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Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Engelmacherin: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Hätte die Waffe irgendwo gelegen, wäre sie mit Sicherheit gefunden worden.«
    »Wahrscheinlich liegt sie auf dem Meeresgrund«, sagte Patrik.
    »Da hast du wohl recht. Ich habe übrigens angefangen, die Internatsschüler anzurufen, doch bis jetzt ist noch nichts dabei herausgekommen. Einige habe ich nicht erreicht, aber in den Ferien ist das ja auch kein Wunder.«
    »Trotzdem gut, dass du losgelegt hast.« Patrik fuhr sich durchs Haar. »Mach dir doch eine Notiz, falls einer der Männer einen besonders interessanten Eindruck macht, damit wir eventuell zusammen hinfahren können.«
    »Im Prinzip sind sie über ganz Schweden verstreut«, sagte Gösta. »Wenn wir mit allen persönlich sprechen wollen, wird das eine unheimliche Fahrerei.«
    »Darüber reden wir, wenn wir wissen, um wie viele Personen es sich handelt.« Patrik stand auf und ging zur Tür. »Sollen wir nach dem Mittagessen zu Leon Kreutz fahren? Er wohnt ja zum Glück ganz in der Nähe.«
    »Einverstanden. Hoffentlich bringt das mehr als die Vernehmungen gestern. Josef war noch genauso zugeknöpft, wie ich ihn in Erinnerung hatte.«
    »Ja, ihm muss man jedes Wort aus der Nase ziehen. Und dieser Sebastian ist ein glitschiger Typ.« Patrik verließ den Raum.
    Gösta drehte sich um und wählte eine Nummer. Aus irgendeinem Grund hasste er es zu telefonieren, und wenn Ebba nicht gewesen wäre, hätte er alles getan, um sich davor zu drücken. Zum Glück nahm Erica ihm einige Telefonate ab.
    »Gösta, kommst du mal?«, rief Patrik.
    Im Flur stand Mårten Stark. Er sah verbissen aus und hielt einen durchsichtigen Plastikbeutel in der Hand, der offenbar eine Postkarte enthielt.
    »Mårten möchte uns etwas zeigen«, sagte Patrik.
    »Ich habe sie so schnell wie möglich in eine Tüte gesteckt«, sagte Mårten, »aber vorher habe ich sie natürlich angefasst. Vielleicht habe ich also Spuren vernichtet.«
    »Gut, dass Sie daran gedacht haben«, sagte Patrik beruhigend.
    Gösta betrachtete die Karte durch die Plastikfolie. Es war eine ganz normale Ansichtskarte mit einem niedlichen Kätzchen auf der Vorderseite. Er drehte sie um und las die kurzen Zeilen.
    »Was zum Teufel ist das?«, schrie er.
    »Anscheinend zeigt G jetzt sein wahres Gesicht«, sagte Patrik. »Das ist eindeutig eine Morddrohung.«

Klinik Långbro 1925
    E ntweder lag ein Missverständnis vor, oder diese schreckliche Frau war schuld. Doch Dagmar konnte ihm helfen. Was immer auch passiert war, es würde alles gut werden, wenn sie wieder vereint waren.
    Das Mädchen hatte sie in einer Konditorei in der Stadt zurückgelassen. Dort hatte sie es gut. Falls jemand fragte, warum sie allein dort saß, sollte sie sagen, ihre Mutter wäre auf der Toilette.
    Dagmar betrachtete das Gebäude. Es war nicht schwer gewesen, hierherzufinden. Nachdem sie einige Leute vergebens nach dem Weg gefragt hatte, konnte ihr eine Frau schließlich genau beschreiben, wie man zur Klinik Långbro kam. Nun war die große Frage, wie sie hineingelangte. Vorne beim Haupteingang hielt sich eine Menge Klinikpersonal auf, und sie hätte leicht entdeckt werden können. Sie hatte überlegt, sich als Frau Göring auszugeben, aber wenn Carin bereits hier gewesen war, würde der Bluff sofort auffliegen und sie hätte keine zweite Chance mehr.
    Vorsichtig, damit man sie nicht vom Fenster aus sah, schlich sie um das Haus herum. Hinten entdeckte sie eine Tür, offenbar der Personaleingang. Dagmar stand eine ganze Weile da und beobachtete Frauen unterschiedlichen Alters, die in gestärkten Uniformen hinein- und hinausgingen. Einige von ihnen legten Kleidungsstücke in einen Wagen voller Schmutzwäsche rechts von der Tür. Auf einmal hatte Dagmar eine Idee. Ohne den Personaleingang aus den Augen zu lassen, ging sie zu dem Wäschewagen. Da die Tür geschlossen blieb, durchwühlte sie hastig den Inhalt. Es schien sich in erster Linie um Bettwäsche und Tischdecken zu handeln, aber sie hatte Glück. Ganz unten lag eine Uniform wie die von den Krankenschwestern. Sie nahm sie an sich und verschwand damit in einer Ecke, um sich umzuziehen.
    Als sie fertig war, streckte sie den Rücken und verbarg sorgsam ihr Haar unter der kleinen Haube. Die Schwesterntracht war an den Säumen etwas schmuddelig, machte aber ansonsten einen relativ sauberen Eindruck. Sie hoffte, dass sich nicht alle Schwestern untereinander kannten und eine neue Kollegin sofort bemerken würden.
    Dagmar öffnete die Tür, durchquerte eine Art Ankleideraum und eilte, verstohlene Blicke

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