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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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etwas.«
    »Möglicherweise können sie aber auch zählen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Königswahl einen anderen Verlauf nimmt, wenn wir beide fehlen.« Elija drehte sich um. »Das würde voraussetzen, dass sie wüssten, wer zur Wahl berufen wird. Die Liste ist aber nur dem Kronrat bekannt.«
    »Komm, Elija, spiel nicht den Einfältigen. Du bist vor nicht allzu zu langer Zeit zum Fürsten gemacht worden. Du bist der erste Lutin, der zu solchen Würden aufgestiegen ist. Da gehört nicht viel Scharfsinn dazu, darauf zu kommen, dass du an der Königswahl teilnehmen wirst.«
    Er nickte. »Ja, das ist wohl wahr.« Der Lutin trat neben eine Truhe, die bei seinem Schreibtisch stand, und klopfte mit einem Knöchel gegen den mit vergoldetem Schnitzwerk verzierten Deckel. »Natürlich habe ich mir über dieses Problem auch schon Gedanken gemacht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich auf diese Weise in den Hafen begeben werde.« Wieder klopfte er mit dem Knöchel gegen den Deckel. »In der Truhe«, rief Anderan überrascht.
    »Richtig. Es sollte wohl auch dem begnadetsten Bogenschützen der Maurawan schwerfallen, mich darin zu treffen. Es gibt da ein Weib, Silwyna, angeblich war sie beim letzten Krönungsfest beauftragt, Emerelle zu ermorden. Es sollte mich nicht wundern, wenn sie auch dieses Mal einen Mordauftrag bekommen hat. Ich habe mit Madrog über sie gesprochen. Sie soll sehr gut sein.«
    »Findest du es nicht würdelos, dich in so einer Kiste zum Krönungsfest tragen zu lassen? Du galtst immer als besonders tapfer und furchtlos. Du bist ein Vorbild.«
    »Ich bin lieber würdelos als tot. Aber ich danke dir für deine Sorge um mich. Darf ich deinen Reden entnehmen, dass du mir einen anderen Weg zur Barkasse vorschlagen möchtest?«
    Anderan war alarmiert. Hielt der Lutin ihn für einen Verräter? »In der Tat wollte ich dir vorschlagen, mit mir durch die Kanäle zu gehen. Es gibt unter diesem Palast einen neuen Einstieg, den außer mir nur noch ein paar Holde kennen. Wir können auf diesem Weg bis fast zum Kai gelangen, an dem die Barkasse liegt. Für das letzte Stück wird Madrog uns dann Deckung geben.«
    »Und du glaubst, es ist ein würdevollerer Auftritt, wenn ich aus einem stinkenden Kanal krieche?«
    »Willst du mich beleidigen!«, fuhr Anderan ihn an. »Natürlich bringe ich dich durch die Trinkwasserkanäle. Du wirst allenfalls nasse Füße bekommen!«
    Der Lutin bleckte die Zähne. War das ein Lächeln? Elija hob in beschwichtigender Geste die Hände. »Ich möchte natürlich auf keinen Fall den künftigen Herrscher Albenmarks verärgern.« Wieder dieses Zähneblecken. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich meine Leibwächter mitnehme?«
    Seit wann hatte er Leibwächter? »Nur zu. Solange sie keine Platzangst haben.« »Dann nehmen wir also deinen Weg. Wo kämen wir hin, wenn ich zu dir kein Vertrauen mehr haben könnte. Du kennst die Stadt am besten. Du wirst schon wissen, wie man sicher zum Hafen gelangt. Im Übrigen habe ich erst vor einer Stunde fünfhundert Armbrustschützen abkommandiert, um Madrogs Männer zu unterstützen. Ich denke auch, dass der Hafen wirklich sicher ist.« Er griff nach einem kleinen Glöckchen auf seinem Schreibtisch und läutete. Kurz darauf traten drei schwer bewaffnete Spinnenmänner ein. Er erklärte ihnen, dass sie alle durch die Kanäle zum Hafen gehen würden. Anderan mochte die Spinnenmänner nicht. Er hatte sie noch nie gemocht. Bezahlte Mörder waren sie. Madrog unter den verschworenen Kommandanten zu haben, hatte ihre Revolution von Anfang an entwürdigt. »Also gehen wir«, sagte er knapp.
    Er führte sie in das tiefste Kellergewölbe des Palastturms. Mit Hilfe der Spinnenmänner wuchtete er die Steinplatte zur Seite, die den Abstieg in die Kanäle verschloss. Ihm schlug der vertraute, kühle Odem der Kanäle entgegen. Drei Schritt unter ihnen floss kristallklares Wasser.
    »Das ist unser Weg!« Er wollte in den Schacht steigen, als ihn einer der Spinnenmänner zurückhielt.
    »Ich gehe zuerst, wenn du erlaubst. Nach mir folgt Bruder Elija.«
    Anderan trat zur Seite. Er dachte an die fünfhundert Armbrustschützen. Das war nicht gut!

ÜBER DEN DÄCHERN VON VAHAN CALYD
    Das sind zu viele«, sagte Fenryl.
    Silwyna bedachte den Grafen mit einem ärgerlichen Blick. Sie hätte ihn nicht mitnehmen sollen. »Wir Maurawan zählen nicht die Köpfe unserer Feinde, bevor wir angreifen.«
    »Zu zählen hilft Niederlagen zu vermeiden. Verdammt, es sind zu

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