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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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mit seiner Zaubermacht. Die Sandkörner gaben ihm große Kraft und halfen Nuramon, den Schmerz auszuhalten. Er versuchte verzweifelt, die Barriere zu durchstoßen, doch er kam zu langsam vorwärts. Und je mehr Macht er aufbot, den Zauber der Königin zu brechen, desto größer wurde der Schmerz.
    Nuramon hörte einen Schrei. Es war Farodin! Die Pein schien auch nach seinem Gefährten gegriffen zu haben. Nuramon spürte, wie sie den Schmerz nun teilten. So blieb ihm mehr Kraft für seinen Zauber, und er drang noch tiefer in die Barriere ein. Doch mit jedem Stück, das er vorankam, wuchs der Schmerz, bis er schließlich so stark anwuchs, dass Farodins Schreie nicht mehr enden wollten. Der Schmerz war nun überall. Wie einst in der Eishöhle verlor Nuramon allmählich des Gefühl für seinen Körper. Doch er kam mit seinem Zauber noch immer vorwärts. Der Schutzzauber war fast gebrochen. Bald könnte er damit beginnen, seine Kraft in den dunklen Albenpfad zu lenken, um das Tor zu öffnen. Stück für Stück kam er näher an ihn heran. Bald wären sie bei Noroelle!
    Dann steigerte sich der Schmerz ins Unermessliche. Noch immer spürte er Farodins Hand, doch sein Gefährte konnte ihm keine Kraft mehr geben. Es floss nichts mehr nach. Wie ein Blitz durchfuhr es Nuramons Geist. Er kämpfte verzweifelt gegen das Versagen an. Dann erlosch auch seine Macht, und er wurde vom Zauber zurückgeschleudert.
    Nuramon öffnete die Augen. Vorsichtig löste er die Hand von Farodin. Sein Gefährte starrte ihn mit glasigen Augen an und atmete schwer. Das Fläschchen mit den Sandkörnern entglitt seinen Fingern. So verletzlich wie in diesem Augenblick hatte er Farodin noch nie gesehen.
    »Verzeih mir! Ich war am Ende meiner Kräfte!«, sagte er schließlich. »Diese Schmerzen! Ist es das, was du gestern schon gefühlt hast?«
    »Ja«, entgegnete Nuramon. »Bei jedem Versuch kam der Schmerz.«
    »Ich hatte ja keine Ahnung… Wo hast du gelernt, das auszuhalten?«
    »In der Höhle des Luth.«
    Farodin machte ein erstauntes Gesicht.
    »Unser Zauber ist nicht am Schmerz gescheitert«, erklärte Nuramon. »Unsere Kraft reicht nicht, um sich mit der Königin zu messen. Ich fühlte mich wie eine Auenfee, die einem Kentauren ein Bein stellen will. Ich bin leer und ausgebrannt. Dir geht es ähnlich, nicht wahr?«
    Farodin nickte und holte tief Luft.
    Nuramon schaute zu Mandred. Der Jarl und die Firnstayner machten besorgte Mienen, hatten sich aber wie versprochen nicht von der Stelle gerührt.
    »Alles in Ordnung?«, rief Mandred ihnen entgegen.
    »Es ist vorbei!«, entgegnete Nuramon mürrisch.
    Die Enttäuschung auf Mandreds Gesicht schmerzte Nuramon. Der Menschensohn hatte immer an seine magischen Fähigkeiten geglaubt und ihn für einen großen Zauberer gehalten.
    Mandred und die Firnstayner zogen sich in den Wald zurück, der nahezu die ganze Insel bedeckte. Als alle fort waren, wandte sich Nuramon an Farodin. »Wir müssen reden, wie es nun weiter gehen soll.«
    Seite an Seite schritten sie ans Ufer zurück und gingen an dem Stein vorüber in den Wald. Sie schwiegen lange. Nuramon musste an die Worte des Dschinns in Valemas denken. Große Macht mit großer Macht bekämpfen! Sie waren noch nicht so weit, die Barriere zu brechen. »Wir müssen fürs Erste aufgeben und einen anderen Weg beschreiten«, sagte Nuramon.
    »Lass es uns morgen noch einmal versuchen«, entgegnete Farodin.
    »Ich sage dir: Es ist unmöglich!«
    »Wir sind so nahe am Ziel! Wir können jetzt nicht…«
    Nuramon unterbrach seinen Gefährten. »Es ist unmöglich!«, wiederholte er. »Wie oft hast du mich diese Worte sprechen hören?«
    Farodin stutzte. »Noch nie .«
    »Dann glaube es mir. Wir sind dieser Macht noch nicht gewachsen. Es gibt nur eine Hoffnung: ein Albenstein!«
    Farodin hob sein Fläschchen. »Wir haben hier viele Sandkörner gefunden, es wird mir nun noch leichter fallen, andere zu finden. Dann können wir es noch einmal versuchen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du immer noch daran festhältst, Farodin. Die Kraft der Sandkörner ist zu gering, sie ist nicht gebunden. Wenn wir wenigstens das Stundenglas hätten!«
    »Ich habe danach Ausschau gehalten, aber hier findet sich keine Spur. Da ist einfach nichts.«
    »Die Sandkörner haben ihre Rolle gespielt. Sie haben uns hierher geführt und mögen uns am Ende vielleicht noch einmal dienen . Stell dir vor, wie in der Zerbrochenen Welt Noroelle genau wie wir zwischen den Bäumen geht und an uns und vielleicht

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