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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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um einen wirklich hohen Einsatz ging - der Irre hat sich verpflichtet, drei Jahre lang Eleborns Leibwächter zu sein, wenn er verliert -, da hat er den König in einem über sieben Stunden dauernden Spiel besiegt. Eleborn ist überzeugt, dass es nur eine sehr knappe Niederlage war, aber ich habe einen ganz anderen Verdacht. Ich habe das Gefühl, Falrach hat anfangs absichtlich verloren, um dann den König in die Falle zu locken und auszunehmen. So etwas hätte Ollowain sicher niemals getan. Ich verstehe allerdings nicht, wie man so ein Spiel spielen kann, während man einander in den Gedanken liest. Hier ist alles merkwürdig! (…)
    3. Tag. Es hat große Aufregung gegeben. Sie haben Emerelle in eine Lagune gebracht. Sie schläft noch immer. Diese Lagune war ein schöner Ort. Ich habe sie mir angesehen. Voller bunter Fische und Meeresblumen. Jetzt ist dort alles tot. Sie haben mit Netzen die Kadaver herausgeholt. Niemand wagt sich in die Nähe der Königin. Alles, was in die Lagune schwimmt, stirbt! (…)
    7. Tag. Ich hasse Fisch! Ich kann ihn nicht mehr sehen. Jeden Tag bringen sie mir Fisch! Und auch noch roh. Bestenfalls ist er in ein paar grüne Blätter eingewickelt. Irgendein Meereskraut. Sie geben sich ja Mühe, dass er hübsch aussieht, aber er ist roh! Ich kann keinen Fisch mehr sehen. Ailis kann das einfach nicht begreifen. Sie ist ja auch selbst ein halber Fisch. Wenn sie mich auf der Insel besucht, dann nimmt sie Elfengestalt an. Aber ich bin ihr einmal heimlich gefolgt und konnte sehen, wie sie in eine Seehundshaut kriecht, wenn sie ins Wasser zurückkehrt. Sie wird kleiner und verwandelt sich tatsächlich in einen Seehund. Kein Wunder, dass sie gerne rohen Fisch frisst! (…)
    9. Tag. Ailis hat mich wieder besucht. Sie hat mir entrüstet erklärt, dass ihr Vater Ollowain beim Falrach-Spiel betrügt. Er habe ihm schon mehrere Beutel mit Goldstücken überlassen, doch überall in Albenmark ist Geld abgeschafft. Gold und Silber sind durch ein Dekret des Kronrats für wertlos erklärt worden. Ich kann kaum glauben, dass mein Bruder so weit gegangen ist. Er hat immer gegen die Vermögen der Reichen gewettert. Aber sie gänzlich abzuschaffen. Ich würde ihn gerne wiedersehen. Ailis kann nicht sehr viel über das Leben an Land berichten. Sie kann nur erzählen, was sie bei plaudernden Fischern auf See erlauschte. Es scheinen auch viel weniger Handelsschiffe als früher zu fahren. Leider gibt es auf der Insel keinen einzigen Albenpfad und ich habe nicht den Mut noch einmal ins Wasser zu steigen. Sonst wäre ich schon längst geflohen! (…)«
    AUS: DIE TAGEBÜCHER DES NIKODEMUS GLOPS, BAND IV, AUF VERBOTENEN WEGEN - MEINE REISEN MIT DEM TROLL MADRA UND ANDEREN, S. 43 FF.

ELEBORNS REICH
    Kein Orakel in Albenmark kann dir deine Frage beantworten. Die Stimme
durchdrang sie. Die Stimme des Orakels. Sie war tief in ihr. Firaz hatte sie verspottet. Sie hatte ihr niemals verziehen, dass sie sie und ihre Schwester verbannt hatte. Aber sie war ein Orakel. Sie musste Fragen beantworten und durfte nicht lügen.
    Kein Orakel in Albenmark kann dir deine Frage beantworten. D
arin verborgen lag die ganze Wahrheit. Die Antwort war sehr klar, wenn man sie nur richtig betrachtete. Sie musste Albenmark verlassen. Sie musste in die Andere Welt zu Samur.
    Emerelle schlug die Augen auf. Etwas umklammerte Mund und Nase. Sie kämpfte einen Anflug von Panik nieder. Sie war im Wasser. Klares, flaches Wasser. Über ihr ein weiter, hellblauer Himmel. Sie drehte sich.
    Sie schwebte inmitten eines Korallenbeckens. Aber um sie herum war alles tot. Anemonen und bunte Korallenstöcke waren abgestorben. Einige bunte Fische trieben leblos an der Wasseroberfläche. Was für ein seltsamer Ort!
    Sie versuchte sich zu erinnern, wie sie hierhergekommen war. Die Shi-Handan … Emerelle tastete über ihren Leib. Der Albenstein lag auf ihrer Brust. Sie war nackt. Jede Spur des grauen Lehms war von ihrem Körper gewaschen. Langsam drehte sie sich im Wasser. Sie entdeckte einen engen Tunnel, der aus der kleinen Lagune zum offenen Meer führte.
    Die Elfe lächelte. Eine kreisrunde Lagune. Ein Tunnel hinaus. Es war, wie in ein neues Leben geboren zu werden. War das Absicht?
    Sie schwamm zu dem Durchgang. Scharfkantige Korallenstöcke ragten in den Tunnel. Vorsichtig tastete sie sich hindurch. Kaum war sie der Enge entronnen, umgab sie ein unermessliches Farbenspektakel. Jenseits der Lagune boten sich die Korallen in all ihrer Pracht dar. Schwärme bunter

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