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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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sühnen.«
    »Ich habe dringende Nachricht für den Großmeister Tarquinon«, entgegnete Beorn ruhig.
    »Dann sage mir, was du zu berichten hast!«
    »Bei allem Respekt schätze ich, dass der Großmeister in diesem Fall die Nachricht lieber aus erster Hand erhalten möchte. Ich bin mit meinen Reitern in den Rücken des Feindes vorgedrungen. Wir haben eine riesige Streitmacht von Trollen entdeckt, die sich in einer Bodensenke verborgen hält, um unseren Truppen in die Flanke zu fallen, wenn wir weiter vorrücken.«
    Der junge Offizier starrte ihn erschrocken an. »Es hieß doch, wir hätten das Heer der Trolle bis auf ein kleines Kontingent zerschlagen! Folge mir!« Er wendete sein Pferd und trieb es den Hügel hinauf.
    Der Großmeister und sein Stab standen bei einem schweren Eichentisch. Darauf entrollt lag eine Karte des Schlachtfeldes. Bunte Holzklötzchen schienen die Positionen verschiedener Truppenteile zu markieren.
    Mandred und Beorn saßen ab und gingen der Versammlung der Offiziere entgegen. Ein großer, hagerer Mann drehte sich zu ihnen um. Seine Brustplatte glänzte, als wäre sie aus poliertem Silber. Ein weißer Umhang ruhte auf seinen Schultern. Die Arroganz der Macht spiegelte sich in seinen asketischen Zügen. Er hatte langes, weißes Haar, das ihm offen auf die Schultern fiel. »Ich halte nicht viel von Offizieren, die auch auf der Flucht an der Spitze ihrer Truppen reiten,
    Hauptmann .«
    »Balbion, Eminenz. Hauptmann Balbion.«
    Der Großmeister runzelte die Stirn. »Dieser Name ist mir nicht geläufig.«
    »Ich wurde erst vor vier Tagen nach den Kämpfen bei der weißen Brücke befördert, Eminenz.«
    Mandred hasste aufgeblasene Wichtigtuer wie diesen Tarquinon. Beorn sollte endlich zur Sache kommen und nicht so viel Zeit mit nutzlosem Geschwätz vergeuden.
    Als hätte der Großmeister seine Gedanken gehört, wandte er sich halb um und blickte ihn an. »Was hat Euer Adjutant denn da? Das Reglement für die Bewaffnung von Panzerreitern sieht keine Äxte vor. Die hat er wohl einem dieser Barbaren entrissen. Wie ist sein Name?«
    »Sein Name ist Mandred Torgridson«, entgegnete Mandred ruhig und ging auf den Großmeister zu. »Er ist der Befehlshaber der Fjordländer, der Jarl von Firnstayn. Und er ist hier, um mit dir darüber zu verhandeln, für heute die Waffen ruhen zu lassen.«
    Ein Lächeln spielte um die schmalen Lippen des Großmeisters. Die anderen Hauptleute starrten Mandred verwundert an. Einige griffen nach ihren Schwertern. Tarquinon neigte sein Haupt. »Ich verbeuge mich vor solch tollkühnem Mut, Jarl.« Er griff nach einer Radschlosspistole auf dem Kartentisch. »Zugleich verachte ich so außergewöhnliche Dummheit.«
    Beorn sprang vor und schlug nach dem Arm des Großmeisters. Beißender weißer Qualm quoll aus der Waffe. Ein Schlag traf Mandred an der Hüfte. Doch er fühlte keinen Schmerz. Der Jarl blickte kurz an sich herab. Die Platte des Brustpanzers schien keinen Schaden genommen zu haben. Rings herum zogen die Offiziere ihre Schwerter.
    Mandred machte einen Satz nach vorn. Seine Axt beschrieb einen weiten Halbkreis. Feine Bluttröpfchen spritzten über die Karte, die das Schlachtfeld zeigte. Dann fiel polternd der Kopf des Großmeisters auf den Tisch und brachte die Formationen der Holzklötzchen durcheinander.
    Beorn parierte einen Schwerthieb, der auf Mandreds Kopf zielte. Rücken an Rücken stellten sich die beiden Nordmänner den angreifenden Offizieren. Mandred zerschlug eine dünne Schwertklinge und stieß einem der Angreifer den Dorn seiner Axt durch den Harnisch. Ein Schlag glitt scheppernd von der Schulterplatte des Jarls ab. Er drehte sich halb und zerschmetterte einem Angreifer die Beine.
    Plötzlich ertönte das Knallen von Radschlosspistolen. Beißender weißer Rauch wehte über den Hügel und hüllte die Kämpfenden ein. Es stank nach Schwefel, ganz so, als wäre der Devanthar wieder unter ihnen.
    Mandreds Axt grub sich tief in die Schulter des jungen Offiziers, der sie den Hügel hinaufgeführt hatte. Der Mann starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Dann brach er in die Knie.
    Im Pulverdampf tauchten Reiter auf. Mit ihren langen Schwertern machten sie die letzten Offiziere des Stabs nieder. Mandred sah, wie die Banner mit der schwarzen Eiche niedergerissen wurden. Beorn hatte das Horn von seinem Gürtel genommen und blies aus Leibeskräften hinein. Über den Köpfen der Reiter flatterten die entfalteten Firnstayner Banner. Sie zeigten eine grüne Eiche auf

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