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Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin

Titel: Die Elfen 04 - Die Elfenkönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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»Hier kommt niemand ohne einen Grund her. Ich will wissen, was los ist.«
    Nikodemus seufzte leise. Ein Troll, der versuchte, einem Geheimnis auf den Grund zu gehen! Das konnte Jahre dauern. Er würde mit diesem Trottel seine Jugend verschwenden. Zum tausendsten Mal sah er zu dem Amulett, das Skanga ihrem Krieger mitgegeben hatte. Es wäre so leicht, die Schamanin zu rufen!
    Plötzlich sprang Madra auf und griff nach seiner Keule. Nikodemus machte einen entsetzten Satz zurück. Hatte er sich verraten? »Ich kann alles erklären …«, stammelte er und wich weiter zurück. »Ich kann …« Er stieß gegen etwas Weiches. Gehetzt blickte er hinter sich. Fast hätte sich seine Blase entleert. Da stand die Elfenkönigin! Sie hatte sie aufgespürt. Jetzt war alles vorbei!
    Er wich vor ihr zurück. Ihretwegen also hatte Madra sich bewaffnet. »Es ist nicht so wie es aussieht, Herrin.« Verdammt, sie war keine Herrin mehr. Er sollte sich nicht s duckmäuserisch benehmen!
    »Was willst du?«, fragte Madra mit fester Stimme.
    Die Elfe trug ein Schwert, aber sie wirkte entspannt. Vielleicht wollte sie ja gar keinen Streit, überlegte Nikodemus. Aber nein … Sie fürchtete sie beide nicht. Sie war mit Ollowain in den Gerichtssaal gegangen und hatte siebzehn Trolle und etliche Kobolde erschlagen. Sie beide waren keine Bedrohung.
    »Also bringen wir es hinter uns«, knurrte der Troll, als Emerelle nicht antwortete, und hob kampfbereit seine Keule.
    »Nein, nein, nein!« Nikodemus trat zwischen die beiden. »Wir sollten erst einmal reden. Die Köpfe einschlagen können wir uns immer noch.«
    Emerelle nickte sacht. »Die Frage ist nicht, was ich hier tue, sondern was ihr hier wollt.«
    Das lag eigentlich auf der Hand. Also war es besser, keine Lügengeschichten zu erzählen. »Man sucht dich wegen der Morde in Feylanviek. Das heißt … Man sucht die Mörder. Bis jetzt wusste niemand, dass du es warst. Du …«
    »Still«, fauchte Madra und ließ zischend die wuchtige Keule durch die Luft schneiden. »Halt dein dummes Maul, Fuchsgesicht, oder ich stopf es dir hiermit.«
    »Muss ich dich umbringen, damit ich mich in Ruhe mit dem Lutin unterhalten kann?«, fragte die Königin beängstigend gleichmütig.
    »Glaubst du, du schaffst das?«
    Nikodemus schnappte nach Luft. Wie blöd konnte man eigentlich sein? Madra hatt schließlich vor Augen geführt bekommen, wozu sie in der Lage war. Der Lutin hob beschwichtigend die Hände. »Ich finde …«
    Emerelle zog ihr Schwert.
    Madra stürmte der Elfe mit einem wilden Kriegsschrei entgegen. Der Lutin warf sich zu Boden und versuchte zur Seite zu rollen, um den gewaltigen Füßen des Trolls zu entkommen. Sein Gefährte verfehlte ihn nur um wenig mehr als Haaresbreite. Nikodemus ging hinter einem Fels in Deckung. Madra versuchte Emerelle durch eine Finte zu täuschen. Einen anderen Troll hätte er mit diesem Trick wahrscheinlich mit dem ersten Schlag besiegt. Nicht so Emerelle. Sie wich der schwerfälligen Keule ohne Mühe aus, setzte nach und stach Madra durch das Handgelenk der rechten Hand. Nikodemus konnte hören, wie Elfenstahl auf Trollknochen knirschte. Madra grunzte vor Schmerz. Die Elfe trat ein paar Schritte zurück. »Ergib dich!«
    Tu es, dachte Nikodemus, aber er kannte Madra bereits lange genug, um zu wissen, dass es töricht war, bei ihm auf Vernunft zu hoffen.
    »Meine Linke reicht, dich zu zerquetschen, wenn ich dich zu packen bekomme.« »Du begehst Verrat an deinem König und Skanga, wenn du dich jetzt einfach umbringen lässt!«, rief Nikodemus aus Leibeskräften, aber ohne allzu viel Hoffnung. Der Troll presste seine Linke auf die Stichwunde. Dunkles Blut quoll ihm zwischen den Fingern hindurch.
    »Ich würde es begrüßen, wenn ihr beide mit mir ins Kobolddorf kämet«, sagte die Elfe milde. »An eurem Tod ist mir nicht gelegen. Ganz im Gegenteil. Mit dir hätte ich sogar Pläne, Madra. Ihr kennt ja den kleinen Fluss beim Dorf. Ein Stück in die Berge hinein gibt es eine Stelle, wo ein steinernes Becken ausgewaschen ist. Ihr kennt den Ort. Dort erwarte ich euch.«
    »Du meinst da, wo du mit deinem Beschäler gevögelt hast«, stieß der Troll hervor. Nikodemus hielt den Atem an. Das war so unnütz. Dieser Idiot!
    Die Elfe blieb erstaunlich gelassen. »Ich hätte andere Worte gebraucht, aber ja, ich meine diesen Ort.«
    »Dein Blut wird den Fluss hinabfließen und deinem Beschützer zeigen, dass du tot bist.«
    Sie nickte. »Wenn du sehr viel Glück hast, vielleicht.« Sie

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