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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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werde bleiben.« Sie lächelte. »Und ich werde Yulivee sagen, dass wir gemeinsam auf dich warten müssen. Sie wird dich sehr vermissen.«
    »Ich fürchte, sie könnte eine Dummheit begehen.«
    »Das wird die Königin nicht zulassen. Sie liebt die Kleine ebenso sehr wie du.«
    Nuramon wusste, dass Obilees Fähigkeiten ihnen bei der Suche nach dem Devanthar von unschätzbarem Nutzen wären, doch allein der Gedanke, dass alle, die Noroelle die Treue hielten, zugleich sterben mochten, war ihm unerträglich. Vielleicht war es selbstsüchtig, Obilee von seinem Pfad fern zu halten, doch die Gewissheit, dass sie als große Kriegerin an der Seite der Königin bliebe, würde ihm Kraft verleihen.
    Sie näherten sich dem Feuer, wo sie zuvor mit Farodin und Mandred gesessen hatten. Nomja, Yulivee und Emerelle waren mit ihren Wachen hinzugekommen. Zu Nuramons Überraschung hatte sich auch Ollowain hinzugesellt. Den Elfenkrieger hatte er heute nur aus der Ferne gesehen. Er hatte seinem Ruf alle Ehre gemacht und wie ein Drache gekämpft. Yulivee kam Nuramon entgegengelaufen. Er ging in die Hocke und schloss das Kind in die Armee. »Ich will mitkommen«, sagte sie.
    »Das geht nicht. Die Königin braucht dich hier«, entgegnete er.
    »Sie kommt auch ohne mich aus.«
    »Nein, Yulivee. Sie wäre gewiss sehr enttäuscht.«
    »Ich dachte, wir wären Bruder und Schwester.«
    »Mein Haus steht schon zu lange leer, und Felbion wird sich gewiss einsam fühlen. Irgendjemand muss sich um ihn und auch um die Pferde von Mandred und Farodin kümmern. Und ich möchte das Haus und die Pferde in den besten Händen wissen. Ich habe dir doch von Alaen Aikhwitan erzählt. Er ist einsam.«
    »Aber da bin ich ja allein.«
    Obilee strich Yulivee über den Kopf. »Nein, ich werde da sein und dir Gesellschaft leisten. Und vergiss Emerelle nicht.«
    Die kleine Zauberin wirkte besorgt und blickte Nuramon mit großen Augen an. »Und wenn du nicht zurückkommst? Was geschieht mit mir, wenn du stirbst?«
    »Dann wird dir irgendwann ein kleiner Bruder namens Nuramon geboren. Für den musst du dann sorgen.«
    Yulivee lächelte und küsste Nuramon auf die Stirn. »Dann werde ich bleiben . und von Obilee und der Königin einige Zauber lernen.« Sie wandte sich an die Kriegerin. »Wir könnten große Abenteuer erleben. Yulivee und Obilee! Das klingt schön. Wir könnten Freundinnen sein. Ich hatte noch nie eine beste Freundin. Ich habe nur davon gelesen und mir immer eine gewünscht.«
    Obilee drückte die Kleine an sich. Sie flüsterte ihr etwas ins Ohr. Yulivee nickte. Gemeinsam begaben sie sich zu den anderen.
    Farodin stand da und wirkte entschlossen. Mandred hielt Nomja an den Schultern. Offenbar hatte er sich gerade von ihr verabschiedet. Liodred erhob sich von seinem Platz am Feuer und legte den Waffengurt an.
    Die Königin hatte ihnen allen die Ehre erwiesen, sie zu heilen. Gewiss musste Emerelle dabei keine Schmerzen leiden. Nun stand sie am Wasser und blickte zu den Schiffen draußen im Fjord. Sie schien tief in Gedanken zu sein. Der Wind zerrte an ihrem grauen Gewand und wirbelte ihr Haar.
    »Bist du bereit, Nuramon?«, fragte Mandred und trat an ihn heran. »Hast du deine Waffen?«
    »Ja.« Er holte seinen Bogen und den Köcher mit den restlichen Zwergenpfeilen. Das Langschwert mitsamt der Scheide und den Waffengurt wickelte er aus einem Tuch. Es waren die Waffen, die er bei den Zwergen erhalten hatte. In seinem früheren Leben hatte er mit ihnen einen Drachen getötet. Vielleicht mochten sie auch etwas gegen den Devanthar ausrichten.
    Die Königin wandte sich um und trat ans Feuer. »Meine Albenkinder, die Zeit ist gekommen. Der Devanthar erwartet mich, die Schamanin Skanga oder einen anderen Träger eines Albensteins. All seine Sinne sind darauf gerichtet. Wenn ich ginge, dann würde er mich zu früh bemerken. Geht aber ihr, dann werdet ihr ihn vielleicht überraschen. Es ist nun alles vorbereitet. Einige Freiwillige aus meiner Leibwache werden euch begleiten, um euch die Ordensritter vom Leib zu halten. Doch gegen den Devanthar müsst ihr allein vorgehen.«
    »Wo können wir ihn finden?«, fragte Farodin. »Sollen wir dem Pfad folgen, auf dem er entkam?«
    »Nein, es ist eine Falle. Der Pfad bricht unterwegs einfach ab. Ihr würdet mitten in einem Berg erscheinen und sofort tot sein. Ich habe die verschiedenen Wege, die euch offen stehen, im Wasserspiegel betrachtet. Ganz gleich, wie ihr wählt, der Schatten des Todes liegt über euch. Ich habe auch

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