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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Tristesse mit voller Wucht entgegen. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, wie ungemütlich die schmutzig gelbe, beigefarbene Einrichtung war.
    »Klingt merkwürdig. Wer schickt jedes Jahr eine anonyme Geburtstagskarte?«
    »Nicht völlig anonym, es stand G darauf.«
    »Das erleichtert die Sache natürlich ungemein.« Martin und Patrik lachten.
    »Worüber amüsiert ihr euch denn?«, fragte Annika in der verglasten Empfangsloge, als sie hereinkamen.
    »Ach, nichts«, sagte Martin.
    Annika drehte sich auf ihrem Schreibtischstuhl um und stand kurz darauf in der Tür des kleinen Raums. »Wie ist es da draußen gelaufen?«
    »Wir müssen noch ein wenig abwarten, zu welchem Ergebnis Torbjörn kommt, aber es sieht tatsächlich so aus, als hätte jemand das Haus absichtlich in Brand gesteckt.«
    »Ich mache uns einen Kaffee, und dann reden wir.« Annika stand auf.
    »Hast du Mellberg schon davon berichtet?«, fragte Martin in der Küche.
    »Nein, ich dachte mir, dass wir Bertil vorerst noch nicht zu informieren brauchen. Er hat schließlich dieses Wochenende frei, und da wollen wir unseren Chef lieber nicht stören.«
    »Stimmt.« Patrik setzte sich ans Fenster.
    »Ihr trinkt hier gemütlich zusammen Kaffee, ohne mir Bescheid zu sagen?« Plötzlich stand Gösta mit beleidigter Miene in der Tür.
    »Was machst du denn hier? Du hast doch frei. Warum bist du nicht auf dem Golfplatz?« Patrik schob Gösta einen Stuhl hin.
    »Zu heiß. Da schreibe ich lieber ein paar Berichte und nehme mir dann Zeit zum Golfspielen, wenn man keine Spiegeleier auf dem Asphalt braten kann. Zu was für einem Einsatz seid ihr gefahren? Annika hat was von Brandstiftung gesagt.«
    »Es sieht fast danach aus. Anscheinend hat jemand Benzin oder etwas Ähnliches unter der Tür durchlaufen lassen und das Ganze angezündet.«
    »Ach, du Schreck.« Gösta nahm sich einen Ballerinakeks und trennte mit größter Sorgfalt die beiden Hälften voneinander. »Wo denn?«
    »Auf Valö. Im Ferienheim.«
    Gösta erstarrte. »Im Ferienheim?«
    »Etwas merkwürdig ist es schon. Ich weiß nicht, ob du es gehört hast, aber die jüngste Tochter, die allein zurückgelassen wurde, als die Familie verschwand, ist wiedergekommen und hat das Haus übernommen.«
    »Das hat sich schon zu mir herumgesprochen.« Gösta starrte auf die Tischplatte.
    Patrik betrachtete ihn neugierig. »Ach ja, genau, du musst doch damals bei dem Fall mitgearbeitet haben.«
    »Richtig. So alt bin ich schon«, stellte Gösta fest. »Man fragt sich, wieso sie zurückgekehrt ist.«
    »Sie hat erwähnt, dass sie und ihr Mann einen Sohn verloren haben«, sagte Martin.
    »Ebba hat ein Kind verloren? Wann? Und wie?«
    »Mehr haben sie nicht gesagt.« Martin stand auf und holte die Milch aus dem Kühlschrank.
    Patrik runzelte die Stirn. Es sah Gösta gar nicht ähnlich, so viel Engagement zu zeigen, aber er hatte das schon öfter erlebt. Jeder ältere Polizist hatte einen Fall mit einem großen Fragezeichen im Gepäck. Einen Fall, über den man sich jahrein und jahraus immer wieder den Kopf zerbrach, um ihn nach Möglichkeit aufzuklären, bevor es zu spät war.
    »Dieser Fall war etwas ganz Besonderes für dich, habe ich recht?«
    »Kann man wohl sagen. Ich würde einiges dafür geben, um zu erfahren, was an jenem Ostersonnabend passiert ist.«
    »Da bist du wahrscheinlich nicht der Einzige«, bemerkte Annika.
    »Nun ist Ebba wieder da.« Gösta strich sich übers Kinn. »Und irgendjemand hat versucht, das Haus abzubrennen.«
    »Nicht nur das Haus«, sagte Patrik. »Denn demjenigen, der das Feuer gelegt hat, muss ja klar gewesen sein, dass sie und ihr Mann da drin schliefen. Zum Glück ist Mårten gerade noch rechtzeitig aufgewacht, um den Brand zu löschen.«
    »Es ist zweifellos ein seltsames Zusammentreffen.« Martin zuckte erschrocken zusammen, als Gösta mit der Faust auf den Tisch schlug.
    »Es ist natürlich kein Zufall!«
    Seine Kollegen sahen ihn fragend an, und dann war es wieder eine Weile still in der Küche.
    »Vielleicht sollten wir uns den alten Fall noch einmal ansehen«, sagte Patrik schließlich. »Nur zur Sicherheit.«
    »Ich kann die Unterlagen raussuchen, die es noch gibt«, sagte Gösta. Sein hageres Gesicht, das an einen Windhund erinnerte, belebte sich. »Ich habe mir das Material ja hin und wieder angesehen und weiß, wo alles zu finden ist.«
    »Tu das, und dann gehen wir alles gemeinsam durch. Vielleicht entdecken wir etwas Neues, wenn wir unvoreingenommen an die Sache

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