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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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teilnehmen.«
    Mandred nickte ernst. »Das werde ich tun, Emerelle!«
    »Farodin!«, sprach die Königin, und Nuramons Gefährte trat vor und verbeugte sich. »Du wirst an Ollowains und Giliaths Seite die Shalyn Falah verteidigen. Ich werde dir meine Leibwache unterstellen, die du nun befehligen sollst.« Sie schaute hinüber zu Orgrim. »Und die Trolle werden euch unterstützen, denn sie sind einst selbst gegen die Brücke angelaufen. Wenn Verteidiger und einstige Angreifer vereint sind, wird die Shalyn Falah halten.«
    »Ich danke dir, Königin«, sagte Farodin tonlos.
    Emerelle richtete ihren Blick auf Nuramon. »Und nun zu dir! Ich möchte, dass du die Elfen anführst, die an der Seite der Zwerge kämpfen.«
    »Anführen?«, fragte Nuramon.
    »Schwertkämpfer und Reiter aus Alvemer und die Bogenschützen Nomjas sollen dir zur Verfügung stehen,
    ebenso die Krieger deiner Sippe.«
    »Ich danke dir, Emerelle«, hörte sich Nuramon sagen. Doch er sah sich nicht als Anführer. Farodin war dazu geschaffen, oder Obilee, Ollowain und Giliath. Er war gewiss nicht der Richtige, solche Verantwortung zu tragen.
    Die Königin wandte sich wieder an Wengalf. »Ich bitte dich, Wengalf. König von Aelburin. Nimm den Platz ein, der dir in dieser Runde zusteht. Damit schließt sich der Schicksalskreis, und wir sind bereit für den Sturm, der dieses Zeitalter beenden wird.«
    Stille kehrte ein, während der König der Zwerge mit Thorwis und Alwerich zu dem Stein ging, der dem der Königin gegenüberlag. Dort angekommen, verharrte er und sah in die Runde. Er gab Alwerich ein Zeichen, und dieser rammte mit aller Kraft die Stange des Banners in den Boden, als der König sich setzte.
    Jubel erhob sich im Lager, wie Nuramon ihn unter Albenkindern selten vernommen hatte. Die Elfen jauchzten, die Kentauren wieherten, die Trolle grölten und Mandred . Mandred grölte ebenfalls.

DER LEBENDE AHNHERR

    Liodreds Leichnam war auf einer mit weißen Tüchern verhängten Kutsche aufgebahrt worden. Fünfzig Kentauren bildeten das Ehrengeleit für den gefallenen König von Firnstayn. An der Seite der raubeinigen Pferdemänner fühlte sich Mandred wohl, obwohl ihn die Nachrichten über sein Volk mit tiefster Trauer erfüllten. Nur wenige hatten freiwillig den alten Göttern abgeschworen, um den Glauben an Tjured anzunehmen. Darauf hatten die Ordensritter ganze Dörfer niedergemetzelt. Emerelle hatte allen Bewohnern des Fjordlands Zuflucht in Albenmark versprochen. Elfenreiter und Trolle waren ausgerückt, um die Flüchtlinge zu eskortieren, doch tausende waren in Schneestürmen oder durch Lawinen auf den Hochpässen ums Leben gekommen. Wer die Flucht überstanden hatte, war ins Lamiyal-Tal etwa zehn Meilen von Emerelles Burg entfernt geführt worden. Die Königin und auch Ollowain hatten Mandred gewarnt. Die Moral der Menschen war gebrochen; sie waren vollkommen ausgezehrt, und all das Leid der Vergangenheit hatte sie gezeichnet. Man rechnete nicht damit, dass mehr als vielleicht zweihundert an der bevorstehenden Schlacht teilnehmen würden.
    Als der Jarl die Anhöhe über dem Tal erreichte, wurde ihm schwer ums Herz. Eine unübersehbare Zahl Flüchtlinge lagerte hier. Es gab noch kaum Zelte; die Menschen mussten unter freiem Himmel auf dem Erdboden schlafen. Der Holzrauch hunderter Lagerfeuer hing wie eine dunkle Glocke über den Wiesen.
    Die Menschen starrten Mandred an, als er den Hang herunterkam. Sie erkannten ihn nicht. Woher auch? Niemand im Elfenlager hatte ihm sagen können oder wollen, wie viele Jahrhunderte sie durch die Falle des Devanthars verloren hatten. Es spielte auch keine Rolle. Das Einzige, was zählte, war, dass sie morgen den Angriff zurückschlugen. Doch wenn Mandred sich diese Schar Verzweifelter ansah, wusste er nicht, ob die Menschen noch an den Gefechten teilhaben sollten. Am meisten schmerzte ihn der Anblick der Kinder. Hohlwangig und mit eingesunkenen Augen, ausgezehrt von der Flucht, standen sie am Wegesrand und beobachteten, wie die Kentauren und der prächtige weiße Wagen näher kamen. Manche lachten und winkten sogar, obwohl sie sich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten konnten. Was waren die Tjuredpriester nur für Ungeheuer, dass sie sogar Kinder zu Tode hetzten!
    In der Mitte des Flüchtlingslagers stand ein Zelt aus verschossenem grünem Leinen. Vor dem Eingang stand breitbeinig ein Hüne von einem Krieger. Er trug eine geschwärzte Rüstung und stützte sich auf eine große Axt. Seine Miene wirkte

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