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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Geschützbedienungen daran zu hindern, sich auf die Rammen einzuschießen. Ein scharfer metallischer Knall ließ Katander herumfahren. In der Reihe hinter ihm ging ein Krieger zu Boden. Sein Bronzehelm war auf einer Seite eingedrückt. Blut rann dem Stürzenden aus Mund und Nase. Er wurde zur Seite gedrängt. Sofort eilte ein anderer Uttiker herbei, um den Platz an der Holzstange einzunehmen.
    Ein scharfes Krachen erklang über ihm. Holzsplitter flogen durch die Luft. »Vorwärts!« Katander entschied, den Blick nicht mehr von Orgrims Steppenschiff zu wenden. Eine sanfte Bodenwelle brachte die Ramme ins Schwanken. Der Fürst hielt fest die Holzstange umklammert. Etwas strich kreischend über die Wangenklappe seines Helms.
    Immer stärker schlingerte die Ramme. Vor ihnen lag ein Steppenkentaur mit zerschmettertem Bein. Er hob einen Arm und schrie ihnen etwas zu, was Katander nicht verstand. Sie durften nicht anhalten! Wenn sie es taten, war die Ramme verloren. Zwei Schritt hoch waren die Räder mit dicken Eisenplatten miteinander verbunden. Die Ramme war schwer wie ein Haus.
    »Verzeih«, murmelte der Fürst. Er biss die Zähne zusammen, als er den Ruck spürte, der durch den so schlecht ausbalancierten Wagen lief.
    Die kopflastige Belagerungswaffe schwang noch etwas weiter aus. Katander stemmte sich mit all seiner Kraft gegen die Stange und wurde leicht angehoben. Schreckensschreie hallten ihm in den Ohren. »Nicht loslassen!«, brüllte er aus Leibeskräften. Wieder drückte die Stange des schlingernden Wagens ihn in die Höhe. Ein bisschen mehr noch als eben. »Nicht loslassen!«
    Krachend traf eine Steinkugel die schweren Balken. Einem Kentauren aus der Eskorte schlug ein anderes Geschoss ein fast kopfgroßes Loch durch den Brustpanzer. Keine zehn Pferdelängen mehr, dann war es geschafft! Noch neun.
    Katander wurde wieder von den Hufen gerissen. »Nicht loslassen!« Er drückte nach unten, auch wenn diese Bemühung ohne jede Bedeutung war.
    Noch sieben Pferdelängen! Gleich war es geschafft. Krachend schlugen die Räder auf seiner Seite auf den weichen Erdboden. Ein splitterndes Geräusch jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Das Rad neben ihm drehte sich nicht mehr rund. Die Achse war gebrochen! Und jetzt neigte sich der verfluchte Karren in seine Richtung. »Lauft, Fürst!« Die beiden Kentauren neben ihm ließen die Stange los und scherten seitlich aus.
    »Bleibt, ihr verdammten Feiglinge! Ich werde euch …« Seine Worte gingen in ohrenbetäubendem Splittern und Bersten unter. Die Holzverstrebungen, die den massigen Baumstamm hielten, knickten ein wie Kornähren im Hagelschlag. Das Rad neben ihm geriet aus der Spur. Die wirbelnden Speichen berührten ihn fast. Erschrocken ließ Katander die Stange los. Fast augenblicklich traf ihn ein wuchtiger Hieb in den Rücken und fegte ihn von den Beinen. Stürzend wurde ihm klar, wo sein Fehler lag: Als er losgelassen hatte, während der Karren weitergerollt war, hatte ihn die Stange hinter ihm in den Rücken getroffen. Selbst seine eiserne Rückenplatte hatte den Schlag kaum abgemildert.
    Er bekam keine Luft mehr, fühlte sich vom Treffer aber nicht benommen. Im Gegenteil, er nahm alles um sich herum mit größter Deutlichkeit war. Zugleich fühlte er sich unbeteiligt, als sei er nicht mitten im Geschehen, sondern ein Zuschauer, der alles aus großer Ferne betrachtete. Fühlte sich so der Tod an? Hatte die schwere Holzstange ihm das Rückgrat zerschmettert?
    Ein zersplitterter Balken stieß neben ihm in die Erde wie ein Speer. Der Karren war vollends aus der Bahn geraten. Ein Rad lief schlingernd davon. Die Stangen pflügten durch die Erde und zersplitterten. Katander blickte auf und sah den Baumstamm hinabstürzen. Und er war hilflos, konnte sich nicht bewegen, nur noch schauen.

DER STURZ
    Schießt!«, schrie der Geschützmeister. Eine der beiden Rammen hatten die Geschütze vernichtet, doch die zweite war nur noch wenige Schritt entfernt. Sie würde das Steppenschiff etwa in der Mitte des Gefechtsdecks treffen. Die Kobolde hatten vergessen, die Seitenwand herunterzuklappen. Die Geschützkugel riss eine der hölzernen Zinnen mit sich fort. Der Schuss war gut gezielt, nur ein wenig zu hoch. Er traf den Baumstamm der Ramme, riss eine helle Spur in die Rinde und verschwand in der Nacht. »Komm!« Orgrim packte Zargub beim Arm.
    Der Rudelführer blickte noch immer fassungslos auf die Ramme, als könne er nicht begreifen, warum das Schicksal ausgerechnet dieses

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