Die Elfen
spürte. Doch die Kugel verfehlte ihn. Sein Mund war erfüllt von Schwefelgeschmack. Dies waren wahrlich die Kinder des Devanthars! Farodin schlitzte dem Schützen den Bauch auf, und der Mann brach schreiend in die Knie.
»Zurück!«, rief Orgrim. »Sie schneiden uns von den anderen ab.«
Farodin sah aus den Augenwinkeln einen Schützen auf den König der Trolle anlegen. Der Mann war zu weit entfernt, um ihn noch rechtzeitig zu erreichen. Der Elf schleuderte eines seiner Schwerter. Die Klinge drang dem Ordenssoldaten fast bis zum Heft in den Rücken.
Farodin bückte sich nach der Waffe eines Toten.
»Zurück, du verdammter Berserker! Du wirst sie nicht allein besiegen!« Der Trollkönig war an seine Seite geeilt.
Eine Ölflasche zersplitterte auf dem Schild Orgrims. Helle Flammen leckten das Holz entlang. Spritzer von Balbars Feuer trafen auch Farodins Harnisch. Doch die dunklen Flecken gerieten nicht in Brand.
Ganz in der Nähe sah der Elf zwei Krieger mit ihren verfluchten Holzkisten niederknien. »Die holen wir uns«, rief er Orgrim zu. »Dann ziehen wir uns zurück!«
Der Trollkönig stieß einen Fluch aus, der selbst Mandred hätte erblassen lassen, doch Farodin scherte sich nicht darum. Drei Schwertkämpfer eilten ihm entgegen. Er fing einen Schlag ab und ließ die Klinge des Angreifers an seiner Waffe entlanggleiten. Dann drehte er sich halb, wechselte den Griff und rammte dem Krieger sein Schwert in den Rücken, während er mit dem zweiten Schwert einen Schlag über seinem Kopf blockte. Dem nächsten Kämpfer zerschmetterte Orgrims Keule den Schädel.
Farodin drosch nun mit beiden Schwertern auf den überlebenden Ordenssoldaten ein. Mit einer drehenden Bewegung band er die Klinge des Mannes und stieß ihm sein zweites Schwert am schützenden Schild vorbei in den Unterleib.
Mit einem weiten Satz war der Elf bei den Männern mit den Feuerkugeln. Gnadenlos machte er die beiden nieder. Die kleinen Holztruhen waren durch Zwischenwände in acht Fächer eingeteilt. Jedes der Fächer war mit geflochtenem Stroh ausgepolstert, sodass man die dünnwandigen Keramikflaschen stoßsicher transportieren konnte. In der ersten Truhe waren noch fünf Flaschen, in der zweiten vier. Das musste reichen!
Orgrim nahm einen der Holzkästen auf. »Zurück zur Brücke! Sie überrennen alles. Wir können sie höchstens noch auf der Shalyn Falah aufhalten.«
Farodin nickte stumm und nahm den zweiten Holzkasten auf. Ollowain hatte ein paar Trolle und Bogenschützen um sich geschart. Er versuchte, ihnen den Rücken freizuhalten.
Dichte Rauchschwaden zogen nun über das Schlachtfeld. Überall war das Krachen von Feuerrohren zu hören. Die Schlachtlinie der Elfen war völlig zerschlagen.
Farodin hackte einem Offizier die Hand ab, der mit einer Radschlosspistole auf ihn anlegte. Ein Rückhandhieb traf den Mann oberhalb der Halsberge ins Gesicht. Unter der Wucht des Treffers zersplitterten dem Ritter die Zähne.
Ein Angreifer sank neben ihm von einem Pfeil getroffen in sich zusammen. Farodin blickte kurz auf und sah Giliath neben Ollowain stehen. Er musste lächeln. Die Elfe machte sich wohl Sorgen um ihre Verabredung zum Duell.
Fauchend schoss dicht vor ihnen eine Flamme in die Höhe. Farodin sprang zur Seite. Einen Moment lang verlor er seine Gefährten aus den Augen. Dann sah er Ollowain. Der Elfenritter sprang vor und griff eines der verfluchten Fläschchen mit Balbars Feuer im Flug. Triumphierend hielt er seine Beute hoch, als eine Kugel seine Hand zerschmetterte. Dunkles Öl spritze auf und entzündete sich an den brennenden Stofffetzen der Flasche. Die Flammen griffen nach Ollowains Kopf und Rüstung. Einen Herzschlag lang stand der Elf ganz still. Dann zog er mit der unverletzten Hand sein Schwert und rannte schreiend einer Reihe von Feuerrohrschützen entgegen.
Atemlos sah Farodin, was nun geschah. Weißer Qualm hüllte die Ordenssoldaten ein. Doch keine ihrer Kugeln vermochte den Wächter der Shalyn Falah aufzuhalten. Ganz in Flammen gehüllt, verschwand er in der Wand aus Rauch.
»Einen Krieger wie ihn gibt es einmal in einem Jahrtausend«, sagte Orgrim und packte Farodin bei den Schultern. »Lass uns gehen, bevor neue Schützen nachrücken.«
Giliath wartete bei den verbrannten Türmen mit einigen Bogenschützen und gab ihnen Deckung. Sie hatten den höchsten Punkt der Klippe erreicht. Farodin blickte hinab auf den gewundenen Pfad zur Brücke. Selbst dort brannten schon Feuer. Höchstens dreihundert Verteidiger
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