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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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hatte.
    »Sei froh, wenn du ihm nie Aug in Aug gegenüberstehst, Orgrim. Es gibt keinen schrecklicheren Feind. Er ist der Meister der Täuschung. Ich spüre, wie er jetzt das Tor öffnet, um sich zurückzuziehen. Wir haben gesiegt. Doch wer weiß, vielleicht war er nur hier, um uns zu seiner Verfolgung zu verleiten und ins Verderben zu locken.«
    Farodin deutete auf die riesige Flotte rings herum. »Das alles opfert er, um uns zu einer Verfolgung zu verleiten! Nein, das ist Unsinn! Er kam, um Firnstayn zu zerstören und den Norden zu erobern. Er hat nicht mit unserem Bündnis gerechnet. Und .« Der Elf zögerte kurz. »Es waren die Trolle, die uns letztlich den Sieg gebracht haben. Verzeiht, wenn ich an euch zweifelte.«
    Die Alte ignorierte seine Entschuldigung. »Wenn du glaubst, du könntest die Winkelzüge eines Devanthars verstehen, dann hast du dich schon in seinem Netz verfangen. Schiffe und ein paar tausend Menschenleben bedeuten ihm nichts! Jetzt haben wir gesiegt, doch der Kampf hat eben erst begonnen.«

DIE CHRONIK VON FIRNSTAYN

    …und so wurden unsere Stadt und das Königreich gerettet. Menschen, Elfen und Trolle besiegten die Flotte der Tjuredpriester und trieben ihren dämonischen Anführer in die Flucht. Nie soll die Nacht nach dem Sieg vergessen sein. Firnstayn war hell erleuchtet, überall brannten Freudenfeuer, und Menschen und Elfen tanzten gemeinsam. Die Trolle feierten den Sieg auf ihren Schiffen, und Donnergrollen drang bis nach Firnstayn hin. Doch es waren derer viele, die in dieser Nacht um die Gefallenen trauerten. Sie beteten für die Toten und waren stolz, dass diese Anteil an dem großen Sieg hatten.
    Selbst die Elfenkönigin Emerelle kam in unsere Stadt, und nie wurde solcher Liebreiz bei einer Frau gesehen. Sie schritt anmutig durch die Straßen von Firnstayn und richtete das Wort an viele der Menschen. Der bescheidene Schreiber dieser Zeilen kam selbst in den Genuss ihrer Worte. Sie sprach: »Du bist die Erinnerung dieses Reiches? Dann merke dir: Das Schicksal des Fjordlandes wird auf immer mit dem Albenmarks verbunden sein.« Und so ist es nun niedergeschrieben.
    Als der Morgen kam, waren Mandred und König Liodred fort. Die Elfen sagten, sie seien ausgezogen, einen den Anführer der Feinde zu töten. Da bekamen wir alle Angst um unseren König, denn sein Sohn war noch lange nicht im rechten Alter, ihm auf den Thron zu folgen, sollte das Schlimmste geschehen. Doch wir waren auch stolz auf ihn.
    Nun ist ein weiterer Firnstayner an der Seite der Elfen auf Reisen gegangen. Möge Luth ihnen allen einen guten Faden spinnen!
    Niedergeschrieben von Tjelrik Aswidson, Band 67 der Tempelbibliothek zu Firnstayn, S. 45

ABSEITS DER SIEGESFEIER

    Es war Nacht, und Nuramon schritt an der Seite Obilees den Strand entlang. Überall am Fjord brannten Lagerfeuer, Laternen und Barinsteine. Firnstayn, die Schiffe und selbst die Wälder waren hell erleuchtet. Die Menschen feierten gemeinsam mit den Elfen, nur die Trolle blieben unter sich und hatten ihre Schiffe nicht verlassen. Ihre Pauken aber waren bis hierher zu hören, und der Geruch von gebratenem Fleisch zog das Ufer entlang.
    Sie hatten einen großen Sieg errungen. Manche feierten ausgelassen, andere hatten Verwandte und Freunde verloren und trauerten um diese. Die Leichen der Menschen waren im Luthtempel und den angrenzenden Hallen aufgebahrt worden. Die toten Elfen waren bereits verbrannt. Die zusammengesunkenen Scheiterhaufen glühten noch jenseits der Stadt.
    »Willst du es wirklich wagen?«, fragte Obilee.
    »Ja«, sagte Nuramon. »Der Devanthar hat Noroelle ins Unglück getrieben. Er ist es, der für die Menschen hier und auch für Albenmark zu einer Gefahr geworden ist. Außerdem hat er einen Albenstein.«
    »Aber denke an das Wagnis!«
    »Würdest du für Noroelle weniger wagen?«
    »Nein. Aber ein Devanthar! Wie wollt ihr ihn besiegen?«
    »Es wird sich ein Weg finden. Jedenfalls rechnet er gewiss mit allem, nur nicht mit uns.«
    »Vielleicht sollte ich euch begleiten? König Liodred hat sich auch an geschlossen.«
    »Liodred handelt aus Abenteuerlust und aus Bewunderung für Mandred. Ein König, der mit dem Ahnherr auf dessen legendäre Reisen geht! Nein, Obilee. Es ist nicht dein Schicksal. Dein Platz ist bei der Königin. Begib dich nicht auf unseren traurigen Pfad. Vielleicht erreichst du durch Treue das, was wir durch Ungehorsam erreichen wollen. Vielleicht befreit die Königin Noroelle einst dir zuliebe.«
    »Nun gut, Nuramon. Ich

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