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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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bist ein Elf.«
    »Und da ihr immer noch im Schatten der Bäume steht und offenbar die Strahlen der Sonne scheut, gehe ich davon aus, dass ihr Kinder der Dunkelalben seid.« Nuramon wusste, dass dies eine gewagte Annahme war. Doch entweder hatte er Recht, oder die Nennung dieses Namens würde die feindseligen Albenkinder zumindest einschüchtern.
    Es kam keine Antwort. Lange geschah nichts. Mit einem Mal raschelte es wieder. Nuramon umfasste sein Schwert fester. Als er aber die Gestalten erblickte, die aus dem Dickicht und dem Schatten der Bäume traten, löste er erstaunt die Finger von der Waffe.
    Es waren acht kleine Männer. Sie hatten lange Bärte und mochten ihm allenfalls bis zur Brust gehen, waren dafür allerdings recht kräftig gebaut. Fünf von ihnen trugen Äxte in ihren Händen, zwei Breitschwerter und einer eine Armbrust. Waren das die Kinder der Dunkelalben?
    Jeder der stämmigen, kleinen Männer trug eine schwere Metallrüstung und einen Gürtel, in dem weitere Waffen wie Dolche, Kurzschwerter und Langmesser steckten. Diese Gemeinschaft war zweifellos auf einen Kampf vorbereitet.
    Einer der Männer trat näher. Er schien der Jüngste unter ihnen zu sein. »Woher kennst du die Dunkelalben?
    Und wer hat dir von deren Kindern erzählt?«, fragte der Mann, der vorgetreten war. Nuramon erkannte die Stimme als die, die aus dem Wald zu ihm gesprochen hatte.
    »Ich hörte von ihnen im Angesicht der Ioliden.«
    Die kleinen Gestalten tauschten verwunderte Blicke. »Du hast die Ioliden gesehen?«, fragte der Anführer.
    »Mit meinen eigenen Augen.« Der Elf musste an all die Stunden denken, die er in seinem Haus am Fenster gesessen hatte und auf die blaugrauen Berge geblickt hatte.
    »Du darfst ihm nicht glauben«, sagte der Schütze. »Der lügt doch! Der will nur Zeit gewinnen, um uns zu verzaubern.« Nuramon merkte, dass der Schütze auf seinen Kopf zielte, und versuchte, sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. »Komm, lass mich ihn niederschießen!«
    »Still!«, rief der Anführer und hob die Hand. Dann wandte er sich wieder an Nuramon. »Sei willkommen in Aelburin. Mein Name ist Alwerich, und dies sind meine Gefährten.« Er stellte jeden Einzelnen vor.
    »Mein Name ist Nuramon.«
    »Was führt dich in unser Tal?«, fragte Alwerich.
    »Ich suche die Kinder der Dunkelalben . und Wissen über das Orakel Dareen.«
    »Die Kinder der Dunkelalben hast du gefunden. Was das Wissen über das Orakel angeht, so wirst du in unserem Reich gewiss alle Antworten finden, die wir dir bieten können.«
    »Das klingt sehr gastfreundlich.«
    »Gewiss. Wir sind für unsere Gastfreundschaft bekannt.«
    Nuramon lag eine Erwiderung auf der Zunge, doch er verkniff sich jedes spitze Wort.
    »Nun folge uns«, sagte Alwerich.
    »Nur noch eine Frage, bitte.«
    »Nur zu, Elf!«
    »Wenn ihr die Kinder der Dunkelalben seid, dann sagt mir, wieso ihr im Sonnenlicht wandelt. Heißt es nicht, dass ihr in der Finsternis lebt?«
    Alwerich grinste. »Und ihr Elfen lebt im Licht des Tages, und doch sah ich dich auch bei Nacht wandern.«
    Nuramon fühlte sich doppelt beschämt. Er hatte Alwerich in der Nacht nicht bemerkt. Zudem hätte er mit dessen Antwort rechnen müssen. Er hatte sich eine Blöße gegeben.
    »Wir wären dir übrigens dankbar, wenn du uns Zwerge nennen würdest«, setzte Alwerich nach.
    Zwerge! Die alten Märchen erzählten von Wesen, die Twerge oder Getwerg genannt wurden. Sie waren Meister des Bergbaus und lebten einst in Albenmark unter der Erde oder im Fels. Dass die Zwerge die Kinder der Dunkelalben waren, hätte Nuramon nicht gedacht.
    Der Schütze senkte nun endlich die Waffe und ging mit seinen Gefährten voran. Nuramon folgte ihnen auf Felbion im ruhigen Schritt. Wie er so eine Weile hinter ihnen her ritt, bemerkte er, dass die Zwerge immer wieder misstrauisch zurückblickten und dass der Abstand, den sie hielten, nicht etwa ihm galt, sondern Felbion. Mochte es sein, dass die Zwerge sich vor einem Pferd fürchteten?

DIE NACHTZINNE

    Da war es wieder, das metallische Scharren. Mandred musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, welchen Ursprung dieses Geräusch hatte. Farodin stand im Heck. Die Ruderpinne unter die rechte Achsel geklemmt, hatte er einen Dolch gezogen und schärfte die Klinge. Seitdem sie Firnstayn verlassen hatten, hatte er das wohl zwei Dutzend Mal getan. Das Geräusch zerrte an Mandreds Nerven. Es war ein knirschendes, anklagendes Geräusch. Eines, das den Tod versprach.
    Ragna hatte Recht

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