenn man zwei sieht, sind es mindestens drei.
    Adrien lächelte. Sein Schimmel liebte es, das letzte Wort zu haben.
    Wie machen wir es?
    »Arglos. Das glückt immer ganz gut.«
    Du verlässt dich zu sehr auf deine Rüstung, Junge.
    »Ich vertraue auf Gott.«
    Erzähl mir nichts! Du vertraust auf deine Rüstung und führst leichtfertig den Namen Tjureds im Munde, du scheinheiliger Tunichtgut.
    Adrien kratzte sich unter der linken Achsel. So war seine Hand dicht über dem Schwertgriff, und er hoffte, dass die Männer im Baum dennoch nicht misstrauisch wurden.
    Der Schimmel bewegte sich genau auf die Eiche zu. Ein gellender Todesschrei übertönte den Kampflärm. So oft hatte er solche Schreie schon gehört. Er hasste den Krieg im Wald. Hier gab es keine Ritterlichkeit, nur Heimtücke und Mord. Wenn er tatsächlich einmal einen großen Ritterorden gründen sollte, dann würde er in den Ordensregeln festschreiben, dass niemals in diesen dunklen Wäldern gekämpft werden sollte. Die Ritter würden die Grenze Fargons verteidigen und die Gläubigen beschützen. Aber in den finsteren Wäldern der Heiden hätten sie nichts verloren! Ein bärtiger Kerl sprang vom Baum herab hinter ihm in den Sattel. Ein Zweiter und Dritter landeten unmittelbar vor ihm auf dem weichen Waldboden. Etwas traf ihn in den Rücken, vermochte die Rüstung aber nicht zu durchdringen. Er konterte mit einem Ellenbogenstoß in den Magen.
    Sein Pferd stieg. Ein Huftritt verwandelte das Gesicht des Drusniers, der den Fehler gemacht hatte, die Hand nach den Zügeln auszustrecken, in eine blutige Masse. Adrien versetzte dem Mann hinter sich noch einen zweiten Stoß, der ihn zu Boden schickte. Der Ritter ließ sich aus dem Sattel gleiten. Noch bevor seine Füße den Boden berührten, hatte er sein Schwert gezogen. Zwei weitere Männer sprangen vom Baum. Der Ritter stürmte vor. Er stieß den ersten von ihnen mit seinem Schild nieder, noch bevor er richtig auf den Beinen stand. Der andere schwang eine kurze Spaltaxt. Er war noch jung. Ihm spross gerade der erste Flaum auf den Wangen.
    Adrien griff an. Mit der kurzen Axt war der Junge ihm hoffnungslos unterlegen. Adrien täuschte einen Hieb auf den Kopf an. Der Drusnier riss die Waffe hoch und versuchte zu parieren. Statt die Klinge niedersausen zu lassen, ging Adrien in Kontakt und rammte den Eberknauf des Schwertes ins Gesicht des Jünglings. Dessen Nase brach. Blut schoss ihm aus den Nasenlöchern und der aufgeplatzten Lippe. Er taumelte zurück. Ein Hieb mit der flachen Seite des Schwertes traf seine Hand. Die Axt fiel zu Boden. Adrien trat die Waffe zur Seite, so dass sie im dichten Unterholz verschwand. »Berühr nie wieder diese Axt! Lauf in die Wälder und lebe!«
    Adrien wandte sich ab. Keinen Augenblick zu früh. Der bärtige Krieger, den er eben niedergestoßen hatte, war wieder auf den Beinen und griff an. Der Heide stieß einen markerschütternden Schlachtruf aus. Er führte einen Schwerthieb mit mehr Wut als Geschick. Adrien machte sich nicht die Mühe, den Schlag zu parieren. Er wich aus und ließ den Mann an sich vorbeitaumeln; dabei sah er, wie sein Schimmel einen weiteren Drusnier zu Tode trampelte. Manchmal war das Pferd ihm unheimlich!
    Sein Gegner hatte sich gefangen und griff erneut an. Ein wahrer Hagel von Schlägen ging auf Adrien nieder. Der Barbar hatte dabei noch genug Atem, ihm irgendwelche wirren Beleidigungen über das

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