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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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an Obilee denkt. Ich wünschte, dieser Gedanke allein würde mir die Kräfte verleihen, die wir brauchen. Gewiss, wir können über uns hinauswachsen, doch alles hat Grenzen, und ich spüre, dass uns noch vieles an Macht fehlt.«
    »Aber woher sollen wir einen Albenstein bekommen? Außer der Königin weiß ich von keinem Albenkind, das einen solchen Stein besitzt. Und Emerelle wird uns ihren Stein niemals geben.« Er zögerte. »Aber vielleicht könnte man ihn stehlen?«
    Nuramon lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Baum. »Erniedrigen wir uns nicht! Es muss andere Steine geben.«
    »Selbst wenn es sie gibt, dann können wir sie nicht finden, denn niemand wird dir den Weg zu einem Albenstein weisen. Wer einen besitzt, der wird ihn verborgen halten. Und selbst angenommen, wir finden einen: Weißt du ihn zu nutzen?«
    »Nein. Aber es gibt einen Ort, an dem wir das lernen können. Und vielleicht finden wir dort auch eine Spur zu einem Albenstein.«
    »Iskendria!«, entgegnete Farodin.
    Nuramon nickte. »Ja, Iskendria.«
    Sie erreichten die andere Seite der Insel. Hier hatten sie das Lager aufgeschlagen.
    Mandred trat erwartungsvoll an Nuramon und Farodin heran. »Wie geht es nun weiter?«, fragte er.
    »Wir sind gescheitert und werden wieder scheitern, egal wie oft wir es versuchen«, antwortete Farodin. »Wir werden wiederkehren, wenn wir stärker sind.«
    »Wir werden einen Albenstein suchen und jedes Sandkorn aufsammeln, das wir finden können«, erklärte Nuramon. »Dann kommen wir hierher zurück.«
    Mandred nickte. Seine Enttäuschung schien zu weichen. »Es ist töricht, eine Schlacht zu schlagen, die man nicht gewinnen kann. Den Krieg gewinnt, wer in der letzten Schlacht siegt. Und unsere letzte Schlacht ist noch lange nicht geschlagen.« Er wandte sich an die Mannschaft. »Wir brechen das Lager ab!«
    Während die Männer sich an die Arbeit machten, begaben sich die drei Gefährten zurück auf das Schiff. Mandred war es, der das Schweigen brach. »Hier sind doch Albenpfade. Könnten wir auf einem zurück nach Firnstayn gelangen?«
    »Und das Wagnis eingehen, einen weiteren Sprung in der Zeit zu machen?«, erwiderte Farodin. »Wir haben uns bereits damit abgefunden, aber was ist mit den Männern? Sie werden uns verfluchen, wenn sie heimkehren und ihre Kinder Greise sind. Das willst du doch nicht, oder?«
    »Natürlich nicht. Ich habe mich nur gefragt, ob es geht.«
    »Die Fauneneiche hat uns gesagt, dass wir einst zwischen Albensternen einer Welt reisen könnten. Aber ich schätze, so weit sind wir noch nicht.«
    Nuramon mischte sich ein. »Doch, wir sind so weit,
    Farodin. Ich habe den Zauber auf meiner Suche nach dem Orakel versucht, als ich durch Angnos reiste. Irgendwann habe ich es einfach gewagt, und es ist geglückt. Im Grunde ist es ganz einfach. Man muss nur den Pfad genau kennen. Ich habe den Zauber verwendet, den uns die Fauneneiche gelehrt hat. Statt des Pfades in eine andere Welt wählst du einfach einen, der die Welt nicht verlässt.«
    »Wieso hast du mir das nicht gesagt?«, fragte Farodin.
    Nuramon musste schmunzeln. Es lag ihm auf der Zunge, seinen Kameraden daran zu erinnern, wie oft er ihnen sein Wissen vorenthalten hatte. »Neben allem, was sonst geschehen war, erschien es mir unwesentlich. Aber Mandred hat wieder einmal die richtige Frage gestellt.« Nuramon sah den Stolz im Gesicht des Jarls. »Die Reise, die hinter uns liegt, war eine Reise der weiten Wege. Jene, die vor uns liegt, ist von einer anderen Art.« Er deutete den Albenpfad entlang. »Wir sind sehr früh auf diesen Pfad gestoßen. Wenn ich mich nicht irre, dann durchquert er das südliche Fjordland. Für den Rückweg wird uns das nicht helfen, weil wir nicht wissen, zu welchem Albenstern er führt. Aber es mag sein, dass er uns nützt, wenn wir hierher zurückkehren. Denn die Barriere blockiert nur Noroelles Pfad, nicht aber die anderen.«
    »Du meinst, wir sollten von nun an von Albenstern zu Albenstern springen?«
    »So können wir rasch nach Iskendria gelangen und die Menschen ebenso meiden wie lange Reisen durch unangenehme Gebiete.« Er musste an die Wüste denken.
    Farodin lächelte. »Du willst also reisen wie die Alben.«
    »Das ist es, was die Fauneneiche angedeutet hat«, entgegnete Nuramon.
    »Was sagst du dazu, Mandred?«, fragte Farodin.
    Der Jarl grinste breit. »Du fragst mich, ob ich statt Monden nur wenige Augenblicke unterwegs sein will? Was soll ich darauf wohl anderes antworten als: Ja,

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