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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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der Zauber der Königin übermächtig war.
    Farodin kam schließlich herbei. Er wirkte ausgeruht. »Denk daran, Mandred«, sagte er mit entspannter Stimme. »Ihr dürft uns nicht zu Hilfe kommen, was auch geschieht. Am Ende scheitert der Zauber noch an eurer Sorge.«
    »Versprochen!«, entgegnete Mandred. Auch die übrigen Firnstayner stimmten zu. Dann klopfte der Jarl Nuramon auf die Schulter. »Denk an deine Heldentat in der Höhle des Luth!«
    Gemeinsam schritten Nuramon und Farodin dem Albenstern entgegen. Die Muscheln bildeten einen Kreis und folgten den Pfaden ein wenig, sodass sie wie ein Sonnensymbol wirkten. In der Mitte des kleinen Kreises häuften sich einige Muscheln. Offenbar war das Meer zu schwach, um sie fortzuspülen. Der Albenstern hielt sie fest.
    Sie stellten sich in den Muschelkreis.
    »Was ist los, Nuramon?«, fragte Farodin schließlich.
    »Wir sind ihr so nahe, und doch…«
    Farodin unterbrach ihn. »Ich werde die Kraft aus dem Sand ziehen. Darin bin ich gut. Und ich werde sie zu dir fließen lassen. So können wir alle Macht aufbieten, die wir besitzen.«
    Es beruhigte Nuramon zwar, dass Farodin ihm auf diese Weise helfen wollte, doch sein Gefährte ahnte nicht, wie machtvoll die Barriere der Königin war. Mandreds Vergleich mit der Höhle des Luth war nicht abwegig. Nuramon hatte gestern bei dem Versuch, den Zauber zu brechen, schreckliche Schmerzen gelitten. Farodin hatte ebenfalls versucht, ein Tor zu öffnen, war jedoch schon im Ansatz gescheitert. So hatte Farodin nicht gespürt, wie groß die Macht war, gegen die sie hier antraten. Sie mussten viel mehr Kraft aufbieten, um ihr Ziel zu erreichen. Das Schicksal schien sie wieder und wieder vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Nuramon musste an den Kampf gegen den Devanthar denken. Dafür waren sie ebenso wenig gewappnet gewesen wie für diesen Zauber. Doch wenn sie ein einziges Mal über sich hinauswuchsen, dann mochte es reichen, um Noroelle zu retten.
    »Bist du bereit?«, fragte Farodin.
    »Nein, ich bin nicht bereit. Aber ich will zu Noroelle!« Nuramon fasste Farodins Hand und hielt sie fest. Dann schloss er die Augen. Er konzentrierte sich, und langsam erschienen die Albenpfade vor seinen Augen. Drei verliefen parallel zum Boden, nur einer drang aus dem Grund, durchstieß den Albenstern und reichte geradewegs hinauf zum Himmel. Dieser eine Pfad war es, der zu Noroelle führte. Er war schwarz und von grünen Lichtadern durchzogen. Die Barriere der Königin konnte Nuramon fühlen, nicht aber sehen. Sie war wie eine Kruste, die den Pfad zu Noroelle ummantelte und blockierte. Wie ein Sieb schien sie nur einen Teil der Macht des Pfades hindurchzulassen. Die Kruste war härter als alles, was Nuramon kannte. Er beschloss, direkt dagegen anzukämpfen und nicht wie zuvor den Versuch zu wagen, sich vorsichtig an die Barriere heranzutasten.
    So wob er den Zauber und machte sich bereit, die Barriere mit einem mächtigen Schlag zu durchdringen und dem Albenstern eine Wunde zu schlagen. Wie ein Schwert fuhr seine Zaubermacht gegen die Barriere. Noch ehe sie die Kraftmauer traf, spürte Nuramon, wie sich vor ihm etwas sammelte. Plötzlich griff es nach seinem Körper, und brennender Schmerz durchfuhr ihn.
    Er brach den Zauber ab, als er seinen Leib nicht mehr spüren konnte. Dann löste er sich von der Barriere, und augenblicklich verschwand der Schmerz.
    Nuramon schlug die Augen auf, ließ die Hand seines Gefährten los und atmete durch.
    Farodin starrte ihn mitleidvoll an. »Du hast mir keine Kraft genommen«, stellte er fest.
    »Ich bin nicht einmal dazu gekommen. Diese Barriere ist stärker als das Tor zu den Zwergenreichen.«
    »Du willst aufgeben?«, fragte Farodin. »Niemand würde dich einen Schwächling nennen.«
    »Noroelle ist auf der anderen Seite! Ich werde es noch einmal versuchen.«
    Er fasste wieder Farodins Hand, schloss die Augen und konzentrierte sich erneut. Es musste einfach schneller gehen! In dem Augenblick, da sich die Kraft der Barriere sammelte, um ihm den Schmerz beizubringen, musste er mit seiner Macht bereits die Kruste durchdrungen haben. Er ging den Zauber noch einmal im Geiste durch. Dann wagte er es erneut. Seine Kraft traf auf die Barriere, drang dieses Mal in sie ein wie das Schwert in den Leib eines Gegners, und dennoch gelang es nicht, die magische Wand zu durchbrechen, ehe der Schmerz ihn übermannte. Ihm war, als hätte er sich selbst eine Klinge in den Leib gestoßen.
    Plötzlich unterstützte Farodin ihn

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