Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
Vom Netzwerk:
Parade und Angriff. Orgrim zog den Kriegshammer aus seinem Gürtel. Er war hier, um die Arbeiter an der verrückten Straße des Königs zu beschützen. Und er war noch in der Lage, seinen Kriegshammer zu halten. Er würde sich nicht einfach in den Schatten ducken und darauf hoffen, dass die Bronzereiter ihn nicht entdeckten!
    Er musste sich mit der Linken an der Flanke des gestützten Wagens festhalten, um sein verletztes Bein zu entlasten. Die Kobolde auf den angrenzenden Steppenschiffen reagierten auf die Eindringlinge. Sie besetzen die Windenarmbrüste, die zum Lager hin wiesen, und begannen zu schießen. Doch trafen sie nicht nur Kentauren. Orgrim trat in die Bresche. Ohne eine Herausforderung zu rufen oder förmlich den Kampf zu erklären, ließ er seinen Kriegshammer niedersausen und zerschmetterte einen Bronzehelm. Der Trollfürst war so groß und wuchtig, dass er allein die halbe Bresche füllte.
    Alarmrufe gellten durch die Reihen der Uttiker. Feige waren sie nicht. Die hochgewachsenen Kentauren wichen nicht vor ihm zurück, wie ihre Vettern aus der Steppe es getan hätten. Sie riefen ihm Schmähungen entgegen und griffen an. Die Kentauren im Innern des Wagenkreises hatten noch nicht bemerkt, dass durch eine der beiden Engstellen keine Verstärkung mehr kam.
    Orgrim stand mit dem Rücken zum Steppenschiff, so dass er von dort nicht angegriffen wurde, und verwehrte den nachrückenden Feinden den Durchgang. Schon hatten einige Kobolde auf dem Steppenschiff, das ihm gegenüberstand, die größer werdende Gruppe von Kentauren als lohnendes Ziel für ihre Armbrüste entdeckt. »Ich habe gehört, eure Steppenbrüder nennen euch auch Goldbrüstchen«, rief Orgrim den Uttikern entgegen. »Glaubt ihr, eure Rüstungen helfen gegen das hier?« Er hob drohend seinen Kriegshammer.
    Ein Kentaur mit kupferrotem Bart preschte vor. Geschickt duckte er sich am schwingenden Kriegshammer vorbei, um geradewegs in einen linken Haken zu laufen. Orgrim hatte auf den Hals den Angreifers gezielt, doch er traf nicht richtig. Seine Faust prallte gegen die spitz zulaufenden Wangenklappen des Helms. Das Metall riss ihm den Handrücken auf, aber de wuchtige Hieb holte den Kentauren von den Hufen. Noch bevor er sich wieder au rappeln konnte, fuhr Orgrims Kriegshammer nieder.
    »Will jemand dem Kerl Gesellschaft leisten?«
    Zorn und Angst hielten sich bei den Uttikern die Waage. Sie fluchten, hoben drohend die Waffen, doch es dauerte eine Weile, bis ein weiterer Krieger den Mut fand anzugreifen. Er schwang eines der tödlichen Doppelschwerter und ließ es so schnell wirbeln, dass die Bewegungen zu fließendem Silber verschmolzen. Orgrim wusste, dass er mit seiner schwerfälligen Waffe niemals einen dieser Hiebe würde parieren können. Er ließ den Kentauren kommen und hob den Kriegshammer, als wolle er jeden Moment zum Schlag ausholen. Doch dann stieß er die Waffe gerade vorwärts. Es war ein Angriff, wie man ihn eigentlich nicht mit einem Hammer führte. So konnte nicht die ganze zermalmende Kraft des Hammerkopfes eingesetzt werden. Das Doppelschwert traf auf den zähen Holzschaft der Waffe. Es gab einen mächtigen Ruck. Die Stahlklinge prallte zurück und traf den Kentauren am Helm. Es war ein Wunder, dass ihm die Waffe nicht aus der Hand gerissen worden war.
    Orgrim versetzte ihm eine wuchtige Ohrfeige mit der Linken. Seine Hand klatschte auf den Helm. Der Kopf des Kriegers wurde zur Seite gerissen.
    Der Kentaur wollte tänzelnd zur Seite ausweichen, trat aber auf den Kadaver seines gefallenen Gefährten und strauchelte. Im selben Augenblick ließ Orgrim erneut den Kriegshammer niederfahren. Diesmal war es ein Hieb mit der vollen Wucht der Waffe. »Ist das alles, was ihr zu bieten habt?«, spie er ihnen entgegen. Durch die Enge konnten ihn höchstens zwei Krieger zur gleichen Zeit angreifen. Und mit jedem Gefallenen erhob sich der Schutzwall aus Fleisch vor ihm höher. »Mehr habt ihr nicht zu …« Zwischen den Uttikern erschien eine Elfe. Orgrim hatte das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben. Ihr Gesicht war mit dem rotbraunen Saft des Dinko-Buschs bemalt. Stilisierte Wolfsköpfe schmückten ihre Wangen. Das Haar hatte sie zu einem straffen Zopf zurückgebunden. Sie sah ihn, zog in fließender Bewegung einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf die Sehne, spannte und schoss, scheinbar ohne zu zielen.
    Ein wuchtiger Schlag traf Orgrim im Oberarmgelenk. Sengender Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen. Seine rechte Hand öffnete

Weitere Kostenlose Bücher