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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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saß.
    »Wir nehmen die Kleine mit«, entgegnete ihm die Scharfschützin. Butch brummte eine Bestätigung und verschwand wieder unter der Motorhaube. Unterdessen kehrte Victor mit blassem Gesicht von einem der felsigen Hügel der Umgebung zurück.
    »Da vorn steigt Rauch auf, etwa zwanzig Kilometer von hier, die Schlucht entlang, wie sie gesagt hat«, meldete er nervös.
    »Hm, Rauch bedeutet, dass sie abgezogen sind. Vielleicht finden wir trotzdem noch was Brauchbares«, murmelte Angel, bis sie den bleichen Gesichtsausdruck ihres drahtigen Kameraden bemerkte. »Nun schau nicht so verstört. Die haben sich längst aus dem Staub gemacht! Butch, wie sieht der Wagen aus, hält er mal ein paar Tage durch?«
    »Ich denk schon, irgendwas hat uns letzte Nacht die Bremsleitungen durchgekaut. Ich hab sie geflickt und provisorisch aufgefüllt. Wer hatte da eigentlich Wache?«
    Angels braune Augen funkelten schuldzuweisend in Victors Richtung.
    »Ich hab nichts gehört, oder gesehen - da war nichts!«, stammelte er.
    »Das kennen wir ja. Hast dich wie üblich auf deine Spielzeuge verlassen, anstatt aufzupassen«, brummte der Mechaniker und schlug die Motorhaube zu.
    »Also gut«, seufzte Angel, um die Gruppe zurück auf Kurs zu bringen. »Ich nehm den Wolf auseinander, dann fahren wir zu dem Dorf von der Kleinen und sehn uns da mal um. Und du schläfst demnächst nicht wieder ein, wenn du Wache hältst!«
    Sie strafte den ertappten Faulpelz mit einem verärgerten Blick, bevor sie auf die Ladefläche kletterte, eine glänzende Aluminiumfeldflasche aus ihrem beigefarbenen Armeerucksack hervorholte und sie Cassidy zuwarf.
    »Langsam trinken!«
    Wasser, endlich Wasser! Das im Gegensatz zu ihrer athletischen Retterin schmächtige Mädchen spürte, wie sich wieder Leben in ihr ausbreitete. Zunächst befeuchtete sie vorsichtig ihre spröden Lippen, begann anschließend zögernd zu schlucken und leerte schließlich die ganze Flasche auf einmal. Victor sah sie aus dem Augenwinkel heraus etwas vorwurfsvoll an, behielt aber jeglichen Kommentar für sich. Angel weidete unterdessen den Wolf mit wenigen, groben Schnitten aus und verteilte das Fleisch in transparente Kunststoffdosen. Auf besondere Qualität kam es nicht an, denn die rohen Portionen hielten sich in der heißen Sonne ohnehin höchstens einen Tag. Viel war von dem abgemagerten Raubtier auch nicht zu holen. Kurz darauf setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung und Angel reichte ihrem Schützling ein Stück gebratenes Rattenfleisch. Keine Delikatesse, doch das ausgehungerte Mädchen hätte es wahrscheinlich sogar roh verschlungen.
    Eingeschüchtert verfolgte sie während der Fahrt die vorbeiziehende Steppenlandschaft und versank dabei in Gedanken. Auf der einen Seite wollte sie Gewissheit über das Schicksal ihrer Familie, auf der anderen hatte sie Angst davor, nur ihre Leichen vorzufinden. Außerdem könnte die Gang noch in ihrem Dorf sein! Vielleicht gefiel ihnen der Luxus des tiefen Brunnens, denn Wasser war in dieser Welt viel mehr wert als Benzin. Doch aus irgendeinem Grund fühlte sie sich sicherer als je zuvor in ihrem Leben. Angel machte auf sie einen vertrauenswürdigen Eindruck. Diesmal bekämen es die Vultures wenigstens nicht mit wehrlosen Dorfbewohnern zu tun! Diese Menschen wussten sich zu verteidigen und kannten die Angreifer. Cassidy lehnte sich erschöpft zurück und hoffte, dass es ab jetzt nur noch bergauf gehen konnte.

2 - Abschied
     
     
Während die Sonne hoch am Himmel stand, bildeten sich in der Weite der Wüste unzählige Spiegelungen, die durstigen Reisenden Wasserlöcher vorgaukelten und angestrengten Beobachtern die Sicht stahlen. Selten wurde die monotone Landschaft von Sträuchern und Bäumen unterbrochen. Eine trostlose Gegend, lebensfeindlich und eintönig.
    Allmählich erschienen jedoch bekannte Bilder vor Cassidys Augen, eine Hügelkonstellation und eine vor Jahrzehnten abgebrannte Tankstelle. Nur die Verkehrszeichen verrieten noch, welchem Zweck das verfallene Gebäude am Straßenrand einst gedient hatte. Ein dutzend Autowracks und eine Werbetafel deuteten auf die angrenzende Reparaturwerkstatt hin. Sie kannte diesen Ort gut, er lag nah an der Erdspalte und nur eine Stunde Fußweg von ihrem zu Hause entfernt. Hier spielten die Kinder des Dorfes, wenn sie sich nicht gerade in der Schlucht versteckten, und suchten nach Schätzen aus vergangenen Zeiten.
    Von der unbequemen Fahrt gezeichnet stöhnte Cassidy schmerzhaft auf, als Butch unvermittelt

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