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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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es je ein großes Kupferrohr. Ich weiß nicht, wie diese Waffe eingesetzt wird.«
    »Bei dem Licht kann man jedes Boot auf See von weitem sehen«, lamentierte Nikodemus. »Wir kommen hier nicht weg.«
    »Wir können auch nicht bleiben. Die Toten in den Bergen sind sicher schon längst gefunden. Die Insel ist zu klein. Wir können uns nicht ewig verstecken. Wir nehmen ein sehr kleines Boot und setzen kein Segel, bevor wir die offene See erreicht haben.« »Das erscheint mir auch am klügsten.« Emerelle blickte zum Strand. Sieben Boote lagen dort. Die Galeeren ankerten etwa hundert Schritt vom Strand entfernt. Auf jedem der beiden Schiffe brannten etliche Öllampen. »Wenigstens schlafen ihre Ruderer.«
    »Kannst du die Schiffe nicht durch einen Zauber in Brand setzen?« Nikodemus sah sie mit seinen ganz und gar unschuldigen, falschen Kinderaugen an. Sie kam nicht umhin, erneut den Orakelspruch zu lesen, der ihm im Gesicht stand. Jen
e, die mir vertrauen, werde ich verraten.
»Weißt du, wonach du da fragst? Ja, ich könnte es. Auf jedem der Schiffe sind achtzig Ruderer. Sie sind angekettet. Sie werden entweder bei lebendigem Leibe verbrennen oder aber ertrinken, wenn das brennende Schiff sinkt. Und dann sind da noch etwa fünfzig Seeleute und Krieger auf jedem Schiff. Von ihnen werden sich gewiss viele mit einem Sprung ins Wasser retten können. Aber wird ihnen das helfen? Ich habe gesehen, dass dieses Feuer sogar auf dem Wasser brennt. Einen Funken in jeden der kochenden Kessel zu schicken wäre nicht einmal ein Zauber, der mich viel Kraft kostet. Aber es würden mit Sicherheit zweihundert Menschenkinder sterben, wenn ich es tue. Habe ich das Recht dazu? Und wie ist es mit dir, Nikodemus? Wird es dich kaltlassen, wenn auf deinen Rat zweihundert Menschenkinder sterben, damit wir leichter entkommen können? Wirst du das einfach vergessen können, wenn wir nach Albenmark zurückkehren? Oder werden dich die Bilder in deinen Träumen verfolgen? Bilder von brennenden Menschenkindern, die in ein Meer springen, das sie vor dem Feuer nicht zu retten vermag. Und die Schreie! Hast du schon einmal die Schreie eines Verbrennenden gehört? Ich habe es.«
    Der Lutin senkte den Blick. »Würden sie so auch über uns denken?«
    »Dürfen wir zulassen, dass ihre Taten unsere Taten bestimmen? In den Bergen hatten wir keine Wahl. Hier haben wir sie. Noch …«
    »Dann los«, sagte Falrach. »Der Himmel ist wolkenlos. Es wird nicht besser werden, wenn wir warten. Bringen wir es hinter uns.«
    Emerelle blickte wieder auf die weite Bucht. Die beleuchteten Galeeren sahen hübsch aus. Ihre Lichter spiegelten sich im Wasser. Auf einem der Schiffe sang ein Mann. Er hatte eine dunkle, weit tragende Stimme. Es war ein Lied über ein Mädchen, das auf ihren Seemann wartete. Jeden Tag stand sie am Ufer und blickte auf die See, bis sie grau wurde und man sie eines Morgens tot am Strand fand.
    Wie viele der Ruderer hatten wohl noch ein Mädchen, das auf sie wartete?
    Sie schlichen geduckt über den Kiesstrand. Emerelle wusste, dass die Wachen im Dorf die Hügel beobachteten. Die See überließen sie ihren Kameraden auf den Schiffen. Sie wählten das kleinste der Boote. Blaue Farbe blätterte von seinem Rumpf. Auf jede Seite des Bugs war ein großes Auge gemalt. Es stank nach Fischabfällen. Als sie es auf dem Kiesstrand anschoben, war Emerelle sicher, dass man den Lärm noch eine Meile entfernt hören musste. Doch kein Wachhorn erklang. Kein Ruf. Sie hatten Glück! Endlich glitt das Boot in die Dünung. Falrach hob den Lutin an Bord. Dann half er ihr. Er fasste sie um die Hüften. Und sie genoss es, von ihm berührt zu werden. Sie dachte daran, wie sie sich im klaren Wasser des Bergbachs geliebt hatten. Bis der Name Ollowains über ihre Lippen gekommen war … Er war ein guter Liebhaber. Offenbar, weil dieser verdammte Herumtreiber viel Erfahrung gesammelt hatte! Bei dem Gedanken stieg heiße Wut in ihr auf. So war es früher nicht gewesen. Sie war zu unbeherrscht, ermahnte sie sich. Warum?
    Falrach stieg ins Boot und griff sofort nach den Rudern. Mit kräftigen Zügen brachte e das Boot vom Ufer fort. Die Ebbe half ihnen.
    Plötzlich blickte er auf. »Geht es dir gut?«
    Hatte er ihren Zorn bemerkt? »Ich dachte an das Albenhaupt.«
    »Du solltest dort nicht hingehen. Der Berg wird dich umbringen.«
    »Vielleicht habe ich mehr Glück als die anderen?«
    »Ich werde mitkommen und es mir ansehen.«
    Er sagte das in einem Tonfall, der keinen Zweifel

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