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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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viele.«
    »Es sind Kobolde. Du musst nicht mitkommen, wenn du dich fürchtest.«
    »Es sind Kobolde mit Windenarmbrüsten. Die schießen auf kurze Distanz durch einen halben Zoll dicke Eisenplatten.«
    »Auch das ist ohne Belang«, erklärte Silwyna ruhig, »weil wir Maurawan ohnehin keine eisernen Rüstungen tragen. Glatte Durchschüsse sind mir lieber als Bolzen, die in der Wunde stecken bleiben. Wenn wir jetzt nicht angreifen, dann werden wir in einer Stunde einen Koboldkönig haben. Dies ist die letzte Gelegenheit, es zu verhindern.« »Die Kobolde hintergehen uns«, warnte Fenryl. »Von all den Armbrustschützen auf den Palastdächern war nie die Rede.«
    »Tja, ich würde sagen, ein ausgesprochenes Unglück für die Armbrustschützen.« Sie beugte sich vor, um die Menge, die sich auf den Straßen drängte, besser überblicken zu können. Sie mochte Städte nicht. Und sie konnte auch nicht begreifen, wie man Freude daran haben konnte, sich in solchen Haufen zu versammeln, dass man sich gegenseitig auf die Füße trat. Aber Schafe waren ja genauso. Sie fühlten sich erst richtig wohl, wenn sie sich dicht an dicht drängten.
    Sie sah über den Hafen auf das Meer hinaus. Die untergehende Sonne berührte schon fast den Horizont. Es war Zeit, dass Falrach erschien. Er hatte Mut. Sie war zwar nicht überzeugt von seiner Idee, dass man mit Hilfe eines Spiels den Verlauf einer Schlacht vorhersehen konnte, aber seine Tapferkeit stand außer Frage.
    Endlich erschien der Elf am Ende der Straße. Er ritt einen Schimmel und hatte sich ganz in Weiß gekleidet. Im dichten Gedränge kam er nur langsam voran. Er würde ganz allein an Bord des Schiffes gehen. Es war an der Zeit, dass sie sich um die verborgenen Torsionsgeschütze kümmerten.
    Silwyna streckte die Hand hoch und suchte Blickkontakt zu den vier Maurawan, die sich mit ihr in der Ruine des ausgebrannten Palastes versteckten. Als sie wusste, dass alle zu ihr sahen, deutete sie auf die Kobolde auf der Terrasse unter ihnen. Mit knappen Handzeichen wies sie jedem ihrer Kämpfer ein Ziel zu. Ärgerlicherweise waren es sechs Kobolde. Sie musste einen zweiten Schuss schaffen, bevor der sechste Alarm geben konnte. »Und ich?«, fragte Fenryl.
    Der Graf hatte einen kurzen Steppenbogen bei sich, wie die Kentauren ihn benutzten. Silwyna traute ihm nicht. Sie hatte gehört, dass er ein passabler Schwertkämpfer war. Über seine Künste als Bogenschütze sprach niemand. Das war kein gutes Zeichen! »Nimm den Dicken mit dem schwarzen Halstuch da vorne. Aber schieß nur, wenn du sicher bist, dass du ihn so treffen kannst, dass er nicht mehr zum Schreien kommt.« Fenryl nickte und zog einen Pfeil aus seinem Köcher.
    Silwyna blickte kurz zu ihren Kriegern. Alle waren bereit und warteten auf ihr Zeichen. Überall auf den Dächern rings herum waren Bogenschützen in Stellung. Einige kauerten schon drei Tage in ihren Verstecken. Dass Falrach auf der Straße zum Hafen erschienen war, war das Zeichen zum Angriff. Sie waren dreiundfünfzig Maurawan und eine Handvoll Freiwilliger wie Fenryl.
    Silwyna erhob sich aus ihrer Deckung. Noch in der Bewegung zog sie einen Pfeil, legte ihn auf die Sehne und schoss. Fast alle Pfeile fanden im gleichen Augenblick ihr Ziel. Die Kobolde wurden von der Wucht der Treffer herumgerissen. Sogar Fenryl hatte getroffen. Aber jetzt war keine Zeit für Komplimente. Noch gab es keinen Alarm. Sie mussten das Überraschungsmoment nutzen. Es war ihre stärkste Waffe.
    Sie stieg über die verfallene Mauer und war mit einem Satz auf einem halb verkohlten Dachbalken. Der Balken federte leicht unter ihrem Gewicht. Sie lief weiter. Rings herum bewegten sich ihre Gefährten lautlos durch die Ruine.
    Die Maurawani sprang zu einem Stützpfeiler aus bröckelndem Mauerwerk. Sie hielt sich mit einer Hand am Wurzelwerk eines Busches fest, der aus der Ruine wuchs. Vorsichtig schwang sie sich um den Pfeiler herum und war mit einem letzten weiten Sprung auf der Terrasse. Alle sechs Kobolde lagen reglos am Boden. Blutlachen wuchsen unter ihren Körpern.
    Silwyna nahm das Seil von der Schulter und schlang es um das steinerne Geländer der Terrasse. Zehn Schritt tiefer gab es einen Saal mit weiten Bogenfenstern. Dort standen zwei der Torsionsgeschütze, die den Hafen überwachten und über Leben und Tod auf der Prunkbarkasse entscheiden mochten.
    Ihre Mitstreiter erreichten die Terrasse. Wortlos schlangen auch sie ihre Seile um das Geländer und kauerten sich in Deckung. Fenryl kam

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