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Die Elfen

Die Elfen

Titel: Die Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen , James Sullivan
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weißem Grund. Der lebende Baum hatte den toten Baum besiegt. Das ganze Heer der Ordenssoldaten würde den Pulverrauch auf dem Feldherrenhügel sehen und die Banner der Feinde! Dazu blies Beorn das Signal zum Rückzug.
    Schon löste sich eine der Einheiten aus der Schlachtlinie und ließ sich kämpfend zurückfallen.
    Von der Hügelflanke erklang lautes Waffengeklirr. »Die Hellebardiere greifen an«, schrie ein junger Firnstayner.
    Mandred zog sich auf ein reiterloses Pferd. »Treibt sie zurück!«, befahl er scharf. Der Hügel durfte nicht wieder in die Hände der Feinde fallen. Sonst wäre alles vergebens gewesen.
    Mandred riss den schwarzen Hengst herum und hielt auf die Feinde zu. Er nahm die Zügel zwischen die Zähne und zog eine der beiden Radschlosspistolen aus dem Sattelholster. Voraus erschien die Formation der Hellebardiere. Sie hatten bereits mehrere Reiter niedergehauen. Mandred drehte die Waffe in der Hand und schleuderte sie in die Formation der Feinde. Einer der Hellebardiere schrie erschrocken auf. Niemals würde er eine Waffe abfeuern, die den Atem des Devanthars in die Welt spie. Aber sie taugten als Wurfkeulen.
    Mandred zog die zweite Radschlosspistole und holte aus. Noch immer erklang hinter ihm das Rückzugssignal. Andere Reiter schlossen zu ihm auf und bildeten eine Linie. Sie alle zogen ihre Sattelpistolen. Wie auf einen lautlosen Befehl feuerten die Mandriden gleichzeitig. Weißer Rauch umschloss die Reiter. Etliche Hellebardiere stürzten. Die Reihen der Angreifer gerieten in Unordnung.
    »Zieht blank!«, rief Mandred über den Lärm hinweg. Schlanke Schwerter klapperten in Blechscheiden.
    »Zum Angriff!« Der Jarl gab dem Hengst die Sporen. Es waren nur noch wenige Schritte bis zu den Ordenssoldaten. Mandred warf die zweite Radschlosspistole fort und hob seine Axt.
    »Für Firnstayn!«

FEUER UND SCHWEFEL

    Feuerzungen leckten aus der Wand aus weißem Rauch unter ihnen am Hügel. Etwas klatschte gegen Farodins Brustpanzer. Der Elf hob das Geschoss vom Boden auf. Es war eine platt gedrückte, dunkelgraue Metallkugel. »Auf diese Entfernung vermögen sie keinen Panzer mehr zu durchschlagen«, sagte Giliath, hob ihren Bogen und schoss einen Pfeil in die Wand aus Rauch. Die Elfe und ihre Reiter waren vor einer Stunde eingetroffen, um die ausgedünnten Reihen der Verteidiger zu verstärken.
    An Farodins Seite kauerte sie hinter dem großen Schild eines toten Trolls, den sie zwischen zwei Schanzpfählen verkeilt hatten. Sie zog einen neuen Pfeil aus dem Köcher, spannte mit fließender Bewegung und schoss. »Ich begreife diese Ordenssoldaten nicht. Diese Feuerrohre sind völlig widersinnige Waffen. In der Zeit, die ihre Schützen zum Laden brauchen, bringe ich fünf Pfeile in die Luft. Der Rauch nimmt ihnen spätestens nach der zweiten Salve so sehr die Sicht, dass sie gar nicht mehr wissen, worauf sie schießen. Ihre Waffen machen einen schrecklichen Lärm und verbreiten üblen Gestank. Und wenn ihnen das Pulver nass wird, dann sind sie völlig wehrlos. Ich begreife wirklich nicht, was sie an diesem Unfug finden!«
    Farodin betrachtete den alten Gnom, der zu seinen Füßen lag. Blutiger Brei war aus seiner linken Augenhöhle geflossen. Wer keine Rüstung trug, dem vermochten die Kugeln der Feuerrohre durchaus etwas anzuhaben.
    Zwei Angriffe auf ihre Stellung hatten die Verteidiger der Shalyn Falah zurückgeschlagen, doch der Preis dafür war schrecklich gewesen. Mehr als die Hälfte der Krieger war tot.
    Die Trolle standen nun gemeinsam mit den Bogenschützen in der vordersten Linie und versuchten die Elfen mit ihren mächtigen Schilden vor dem Beschuss zu schützen.
    »Wenn das hier vorbei ist, dann würde ich dich gern zu einem Kampf mit Übungsschwertern herausfordern, Farodin. Es wäre sehr zuvorkommend, wenn du dabei die Freundlichkeit besitzen würdest, nicht deinen Ring zu tragen.«
    Der Elf sah die Kriegerin verwundert an. »Bist du mir immer noch böse?«
    »Es war ein Schlag von ausgesprochen unelfischer Tücke, mit dem du unser Duell beendet hast.«
    »Ich konnte es mir damals nicht leisten, verwundet zu werden«, entgegnete er knapp, in der Hoffnung, damit das Gespräch zu beenden. Er fand weder den Ort noch die Zeit angemessen, um über kriegerische Tugenden zu streiten.
    »Ich würde dir gern Gelegenheit geben, dein Ansehen bei mir wiederherzustellen.«
    Das konnte nicht wahr sein, dachte Farodin. Sie standen mitten im Hagel feindlicher Geschosse, und Giliath wollte ihn zum Duell

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